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Goethes Naturwissenschaftliche Methode

Goethes naturwissenschaftliche Methode von Henri Bortoft.

Zusammenfassung

Goethes naturwissenschaftliche Arbeiten sind weit weniger bekannt als seine Literatur, obwohl er erstere für wichtiger hilt. Goethe versuchte alle Phänomene ganzheitlich und intuitiv zu erfassen. Bekannt ist seine Farbenlehre, die jedoch keine besondere Anerkennung gefunden hat. Er suchte nach der Urpflanze und dem Urtier, sodass jedes Lebewesen sich als eine besondere Gestaltwerdung dieser prototypische Wesenheiten verstehen ließe. Dazu prägt er auch den Begriff der Metamorphose.


Einleitungen in Goethes Naturwissenschaftliche Schriften, 1883 f. von RudolfSteiner
Leinen 4. Aufl. 1987, 350 Seiten
Taschenbuch Tb 649
ISBN 978-3-7274-6490-4

Ursprünglich erschienen als Einleitungen zu „Goethes Naturwissenschaftliche Schriften” in Kürschners „Deutsche National-Literatur”, mit Einleitungen, Fu§noten und Erläuterungen herausgegeben von Rudolf Steiner, 4 Bände 1883-97.

Am 18. August des Jahres 1787 schrieb Goethe von Italien aus an Knebel: "Nach dem, was ich bei Neapel, in Sizilien von Pflanzen und Fischen gesehen habe, würde ich, wenn ich zehn Jahre jünger wäre, sehr versucht sein, eine Reise nach Indien zu machen, nicht um etwas Neues zu entdecken, sondern um das Entdeckte nach meiner Art anzusehen." [WA 8, 250]1. In diesen Worten liegt der Gesichtspunkt, aus dem wir Goethes wissenschaftliche Arbeiten zu betrachten haben. Es handelt sich bei ihm nie um die Entdeckung neuer Tatsachen, sondern um das Eröffnen eines neuen Gesichtspunktes, um eine bestimmte Art die Natur anzusehen. Es ist wahr, daß Goethe eine Reihe großer Einzelentdeckungen gemacht hat, wie jene des Zwischenknochens und der Wirbeltheorie des Schädels in der Osteologie, der Identität aller Pflanzenorgane mit dem Stammblatte in der Botanik usf. Aber als belebende Seele aller dieser Einzelheiten haben wir eine großartige Naturanschauung zu betrachten, von der sie getragen werden, haben wir in der Lehre von den Organismen vor allem eine großartige, alles übrige in den Schatten stellende Entdeckung ins Auge zu fassen: die des Wesens des Organismus selbst ...


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