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Die Identität Europas

Die Identität Europas. Von Thomas Mayer.

Versuch einer Zusammenfassung (ohne Gewähr von NPV)

Der Autor untersucht die Möglichkeiten und Perspektiven europäischer Identität. Im Bereich von Geschichte und Religion (christliche Wurzeln), der Aufklärung, Liberalität oder Demokratie (Entwicklung nicht europa-typisch und nicht auf Europa beschränkt) wird er nicht fündig. So wendet er sich der Möglichkeit der politischer Identität zu, der Art und Weise, wie man mit religiösen und kulturellen Differenzen im Sinne einer Beschränkung auf das "miteinander leben" umgeht. Die "Formen des Glaubens" (ways of believing) und "Formen des Lebens" (ways of life) seien individuell und der Vereinheitlichung zur Identitätsstiftung nicht zugänglich.

Europäische Identität kann sich wie jedes Identitätsgefühl in dem Maß entfalten, als die Euopäer das Gefühl haben, von politischen Entscheidungen betroffen zu sein und sich an diesen beteiligen zu können, also in einer Form von "Schicksalsgemeinschaft" zu leben. Im Licht der Globalisierung, in der alle z. B. von ökologischen Katastrophen betroffen sind, kann euopäisches Identitätsgefühl nur ein Zwischenschritt zu einer Mehrebenen-Identität eines Weltbürgertums sein, das auf universellen Menschenrechten und Grundrechten beruht, und in eine globale politische Demokratisierung eingebettet ist.

Das spezifisch Europäische ist nicht die Multikulturaliät (in Indien bzw. Asien leben Religionen und Kulturen viel länger und erfolgreicher miteinander), aber vielleicht - speziell im Gegensatz zur USA - in einem Spektrum sozialer Demokratien. Europas Weg ist nicht die Plutokratie, als Herrschaft der Besitzenden, und nicht der "Zusammenstoß der Kulturen", um als Stärkerer zu obsiegen, sondern die Entwicklung zu einer zivilen Weltmacht mit einem gemeinsamen Sozialraum, die ein faires Miteinander im Rahmen transnationaler Institutionen voran bringt. Damit können sich wohl die Europäer identifizieren.

-- HelmutLeitner 19. Februar 2006 15:18 CET

Meinung(en)

Das eher schlanke 232-Seiten-Taschenbuch ist ausgesprochen mühsam zu lesen, weil der Autor seine teilweise durchaus einleuchtenden Überlegungen hinter einem extrem verschroben-akademischen Deutsch geradezu verbarrikadiert. Erst der Abschnitt 5 "orientierungen" wird eine Spur lesbarer. Alles wesentliche hätte der Autor in seinem "Essay" auch auf 10 Seiten sagen können. Nur für Hartgesottene. -- HelmutLeitner 19. Februar 2006 15:18 CET


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