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John Maxwell Coetzee
Südafrikanischer Schriftsteller, geb. 9.2.1940 in Kapstadt, Literaturnobelpreis 2003
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Das ist ein großer Tag für uns. Coetzee ist ein außerordentlicher Autor. Es gibt nur ganz wenige Schriftsteller in der Welt, bei denen sich ästhetische Perfektion und rigoroses Engagement so hervorragend verbinden. (Jörg Bong, Geschäftsführer des Fischer-Verlages).
Südafrikas Präsident Thabo Mbeki gratulierte: "Im Namen der südafrikanischen Nation und auch des afrikanischen Kontinents begrüßen wir unseren jüngsten Nobelpreisträger und genießen mit ihm den Ruhm, der mit dieser Anerkennung einher geht."
Der frisch Gekürte wurde von der Entscheidung der Akademie am frühen Morgen überrascht: 'Ich habe den Anruf aus Stockholm heute früh um 6.00 Uhr erhalten. Es war eine völlige Überraschung - ich wusste nicht einmal, dass die Bekanntgabe anstand', ließ Coetzee in einer knappen Erklärung auf der Website der Universität von Chicago veröffentlichen."  X
Kulturstaatministerin Christina Weiss hat den neuen Literaturnobelpreisträger als "politisch hellsichtigen Skeptiker, gnadenlosen Moralisten und kühnen Erzähler gewürdigt." In einer "oft kargen und zugleich poetisch konzentrierten Sprache" entlarve er die Zwänge und Deformationen einer von Rassismus und sozialer Ungleichheit gezeichneten Gesellschaft.
Coetzees Romane zeichnen sich durch verschlagene Komposition, verdichteten Dialog und analytische Brillanz aus. Aber er ist gleichzeitig ein gewissenhafter Zweifler, schonungslos in seiner Kritik der grausamen Vernunft und der kosmetischen Moral der westlichen Zivilisation. Seine intellektuelle Ehrlichkeit zersetzt alle Grundlagen des Trostes und distanziert sich vom billigen Theater der Reue und des Bekenntnisses. Auch wenn seine eigene Überzeugung durchscheint wie in der Verteidigung der Rechte der Tiere, so erhellt er eher die Voraussetzungen dieser Überzeugung, als dass er für sie argumentiert. (Schwedische Akademie)
Coetzees Verleger Stephen Johnson von Random House Südafrika: "Der Mann ist ein Genie. Er sagt so viel in so wenigen Worten."
Nadine Gordimer hat die Zuerkennung des Preises jetzt auch an ihren Landsmann John M. Coetzee mit großer Freude aufgenommen. "Ich bin begeistert, er ist ein guter Freund und ein großer Schriftsteller", sagte Gordimer der dpa nach Bekanntwerden der Preisvergabe. "Ich denke, es ist großartig, ich war die erste (1991) und er ist nun der zweite - es ist auch bedeutsam für Südafrika."
Der Literaturkritiker Marcel Reich-Ranicki hat die Auszeichnung des Südafrikaners John Mazwell Coetzee mit dem Literaturnobelpreis begrüßt. "Ich glaube, dass ist eine vernünftige Entscheidung", sagte er am Donnerstag der Nachrichtenagentur AP in Frankfurt am Main. Coetzee sei ein "ernster südafrikanischer Schriftsteller, dessen Bücher ich gerne gelesen habe". Es seien sehr intensive und aufschlussreiche Bücher.
"Das ist eine fantastische Wahl", kommentierte Michael Gorra, Professor am Smith College in Massachusetts Coetzees Auszeichnung. Seine Romane seien für jeden ernsthaften Leser zugänglich.
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