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Über Communities

Vermutlich kann ich als Dilettant nicht mehr tun, als mit ein paar gewagte Hypothesen die Diskussion zu starten. Zu umfangreich erscheint dieses - wohl weite Bereiche der Soziologie und Psychologie umfassende - Thema. -- HelmutLeitner

Der Begriff der Gemeinschaft ist an sich schon vage genug, um von der "Fahrgemeinschaft" über die "Interessensgemeinschaft" bis zur "Lebensgemeinschaft" allen denkbaren Formen des Miteinander von Menschen als "Label" anzuhaften. Der Begriff Community scheint eher noch abstrakter und vager in der Verwendung.

Fragen:

  • Wie lässt sich der Begriff "Community" vertiefen?
  • Was begründet und wie entsteht eine Community?
  • Welche Mechanismen wirken in einer Community?
  • Was grenzt "Community" von Gemeinschaft ab ?
  • ...
Hypothesen:

  • Eine Community kann entstehen, wenn durch Kooperation individuelle Vorteile aus dem Pool der gemeinsamen Synergie gewonnen werden können.
  • Eine Community benötigt als minimale Basis für die Kommunikation und Kooperation einen gemeinsamen Context der Teilnehmer. Der Context umfasst z. B. Gemeinsamkeiten wie: Begriffe oder (Fach-)Sprache, Regeln oder Gesetze (Codex), Werte und Zielvorstellungen.
  • Ein möglicherweise kleiner, aber wichtiger Teil von diesem Context ist die "Vision" oder "Mission" der Community, welche die Zielvorstellungen vermittelt.
  • ...
Interpretationen:

  • In diesem Sinn wäre z. B. Wirtschaft als Community zu verstehen, welche die Synergien, die z. B. aus der Arbeitsteilung entstehen, an die Teilnehmer verteilt. Der Context besteht im wesentlichen aus den Regeln des Wirtschaftslebens. Die Vision ist der erwartete individuelle Gewinn aus den Einzelgeschäften beruhend auf der Vorstellung von Markt.
  • ...
Gedanken:

  • Es gibt Vorgänge ähnlich der physikalischen Welt, in denen die Energieerhaltung gilt (Nullsummenspiel) und in die keine Basis für Gemeinschaft darstellen können. Gemeinschaft wird erst dann möglich, wenn der Vorteil des Eines nicht automatisch der (gleich große) Nachteil des Anderen ist. In diesem Fall gilt die Energieerhaltung nicht, sondern es entsteht - positiv betrachtet - ein "Energieüberschuss", die Synergie. Physikalisch ist das jedoch nicht möglich, sehr wohl aber, wenn Dinge eine Bedeutung (z. B. eine symbolische Bedeutung) haben.
    • Das Wasser, das ein Verdurstender in der Wüste von einem besser versorgten Reisenden bekommt, ist physikalisch ein 1:1 Transfer. was der eine gibt, nimmt der andere. Für den Einen bedeutet die Gabe aber nur eine geringfügige Verschlechterung seiner Risikoabsicherung, für den Anderen aber den Unterschied zwischen Tod und Leben. Synergien: der Eine gewinnt ein Leben, der Andere eine lebenslange Dankbarkeitsbeziehung.
 
© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am August 14, 2002