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Der Fänger Im Roggen

Bestseller-Roman von JeromeDavidSalinger. Vor allem im anglikanischen Raum weit verbreitete Schullektüre.

Materialien & Infos

Kurze Inhaltsangabe

Es ist die Geschichte des 16-jähriges Schülers Holden Caulfield, der kurz vor Weihnachten wegen mangelnder Schulleistungen von seinem Internat fliegt und sich ein paar Tage in seiner Heimatstadt New York vertreibt, um nicht vorzeitig bei seinen Eltern auftauchen zu müssen. In einer Collage aus Begegnungen und Rückblenden entsteht das Bild einer verlogenen Welt. Vorstellungen eines Ausbrechens tauchen auf, werden aber durch Mangel an Planung und Partnern nicht Wirklichkeit. Schließlich hält dann ihn die enge Beziehung zu seiner ihn sehr liebenden 10-jährigen Schwester Phoebe im normalen Leben.

Meinung(en)

Der Hinweis im GründerWiki:DerFaengerImRoggen und die im Internet vorhandenen Kult-Buch-Verweise und Rezensionen hatten hohe Erwartungen in mir geweckt. Eigentlich ist da eine Enttäuschung vorprogrammiert und im Prinzip kann ich die Aufregung und Euphorie um das Buch auch nicht verstehen. Teilweise hat das wahrscheinlich damit zu tun, dass es ein sehr amerikanisches Buch ist: Die Welt der Internate und ihrer Jungenfreund- und feindschaften und -cliquen ist nicht meine Welt. Die ordinäre Jugendsprache mit tausenden von "verdammt" und "verlogen" und "das bringt mich um" (imho schlecht übersetzt) war vielleicht vor Jahrzehnten ein Aufreger, wirkt aber aus heutiger Sicht eher antiquiert. Dass ein 16-jähriger die Welt wie ein Erwachsener betrachtet, die Bars und Clubs des nächtlichen New York durchstreift und vom Hotelpagen professionell eine Prostituierte ordert, den Verlust seiner Jungfräulichkeit aber dann doch nicht durchzieht - sehr überzeugend ist das nicht. Das gepflegte Versagerimage, von der Schule bis zu den Raufhändeln, mit der ständigen Verlogenheitsanklage an die Welt ... wird eigentlich durch seine ständigen Lügen und Flunkereien nicht kontrastiert. Der philosophische Unterbau erschöpft sich nach den zwei oder drei oftzitierten Stellen ("Fänger im Roggen", "Goldener Ring" und "Zettel des Lehrers") sehr schnell. ... Trotzdem, es ist ein zartes, menschliches Buch. Viele Kontakte und Dialoge sind überzeugende Kommunikation und die Zuneigung in der Beziehung zu seiner Schwester Phoebe ist berührend. Empfehlen würde ich das Buch trotzdem nur jenen, die auch eine starkes Interesse am Verständnis der angloamerikanischen Kultur haben, in der dieses Buch offenbar einen wichtigen Platz einnimmt. -- HelmutLeitner


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