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Helfen Helfen

Helfen - was sonst ?

Ein Baum braucht, um Früchte zu tragen
Luft, gute Erde, Sonne und Wasser.

Ein menschliches Wesen benötigt,
um sich zu öffnen und zu entfalten
Nahrung, Schutz und ein offenes Herz,
welches ihm Liebe gibt,
und einen anderen Menschen,
welcher ihm hilft zu wachsen.

Ute Craemer
("Gemeinschaftsverein Monte Azul" in den Armutsvierteln der brasilianischen Metropole São Paulo)


Kinder und Jugendliche in St. Petersburg

Bei PERSPEKTIVEN e.V. arbeiten viele Menschen zusammen, um Kindern und Jugendlichen in Sankt Petersburg und Umgebung eine Chance auf Leben zu geben: Kindern mit Behinderungen oder ohne elterliche Fürsorge, die ohne unsere Hilfe in eine Sackgasse geraten.

Wir unterstützen sie in der Entwicklung ihrer Möglichkeiten und Fähigkeiten, damit sie ihr Leben so gut wie möglich selbst in die Hand nehmen. Wir möchten ihnen helfen, ihr Haus zu bauen und ihrem Blick aus dem Fenster eine Perspektive für die Zukunft zu geben.

PERSPEKTIVEN e.V.


Hinter dem Palast steht noch ein Haus
Über das Leben im Psycho-Neurologischen Internat Nr.3 von Peterhof bei St. Petersburg
Broschiert, 80 Seiten, Verlag: Dölling & Galitz; 1 (März 2006)
Deutsch und Russisch
ISBN-10: 3937904336, ISBN-13: 978-3937904337, EUR 19,80

Einige von Ihnen haben es vielleicht schon in der Hand gehalten, darin geblättert und gelesen: das Fotobuch »Hinter dem Palast steht noch ein Haus. Über das Leben im Psycho-Neurologischen Internat Nr.3 von Peterhof bei St. Petersburg«. Perspektiven konnte es durch die Finanzierung der »Aktion Mensch« im Frühjahr dieses Jahres herausbringen1.

In diesem Rundbrief soll das Buch etwas eingehender vorgestellt werden. Daran werden auch der Ansatz unserer Arbeit und die Entwicklungen der Projekte vor Ort in St. Petersburg deutlich. Nicht zuletzt könnte das Buch ein Weihnachtsgeschenk für Menschen sein, die das Perspektiven-Projekt in Peterhof kennen oder kennen lernen wollen.

Der Palast hinter dem das Haus - das PNI Nr.3 - steht, ist der üppige Zarenpalast in Peterhof mit seinen Wasserspielen und Parkanlagen, der vor allem im Sommer von Tausenden Touristen besucht wird.

Die über tausend Menschen mit körperlichen und geistigen Behinderungen, mit psychischen Erkrankungen, alte Menschen und Haftentlassene, die im Internat nicht weit hinter dem Palast leben, bekommen nur wenig Besuch. Durch das nunmehr sechsjährige Engagement von Perspektiven im Internat finden aber doch immer mehr Menschen »von außen« den Weg hinein. Dazu gehören zum Beispiel die russischen Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen im Perspektiven-Projekt, die in den Holz- und Textilwerkstätten, im Art-Studio, in der Küche, im Gymnastikraum und in anderen Beschäftigungs- und Arbeitsprogrammen mit den Bewohnern und Bewohnerinnen von Peterhof zusammenarbeiten. Russische Spender besuchen im Internat Kunstauktionen, bei denen in fröhlicher Atmosphäre Werke der Art-Studio-Künstler versteigert werden.

Vor einigen Jahren wäre es noch nicht vorstellbar gewesen, dass ein erfolgreicher russischer Unternehmer seinen Geländewagen vor dem abgelegenen Internatsgebäude parkt und das triste Gebäude betritt. Das passiert jetzt, und hinter diesen Besuchen steht auch finanzielle und ideelle Unterstützung einer kleinen aber wachsenden Zahl von russischen Spendern – eine Entwicklung, die Perspektiven sehr am Herzen liegt.

Besucht wurden die Bewohner im Heim im letzten Jahr auch immer wieder von Vertretern der Hamburger Werkstatt e.V. und der Behindertenhilfe e.V.. Gemeinsam mit den Petersburger Perspektivy unternahmen sie im Rahmen eines EU-Projekts einen Versuch: in einer Abteilung des Internats wurde für die Bewohner und Bewohnerinnen – unter den gegebenen Rahmenbedingungen - eine Raum- und Betreuungssituation geschaffen, in der sie als Menschen und Persönlichkeiten einen Platz haben.

Dieses Projekt hat schon zu vielen Verbesserungen geführt. Unter anderem dadurch, dass die Strukturänderungen auf der Station von den Mitarbeiterinnen getragen werden. An einer Fortbildungsreihe nahmen sogar Pflegerinnen teil, die schon bis zu dreißig Jahren ohne fachliche Begleitung oder Unterstützung ihre schwere Arbeit verrichten. Außerdem wurden von den Hamburger Partnern drei Arbeitsreisen für 39 Peterhofer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen organisiert. Das Internat wird aber auch von innen nach außen zunehmend durchlässig: neben den fast schon traditionellen Sommerlagern für die Bewohner am Finnischen Meerbusen, neben Ausstellungsbesuchen und Fahrten in die Stadt wird momentan daran gearbeitet, einen Austausch mit Menschen mit Behinderungen aus Hamburg zu organisieren. Ein Theaterprojekt mit einer Schweizer Organisation soll für den Sommer 2008 auf die Beine gestellt werden.

Es gibt also viele kleine und größere Erfolge, die wir mit Ihnen feiern können. Dahinter stecken – wie Sie sich vorstellen können – tägliche harte Arbeit, weitsichtige Planung und auch viel Optimismus, um den man angesichts der Größe der Probleme immer wieder kämpfen muss. Wir danken Ihnen, dass Sie uns mit Ihrer Unterstützung die Möglichkeit geben, den Internatsbewohnern in Peterhof Perspektiven zu schenken.

Das Buch über das Internat ist vor allem ein Fotobuch mit Bildern von Peter Dammann, der Perspektiven schon lange mit seiner sensiblen und respektvollen Arbeit als Fotograf unterstützt. Die Bilder zeigen den Alltag im Internat und suchen Momente, in denen Begegnung oder Kommunikation stattfindet. Es gibt Porträtserien zu Menschen, die auch im Text erwähnt oder beschrieben werden.

Die Texte wurden von einer österreichischen (Maria Marginter) und einer russischen (Elena Schiffers) Autorin verfasst. Die unterschiedlichen Perspektiven waren dabei wichtig: der deutsche Text beschreibt das Internat aus der Sicht einer Besucherin, der russische stellt fünf Bewohner und Bewohnerinnen in kurzen Porträts dar. Dazu ist die russische Autorin durchaus qualifiziert – sie arbeitet seit sechs Jahren als Theaterpädagogin im Art-Studio im Internat.

Das Buch wurde deutsch/russisch herausgegeben, um deutschen Spendern einen Einblick in das Projekt zu gewähren, das mit ihrer Hilfe finanziert wird. Außerdem sollen die Menschen im Internat, stellvertretend für Tausende anderer, die in Russland in derartigen Einrichtungen leben, einer größeren russischen Öffentlichkeit vorgestellt werden. Die Reaktionen auf die Bilder, die auch im Rahmen einer Ausstellung in St. Petersburg gezeigt wurden, haben deutlich gemacht, dass dieses »Ins-Blickfeld-Stellen« von Menschen hinter den Kulissen Interesse, Betroffenheit und auch spontanes persönliches Engagement auslöst.

Die Armutsviertel (Favelas) Sao Paulos

Gemeinschaftsverein Monte Azul

In der 17-Millionenstadt São Paulo drängeln sich hunderte von Favelas, brasilianische Elendsviertel aus zusammengehämmerten HoIz?- und Blechhütten, in die Kulisse einer ständig wachsenden Weltmetropole. "Favelas", im Bewusstsein der meisten Menschen sind das die Wohnorte der Verlierer, der "Hemdlosen" (Descamisados): Man geht dort besser nicht hin! Man ist dort seines Lebens nicht sicher. - "Favela", das ist Gestank, Krankheit, Angst, Gewalt und Kriminalität.

1975 begann die Waldorflehrerin Ute Craemer mit brasilianischen Favelakindern eine Sozialarbeit, die in vielfacher Hinsicht bis heute Pioniercharakter hat und die zum Vorbild für viele Initiativen wurde ...


Ideale und Gedanken kommen ins Wanken

Saskia Beck aus Worben bei Biel (Schweiz) hat die Favela Horizonte Azul, ein Armenviertel von Sao Paulo, besucht. Was sie gesehen hat, hat sie tief erschüttert: Menschen die nichts haben, gar nichts, und doch immer wieder von neuem Kräfte aufbringen.

Warum sind wir Menschen hier unglücklich???

... Ich sehe hier aber auch sehr viel Gutes. Ich geniesse die Sauberkeit, der grosse Platz, der jedem Einzelnen ganz selbstverständlich zugestanden wird, ich geniesse es, ab und zu Ruhe zu haben, ich geniesse die Sauberkeit in den Strassen, den Komfort hier (unsere Toiletten sind einfach ein Traum!!!) und ich sehe auch den Respekt, mit dem man hier behandelt wird.

Trotzdem - ich sehe so viele traurige und deprimierte Gesichter auf der Strasse. Vom materiellen Sinne her leben wir hier im reinsten Paradies, und doch sind wir unglücklich...

Ich glaube, ich muss mich sehr schnell entfernen von allen Vergleichen und einfach versuchen, das Leben und die Leute hier wieder zu verstehen...


Angela Gehrke de Silva
Als Hebamme in Brasilien
Das abenteuerliche Leben einer mutigen Frau
288 Seiten, kartoniert, mit ca. 30 Fotos
EUR(D) 14,50/ EUR (A) 15,00 / CHF 26,20
ISBN 3-8251-7418-2

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