Gubaidulina Sofia
Sofia Gubaidulina, (*24.10.1931): Sofia Gubaidulina wurde 1931 in Tschistopol (Tatarische Republik) geboren. 1954 beendete sie ihre Ausbildung am Konservatorium von Kasan in den Fächern Klavier (bei Grigori Kogan) und Komposition und setzte dann bis 1959 ihr Kompositionsstudium bei Nikolai Pejko, einem Assistenten von Dmitri Schostakowitsch, am Moskauer Konservatorium fort. Anschließend erfolgte eine Aspirantur bei Wissarion Schebalin. Seit 1963 ist Sofia Gubaidulina als freischaffende Komponistin tätig. 1975 gründete sie zusammen mit den Komponisten Vyacheslav Artyomov und Viktor Suslin die Gruppe “Astraea”, in der man auf seltenen russischen, kaukasischen sowie mittel- und ostasiatischen Volks- und Ritualinstrumenten improvisierte und zu bisher unbekannten Klangerlebnissen und neuen Erfahrungen musikalischer Zeit gelangte, was ihr Schaffen wesentlich beeinflusste. Nach einer mehrjährigen Unterbrechung ließen Sofia Gubaidulina und Viktor Suslin die Idee der Gruppe “Astraea” in den neunziger Jahren neu aufleben. Seit Beginn der achtziger Jahre gelangten ihre Werke – insbesondere dank des tatkräftigen Einsatzes von Gidon Kremer – rasch in die westlichen Konzertprogramme, so dass die Komponistin heute neben Schnittke, Denissow und Silwestrow zu den führenden Vertretern der Neuen Musik aus der ehemaligen Sowjetunion gerechnet wird. Dies bekunden die vielen Aufträge namhafter Institutionen (darunter BBC, Berliner Festwochen, Library of Congress, NHK, The New York Philharmonic) sowie die stattliche Zahl der CD-Einspielungen. Sofia Gubaidulina, die seit 1992 in der Nähe von Hamburg lebt, ist Mitglied der Akademie der Künste in Berlin, der Freien Akademie der Künste in Hamburg sowie der Königlichen Musikakademie Stockholm. Im Jahre 1999 wurde sie in den Orden “Pour le mérite” aufgenommen. Bitte hier weiterlesen: Musikverlage Sikorski
Michael Kurtz
Sofia Gubaidulina - Eine Biographie
410 S., geb., Extras: 100 z.T. farbige Abbildungen, mit Notenbeispielen und Skizzen, Werkverzeichnis und Diskographie, mt Schutzumschlag, mit einem Geleitwort von Mstislaw Rostropowitsch, ISBN-10: 3-8251-7226-0, ISBN-13: 978-3-8251-7226-8, 29,00 EUR
Dies ist die erste Darstellung von Leben und Werk der Meisterin, die in diesem Jahr ihren 70. Geburtstag feiert. Das Buch basiert auf zahllosen Gesprächen mit der Komponistin, ihren Verwandten, Freunden und Interpreten und lässt bedeutende Zeitgenossen aus der Musikwelt zu Wort kommen, von Mstislav Rostropowitsch bis zu Kurt Masur.
Sofia Gubaidulina, in der Musikfachwelt einhellig als die erste Komponistin von Weltrang anerkannt, wuchs als Tochter eines Tataren und einer Russin in der sowjetischen Provinzhauptstadt Kasan auf.
Nach ihrer Klavierausbildung bei L. Kogan studierte sie in Moskau bei N. Pejko und W. Schebalin Komposition und ging dort seit 1963 ihren eigenen dornenreichen Weg als freischaffende Komponistin in einer atheistisch geprägten Umwelt und in stetiger Auseinandersetzung mit den Repressionen und Behinderungen durch das System. In ihrem Werk, das von einer tiefen Religiosität getragen ist, sind russische, europäische und fernöstliche Geisteshaltungen zu einer Musik verschmolzen, die aber weder östlich noch westlich ist, sondern als eine allgemein verständliche musikalische Sprache erlebt wird.
Auf ihre kulturellen und geistigen Wurzeln zurückblickend sagte die Komponistin einmal: In mir begegnen sich West und Ost.
Die zwölf Kapitel des Buches verfolgen den von innerer und äußerer Dramatik geprägten Lebensweg
von den Terrorjahren Stalins bis zur Emigration in die Bundesrepublik Anfang der 90er Jahre. Sie spiegeln gleichzeitig die Musikentwicklung der letzten fünfzig Jahre in allgemeinverständlicher Form und gehen auf alle wichtigen Werke der Komponistin ein. Sofia Gubaidulina hat dieses Buch als Biographie autorisiert.
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