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Daniil Granin

Daniil Granin, Romancier, Erzähler und Essayist wurde 1919 in Wolyn (Gebiet Kursk) geboren. Obwohl er immer ein sehr kritischer Geist war und sich mit der offiziellen sowjetischen Kulturpolitik anlegte, ist er doch nie zum Dissidenten geworden.

Seine spannend geschriebenen Erinnerungen beleuchten nicht nur Zeitgeschehen, sondern erhellen auch ganz alltägliche Begebenheiten.


Das Jahrhundert der Angst
von Granin, Daniil (Rußland)
Erinnerungen; Stichwörter: Angst, Sowjetunion, Philosophie
Volk & Welt; ISBN 3-353-01090-4; geb. 151 S.
Erscheinungsjahr: russ. 1997, deutsch 1999; DM 29,80

"Dies sind Aufzeichnungen über die Angst. Die ANGST, die einen so großen Raum in meinem Leben einnahm, die so wunderbare geistige Impulse in meiner Generation erstickte, unsere Charaktere verbog, uns kraftlos machte und so bittere Erinnerungen hinterließ. Die Angst hat unser Leben viel zu sehr beherrscht. Ich will mit diesem Gefühl abrechnen, will mich ihm stellen, ihm nicht weiter ausweichen, sondern ruhig analysieren, was eigentlich dahintersteckt." So beginnt Granin seine Erinnerungen.

Anhand von Erlebtem und Beispielen spürt er den Gründen seines und anderer Menschen Verhalten nach. Und er findet auch dort, wo es auf den ersten Blick gar nicht ersichtlich ist, die Angst als Ursache für Verhaltensweisen. Das gilt ganz besonders natürlich für sein Land und die vergangene Zeit in der Politik aber auch für so urmenschliche Triebe wie die Liebe.

Er zeigt, was Dichter und Philosophen wie Seneca, Sophokles, Sokrates, Tolstoi, Stefan Zweig, Machiavelli, Schopenhauer bis hin zur Bibel über die Angst und wie man mit ihr umgehen kann - wenn man es kann - gesagt haben. Er zeigt wie Stalin bewußt die Angst als Machtmittel eingesetzt hat und findet aber die Angst auch heute, in der neuesten Zeit, als Dirigenten für unser Verhalten wieder.


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am January 30, 2007