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Die Kunst Vernetzt Zu Denken

Die Kunst vernetzt zu denken. Ideen und Werkzeuge für einen neuen Umgang mit Komplexität. Der neue Bericht an den Club of Rome. Von FredericVester. Erschienen Mai 2002.

FV formuliert 8 Grundregeln der Biokybernetik.

8 Grundregeln

(1) Negative Rückkopplung muss über positive Rückkopplung dominieren. Positive Rückkopplung bringt die Dinge durch Selbstverstärkung zum Laufen. Negative Rückkopplung sorgt dann für Stabilität gegen Störungen und Grenzüberschreitungen.

(2) Die Systemfunktion muss vom quantitativen Wachstum unabhängig sein. Der Durchfluss von Energie und Materie in lebensfähigen Systemen ist langfristig konstant. Das verringert den Einfluss von Irreversibilitäten und das unkontrollierte Überschreiten von Grenzwerten.

(3) Das System muss funktionsorientiert und nicht produktorientiert arbeiten. Eine entsprechende Austauschbarkeit des Angebots erhöht die Flexibilität und Anpassung. Das System überlebt auch bei veränderter Nachfrage.

(4) Nutzung vorhandener Kräfte nach dem Jiu-Jitsu-Prinzip statt Bekämpfung nach der Boxer-Methode. Fremdenergie wird genutzt (Energiekaskaden, Energieketten), während eigene Energie vorwiegend als Steuerenergie dient. Die Nutzung vorhandener Kräfte profitiert von vorliegenden Konstellationen und fördert die Selbstregulation.

(5) Mehrfachnutzung von Produkten, Funktionen und Organisationsstrukturen. Mehrfachnutzung reduziert den Durchsatz, erhöht den Vernetzungsgrad und verringert den Energie-, Material- und Informationsaufwand.

(6) Recycling: Nutzung von Kreisprozessen zur Abfall- und Abwasserverwertung. Ausgangs- und Endprodukte verschmelzen. Materielle Flüsse laufen kreisförmig. Irreversibilitäten und Abhängigkeiten werden gemildert.

(7) Symbiose. Gegenseitige Nutzung von Verschiedenartigkeit durch Kopplung und Austausch. Symbiose begünstigt kleine Abläufe und kurze Transportwege. Sie verringert Energieverbrauch, Durchsatz und externe Dependenz, erhöht stattdessen interne Dependenz.

(8) Biologisches Design von Produkten, Verfahren und Organisationsformen durch Feedback-Planung. Biologisches Design berücksichtigt endogene und exogene Rhythmen, nutzt Resonanz und funktionelle Passformen, harmonisiert die Systemdynamik und ermöglicht organische Integration neuer Elemente nach den acht Grundregeln.

... Arbeitsschritte des Aufbaus eines kybernetischen Systemmodells

  • Systembeschreibung
  • Erfassung der Einflussgrößen
  • Prüfung auf Systemrelevanz
  • Hinterfragung der Wechselwirkungen
  • Bestimmung der Rolle im System
  • Untersuchung der Gesamtvernetzung
  • Kybernetik einzelner Szenarien
  • Wenn-dann-Prognosen und Policy-Tests
  • Systembewertung und Strategie
Abtastende Fragen mit "Insidern" des Systems

  • Wo liegen die Probleme?
  • Was könnte man dagegen tun?
  • Was hängt damit zusammen?
  • Wodurch sind dem Grenzen gesetzt?
  • Wer ist dagegen und warum?
  • Was muss erhalten werden?
  • Wodurch trägt sich das System?
  • Was sind seine Besonderheiten?

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