Heinrich Böll
Deutscher Schriftsteller (1917-1985)
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Christian Linder
Heinrich Böll - Das Schwirren des heranfliegenden Pfeils
Eine Biographie. 624 S., geb. mit Schutzumschlag, ISBN 978-3-88221-656-1, € 29,90, CHF 49,90
Mehr als dreißig Jahre nach einer folgenreichen Begegnung mit Heinrich Böll geht Christian Linder in dieser aufregenden Biographie der Frage nach, welcher Mensch sich hinter dem bekanntesten deutschen Autor verbarg: 1917 in Köln geboren, Soldat der Wehrmacht, Kriegsgefangenschaft, gefeierter Autor der Gruppe 47, Präsident des PEN, Literaturnobelpreisträger, politisches Engagement, Tod 1985 – das sind nur die Eckdaten einer gemessen an der literarischen Bedeutung letztlich unbegreiflichen Karriere. Welche Motive liegen diesem Leben und Schaffen zugrunde, das Böll selbst am Ende seines Lebens als gescheitert betrachtete? Welche Überzeugungen und Schmerzen? Welcher Hass trieb ihn an, welcher Glaube?
Linder zeigt den Menschen Heinrich Böll, der bislang hinter seiner Wirkung verborgen war, und bringt Erstaunliches ans Licht. Ein Buch nicht nur über einen Schriftsteller, sondern auch über die Zeit, in der er lebte, gleichzeitig der Versuch, literarische Wirkungsgeschichte zu verstehen und Bilder und Wertungen zurechtzurücken.
Rezension in dradio (Auszug): " ... Anders als seinem Vorgänger Vormweg, gelingt es Linder immer wieder, das problematische Bild von Böll in der Öffentlichkeit, das ihn als den ewig guten Menschen einerseits, als literarisch belanglosen Schriftsteller andererseits festlegte, von Klischees zu befreien. Ins Visier nimmt er ebenso bislang ungelöste Fragen und Widersprüche wie Bölls Glaubenssehnsucht und seine Verurteilung der Kirche, sein Pathos der Humanität und den heillosen Hang zur Schwermut, seine keusche Scheu vor Themen wie Erotik und Sexualität und ein zweifelhaftes Frauenbild, seine Liebe zur Anarchie und zum Konservatismus gleichermaßen. Diese Kontraste dienen Linder gewissermaßen als Fahrplan der biografischen Erkundung. Auch wenn er mit kühlen Diagnosen nicht spart, die das begrenzte Potential des Autors vor allem in der formalen Konstruktion seiner Romane angeht, entzieht er ihm doch nirgendwo seinen Respekt ... "
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