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Deutsch Sibirischer Jugendaustausch

Jugendaustausch Sibirien im August 2008
Mitreisende gesucht

Seit 2003 unterhält das niedersächsische Jugendumweltnetzwerk JANUN e.V. Kontakte nach Westsibirien, in die Autonome Region der Chanty und Mansi. Es werden regelmäßig internationale Austauschbegegnungen organisiert und im August 2008 wird zum dritten Mal eine Reise nach Westsibirien stattfinden.

Hast Du Lust mitzukommen? Wir suchen junge Menschen im Alter von 18- 26 Jahren für eine dreieinhalbwöchige Reise nach Russland. Russischkenntnisse sind sehr vorteilhaft, aber nicht unbedingt zwingend erforderlich. Viel wichtiger ist jedoch eine gewisse Flexibilität im Umgang mit wenig Komfort und ungewohnten Situationen, Toleranz gegenüber Mückenstichen, und dreitägigen Zugfahrten im Schlafwagen ...

Weites Land, Naturerlebnis, echte Wildnis ... Sibirien im Sommer ist nicht kalt - und die Herzlichkeit unserer Gastgeber dort noch weniger! Der Austausch mit den Jugendlichen hat viele Facetten. U.a. werden wir in Gastfamilien übernachten, an einem Jugend-Sommercamp der indigenen Völker teilnehmen und mit Booten eine Wildnis-Tour auf den Flüssen erleben.

Die traditionelle indigene Kultur der kleinen Völker Sibiriens steht dabei immer wieder im Mittelpunkt. Im Rahmen der Begegnungen 2006/2007 hat sich ein Themenschwerpunkt besonders herauskristallisiert: Der Bereich Musik und Theater. Beim kommenden Besuch in Sibirien im August 2008 stehen für das Sommercamp Workshops auf dem Programm, in denen die Teilnehmenden gemeinsam Musik- und Theateraufführungen erarbeiten.

Die komplette Ausschreibung und weitere Infos zum Sibirien-Projekt findet Ihr

Viele Grüße
Felix Tietje


Taiga im Tank
Russlands indigene Völker und das Erdöl
Infoe-Magazin: Institut für Ökologie und Aktions-Ethnologie
Art.Nr.: 19, Preis: 5,00 EUR

Erdöl ist ein besonderer Saft. Von keinem anderen Rohstoff hängen moderne Industriegesellschaften in stärkerem Maße ab. Für Erdöl werden Regierungen gestürzt und Kriege geführt. Versorgungssicherheit ist, wie es in der Sprache der Berufspolitiker heißt, allerorten „Chefsache“. Doch wer bezahlt den Preis für diese Sicherheit?

Wie bei vielen anderen Rohstoffen sind es auch im Falle des Erdölszunehmend indigene Völker, deren Land und Lebensweise zum Opfer des globalen Öldurstes wird.

Russland demonstriert dies wie kein zweiter Fall. Täglich packt der deutsche Autofahrer „die Taiga in den Tank.“ Aus keinem Land der Erde importiert die Bundesrepublik mehr fossile Energieträger, als aus dem traditionellen Siedlungsgebiet der „kleinen indigenen Völker“. Grund genug, dieser Weltregion fast eine vollständige Ausgabe des INFOE-Magazins zu widmen.

Viele der Autoren, die in diesem Heft zu Wort kommen, sind von den Problemen, über die sie berichten, selbst unmittelbar betroffen: Valentina Semjaschkina, couragierteste Umweltschützerin der Komi-Republik warnte Anfang der 90er Jahre vergeblich vor einer drohenden Ölkatastrophe, die dann 1994 Wirklichkeit wurde. Bis heute steht sie unermüdlich in der Auseinandersetzung mit Konzernen und Staatsbürokratie. Alexei Limanso, Sprecher der indigenen Völker Sachalins steht als David gegen ein ganzes Konsortium von Goliaths, die vor der Küste der fernöstlichen Halbinsel eines der weltgrößten Ölprojekte realisieren. Ergänzt werden Berichte der Betroffenen durch den Blick des wissenschaftlichen Beobachters: Welche Konzepte, welche geschriebenen und ungeschriebenen Regeln bestimmen dieses Spiel? Was beinhalten Begriffe wie „Volk“ und „indigen“ im russischen Kontext? Welche Geschichte liegt ihnen zugrunde?

Zentral ist, wie immer, wenn es um indigene Völker geht, die Forderung nach Rechten. „Landrechte sind der Schlüssel“, stellt Michael Todyschew, Vizepräsident des Indigenen-Dachverbands RAIPON im Interview fest. Doch „Russland ist groß und der Zar ist weit“ – Recht zu haben und Recht zu bekommen ist nicht immer dasselbe.

Aus dem Inhalt:

Johannes Rohr: Die große Schlacht um das Fell des Bären. Ressourcenausbeutung bei den indigenen Völkern des Nordens

Stefan Dudeck: Westsibirien: Wieviel kostet ein Indigener?

Valentina Semjaschkina: Erdölförderung, Alu-Hütten und Weltraumschrott Industrielle Erschließung bedroht den Lebensraum der Ishma-Komi

Alexej Limanso: Offensive gegen Ölkonzerne auf Sachalin Erdölförderung gefährdet Lebensgrundlage der indigenen Völker

Brian Dohahoe/Agnieszka Halemba: Die indigenen Völker Sibiriens: Landrechte, Legalismus und Lebensstil

Karsten Smid: Die rücksichtslose Ausbeutung des Russischen Erdöls

Larissa Abrjutina: Dauergifte im russischen Norden

Wolfgang Blümel: Klimawandel. Wärmetod uralter Kulturen.

Detlef Flintz: Die Sibirien-Connection. Eine Staatsbank macht in Öl

Gulwaira Schwermatowa: Privatisierung der Wälder: Neue Gesetzgebung in Russland Rechte der indigenen Völker werden beschnitten

Max Mader: Wege des Widerstands. Indigene Strategien gegen die Ölindustrie

Juri Vella Die Stimme der Wald-Nenzen

Interview: Michail Todyschew: "Landrechte sind die Schlüsselfrage"

Diego Garcia: Kampf um Clayoquot Sound


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