Kemal Kurt
geb. 29. Oktober 1947 in Çorlu, Türkei; gest. 21. Oktober 2002 in Berlin-Schöneberg war Schriftsteller, Übersetzer und Fotograf.
Vor allem war Kemal Kurt ein Verständiger - das Photographieren und nicht zuletzt das Schreiben für Kinder und Erwachsene nur eine Facette eines aktiv gelebten Integrationswillens, der ihn in drei Sprachen ein kreatives Gleichzeitigsein ausleben und als zugewandter Gastgeber zahllose Freundschaften pflegen ließ.
Am Ende umfasste sein Photo-Archiv 20000 Bilder. Herzstück seines Schaffens wurde jedoch das Schreiben, seit 1990 hauptberuflich als "freier" Schriftsteller, und hierbei nicht zuletzt das Erzählen für Kinder. Zunächst vor allem im Rundfunk, insbesondere für die von mehreren ARD-Sendern gleichzeitig übertragene "Ohrenbär"-Reihe des SFB jetzt rbb, aber auch als Übersetzer der "Regenbogenfisch"-Bilderbücher ins Türkische.
Für Erwachsene verfasste er Lyrik, Essays, satirische Kurzprosa und Romane. Hervorzuheben sind hier "Was ist die Mehrzahl von Heimat?" (1995), eine pointierte Reflexion seines ambivalenten Verhältnisses zu türkischer Herkunft und deutscher Lebensart sowie sein Satire-Roman "Ja, sagt Molly" (1998), in dem er u. a. höchst fulminant mit dem Literaturbetrieb abrechnet.
Ehrungen und Auszeichnungen
- 12/1997 Bilderbuch des Monats"
- Frühjahr 1996 Nennung von WDR, RB und SR auf der Bestenliste
- 1991 + 2000 Stipendium der Stiftung Preussische Seehandlung
- 1990 Aufenthaltsstipendium in der Villa Aurora/Los Angeles
Weitere Schreibaufenthalte in Hawthornden Castle, Schottland, in Waves of Three Seas, Rhodos und im Centrum for Arts & Creative Education, Port Townsend.
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