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Bomann Larsen Tor

Tor Bomann-Larsen
Der Leibarzt des Zaren
Osburg-Verlag 2009, Übersetzung: Hans-Joachim Maass, Roman, Ca. 336 S., geb.
ISBN 978-3-940731-21-0, € 19,95[D], € 20,60 [A], SFr 38,60

Die Erschießung Nikolaus II. und seiner Familie war einer der brutalsten politischen Morde des 20. Jahrhunderts und bedeutete das Ende der 300-jährigen Romanow-Herrschaft in Russland. Nach seiner furiosen Amundsen-Biografie legt Tor Bomann-Larsen jetzt einen präzise recherchierten Roman über die letzten Tage der Zarenfamilie vor. Detailgetreu und stilistisch brillant schreibt Norwegens Bestsellerautor das verschollene Tagebuch des Doktor Botkin fort und erzählt in seinem fiktiven Tagebuch das Schicksal der Zarenfamilie:

Es ist die Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1918, gegen halb zwei Uhr morgens, als im Keller einer Villa im sibirischen Jekaterinburg jene Schüsse fallen, die in Russland das Ende der alten Zeit besie­geln. Unter den elf Toten dieser Nacht ist auch der Leibarzt der kaiserlichen Familie, Doktor Jewgeni Sergejewitsch Botkin. Der 53-jährige Mediziner ist einer der engsten Vertrauten des Zaren und doch kein blinder Gefolgsmann. In seinem Tagebuch lässt Botkin seine Zeit am Hof Revue passieren und berichtet vom Alltag in der Gefangenschaft. Er durchschaut die Schwäche Nikolaus II., der – gefangen im Glauben an seine von Gott gewollte Herrschaft – unfähig ist, auf die Ereignisse zu reagieren und dem religiösen Wahn der Zarin Alexandra entgegenzuarbeiten. So werden seine privaten Aufzeichnungen zur Chronik eines ange­kündigten Untergangs.

Rezesnion auf russland.ru (Auszug)

" ... Eine große Stärke des Werkes ist seine genaue Recherche des tatsächlichen Ablaufs der letzten Tage der Romanows in Jekaterinburg, die aus Botkins subjektiver Sicht mitten aus dem Geschehen nacherzählt wird. Literarische Freiheiten des tatsächlichen Autors widersprechen nie den bekannten geschichtlichen Fakten, sondern ergänzen sie nur zu einem Gesamtkunstwerk. So ist das Buch trotz seiner Längen im ersten Teil für Interessierte am Ende dieser Epoche durchaus lesenswert. Ein ausgewogenes Bild dieser Zeit darf man natürlich aus der Sicht eines der letzten Freunde des Zaren Nikolaus II. nicht erwarten – aber dennoch ein recht unterhaltsames und gut recherchiertes Stück Geschichte mitten aus dem Zentrum des Geschehens berichtet ... "


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