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Bauwesen In Rußland

Carl Friedrich von Wiebeking und das Bauwesen in Russland
Карл Фридрих фон Вибекинг и строителъное дело в России
von Fedorov, Sergej G. <übersetzt von: Schwarz, Doris> (Russland)
Sachbuch Kunstgeschichte; Stichwörter: Russland Brückenbau, Architektur
Deutscher Kunstverlag; ISBN 3-422-06506-7
Klappenbroschur (Kunstbuch); 224 S. mit 4 farb und 144 s/w Abb.
2005 (deutsch-russisch); € (D) 34,90 / sFr 60,40

Buchbesprechung (Büchervielfraß)

Wie der Titel schon sagt, ist dies ein wissenschaftliches Werk – und zwar ein hervorragendes, dazu mit ausgezeichneten Abbildungen. Darüber hinaus ist es aber auch sehr gut und leicht lesbar geschrieben – auch für Nichtwissenschaftler, Interesse am Thema vorausgesetzt. Sehr passend zur Thematik ist das Buch außerdem zweisprachig erschienen (linke Seite russisch – rechte Seite Deutsch), was das Buch weiter heraushebt.

Zusätzlich – quasi als Sahnehäubchen – werden die vielfältigen geistigen, kulturellen (und damit auch politischen) Verbindungen dieser Zeit zwischen Russland und Deutschland in Fedorovs Arbeit sichtbar, Verbindungen, die man immer wieder in Erinnerung bringen muss.

Eine sehr gute wissenschaftliche Arbeit und ein hervorragend gelungenes Buch.

Как уже сказано в названии – это научное произведение - действительно превосходное, да ещё с отличными иллюстрациями. К тому же оно очень хорошо и легко читается, так что и не у специалистов способно пробудить интерес к теме. Очень подходит к тематике то, что книга двуязычна (левая сторона – по-русски, правая – по-немецки), и это ещё больше импонирует.

Дополнительно, так сказать, как венец всему, становятся зримыми многосторонние духовные, культурные (а с ними и политические) отношения между Россией и Германией того времени, отношения, о которых надо вновь вспомнить.

Очень хорошая научная работа и превосходно удавшаяся книга!

Carl Friedrich von Wiebeking (1762–1842), der Generaldirektor des Straßen- und Brückenbaus in Bayern, war bereit, von 1804 bis 1808 die Ausbildung der ersten russischen Ingenieure in Bayern zu ermöglichen ... (Fortsetzung Büchervielfraß)

Der Autor: Dr.-Ing. Sergej Fedorov, geboren 1958 in Leningrad; Studium der Architektur und des Bauingenieurwesens am Leningrader Institut für Civil Ingenieure.

1980–1990: wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Forschungsinstituten LenZNIIEP? (Leningrader Entwurfsinstitut für Rahmen- und Experimentalplanung von öffentlichen Gebäuden und Wohnhäusern), ZNIITIA, Moskau (Zentralforschungsinstitut für Theorie und Geschichte der Architektur und des Städtebaus), LenNIITAG? (Forschungsinstitut für Theorie und Geschichte der Architektur und Städtebau, Abteilung Leningrad). Post-Graduate-Studiengang (Aspirantur) am Zentralinstitut für Theorie und Geschichte der Architektur (CNIITIA, Moskau).

Seit 1991 tätig an Forschungsinstitutionen in Deutschland. 1992–2000 Projektkoordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für leichte Flächentragwerke der Universitäten Stuttgart (SFB 230 „Natürliche Konstruktionen“) und am Institut für Baugeschichte der Karlsruhe (SFB 315 „Erhalten historisch bedeutsamer Bauwerke“).

1997 Promotion an der Universität Karlsruhe im Fach „Baugeschichte“.

2000–2004 Konzeption und Bearbeitung des eigenständigen DFG-Projekts "Bayerisch-russische Architektur- und Ingenieurbeziehungen 1800-1850" am Osteuropa-Institut München. Seit 2004 Lehr- und Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Architektur des 20. Jhds. am Institut für Baugestaltung und Baukonstruktion der Fakultät für Architektur der Universität Karlsruhe. (Wissenschaftliche Arbeiten des Autors: siehe Büchervielfraß)


RICHARD PARE
Verlorene Avantgarde
Russische Revolutionsarchitektur 1922–1932 - eine photographische Spurensuche
Übersetzt aus dem Englischen von Anke Kreutzer und Eberhard Kreutzer
Verlag Schirmer/Mosel, München 2007. ISBN 9783829602990, 348 S., 78 €

Die Avantgarde-Architektur der 20er Jahre wird heute fast ausschließlich mit dem Bauhaus oder Le Corbusier assoziiert. »Neues Bauen«, für konservative Zeitgenossen seinerzeit ein Schimpfwort, in seiner deutschen Sprachfassung jedoch bald international ein Begriff, beschränkte sich aber keineswegs nur auf die westlichen Metropolen. Nach der Oktoberrevolution von 1917 begann sich das junge sowjetische Rußland zu formieren und auch nach außen als radikal neu darzustellen. Neu waren schließlich auch die Bauaufgaben: Gewerkschaftshäuser und Arbeiterclubs, Kraftwerke und Fabriken, kollektive Wohnanlagen und Sanatorien für die Werktätigen, staatliche Großkaufhäuser, Partei- und Verwaltungsbauten, ein Mausoleum für Lenin… Nicht nur in Moskau und St. Petersburg, auch im fernen Baku (Aserbaidschan), in Sochi am Schwarzen Meer oder im ukrainischen Charkow hielt die Moderne Einzug mit Bauten aus Glas, Stahl und Beton. Utopie, Bauhaus-Ästhetik und russischer Konstruktivismus fanden sich hier in einem auch quantitativ einzigartigen Experiment, das damals weltweit Aufsehen erregte: Avantgarde pur. Wie in Deutschland endete dieses innovative Abenteuer Anfang der 30er Jahre, als die politische und akademische Reaktion die Führung in der Partei übernahm. Die Auflösung der UdSSR? 1991 gab den letzten Zeugen dieses so kurzlebigen Aufbruchs in die Moderne schließlich den Rest. Bis auf wenige prominente Ausnahmen erst verunstaltet, dann vergessen und verwahrlost, wurde ein Viertel der noch existierenden Bauten in den letzten Jahren Opfer der Spekulation. Das Buch dokumentiert die Relikte dieser »verlorenen Avantgarde« in ebenso beeindruckenden wie ernüchternden Photographien, die der renommierte britische Architekturphotograph Richard Pare auf mehreren Reisen durch die ehemaligen Sowjetrepubliken in den 90er Jahren aufgenommen hat.

Schirmer/Mosel. Mit einem Vorwort von Phyllis Lambert und einer Einführung von Jean-Louis Cohen. 348 Seiten, 375 Farbtafeln, Format: 29,2 x 26 cm, gebunden.


Wilhelm von Traitteur
Ein badischer Baumeister als Neuerer in der russischen Architektur 1814 - 1832
von Fedorov, Sergej G. (Russland/Deutschland)
Kunstbuch, 330 S. mit zahlreichen Abb.
Verlag Ernst & Sohn 2000; ISBN 3-433-01255-5; € (D) 40,00 (bei ZVAB und dem Autor)

Die vorliegende Monographie beschäftigt sich mit dem praktisch unerforschten Gebiet der Entstehung und Entwicklung deutsch-russischer Architektur- und Ingenieurbeziehungen, insbesondere der 18jährigen Petersburger Schaffensperiode Wilhelm von Traitteurs. Daß dieser 1788 in Mannheim geborene und 1859 auch dort gestorbene Baumeister in der westeuropäischen Baugeschichte bis jetzt so gut wie unbekannt war, dürfte auch mit seinem ungewöhnlichen Werdegang zusammenhängen. Anfang 1814 reiste der 25jährige Traitteur auf eine persönliche Berufung Alexanders I. hin nach Rußland. St. Petersburg bot Traitteur als seinerzeit größte Baustelle Europas die Möglichkeit, in ständigem Austausch mit führenden europäischen und russischen Architekten und Ingenieuren, vor allem mit dem Begründer des Russischen Corps der Verkehrswegeingenieure, dem Spanier Augustin de Betancourt, zu arbeiten. Traitteurs Hauptwerk, das ihn in die bautechnische Avantgarde Europas aufsteigen ließ, sind zweifelsohne seine in den Jahren 1823-1826 entworfenen Eisenkettenbrücken. Das vom russischen Amt für Verkehrswege und dessen Leiter Herzog Alexander von Württemberg initiierte Programm zur Errichtung der ersten Kettenbrücken in St. Petersburg ist dabei als Teil eines europaweiten Experimentierens mit neuen Hängekonstruktionstypen zu sehen. Daneben war Traitteur bekannt als Architekt, Zeichner und Mitbegründer der Lithographie in Rußland.

In diesem Buch wird der Rahmen einer konventionellen Architektenbiographie gesprengt, bisher wenig bekannte Aspekte der Petersburger Baugeschichte werden als Teil der gesamteuropäischen Baukunst jener Zeit behandelt. Dazu zählen die Übermittlung neuer Erkenntnisse auf dem Gebiet des Bauwesens von Frankreich und den südwest-deutschen Ländern nach Osteuropa, wie auch die Ausbildung der Grundlagen der Eisenarchitektur - eines der wichtigsten Phänomene der Architektur des 19. und 20. Jahrhunderts.

Der Autor Dr.-Ing. Sergej Fedorov, geboren 1958 in Molotov/Perm, aufgewachsen in Leningrad; Studium der Architektur und des Bauingenieurwesens am Leningrader Institut für Civil Ingenieure. 1980–1990: wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Forschungsinstituten LenZNIIEP? (Leningrader Entwurfsinstitut für Rahmen- und Experimentalplanung von öffentlichen Gebäuden und Wohnhäusern), ZNIITIA, Moskau (Zentralforschungsinstitut für Theorie und Geschichte der Architektur und des Städtebaus), LenNIITAG? (Forschungsinstitut für Theorie und Geschichte der Architektur und Städtebau, Abteilung Leningrad). Post-Graduate-Studiengang (Aspirantur) am Zentralinstitut für Theorie und Geschichte der Architektur (CNIITIA, Moskau).

Seit 1991 tätig an Forschungsinstitutionen in Deutschland. 1992–2000 Projektkoordinator und wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für leichte Flächentragwerke der Universitäten Stuttgart (SFB 230 „Natürliche Konstruktionen“) und am Institut für Baugeschichte der Karlsruhe (SFB 315 „Erhalten historisch bedeutsamer Bauwerke“).

1997 Promotion an der Universität Karlsruhe im Fach „Baugeschichte“. 2000–2004 Konzeption und Bearbeitung des eigenständigen DFG-Projekts "Bayerisch-russische Architektur- und Ingenieurbeziehungen 1800-1850" am Osteuropa-Institut München. Seit 2004 Lehr- und Forschungstätigkeit auf dem Gebiet der Architektur des 20. Jhds. am Institut für Baugestaltung und Baukonstruktion der Fakultät für Architektur der Universität Karlsruhe.


siehe auch PetersburgerSchlösser


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