Kinder Jugendliteratur
siehe auch: RussischeKinderJugendLiteratur
Jugendbuch in InternationalesPolarjahr
Christa Ludwig
Die Siebte Sage
Stuttgart 2007. Geb., 504 S., geb. mit Schutzumschlag und Lesebändchen
EUR(D) 17,50, EUR (A) 18,10, CHF 31,10
ISBN-10: 3-7725-2177 - ISBN-13: 978-3-7725-2177-5
Eine unendlich spannende Geschichte über das Schicksal eines Mädchens im Kreuzpunkt zweier Völker. Eine große Saga über den Anfang des Zählens und Erzählens, über Schuld und Verzeihen, Gesetz und Toleranz und – Freundschaft.
Keine Freundin haben dürfen. Sich verbergen. Fliehen. Nur nicht erkannt werden, denn sonst droht dem bardischen Hirtenmädchen Dshirah der Tod im Löwenrachen – falls sie nicht die verlorene Siebte Sage der Barden erzählen kann. Viel hängt von dieser Sage ab für die Zukunft der zwei Völker, die in Al-Cúrbona zusammenleben, Araminen und Barden. Eine dunkle Vergangenheit verbirgt sich hinter dem jetzigen Frieden.
Und wenn Dshirah die Sage nicht träumen kann, wie alle aufgrund eines bestimmten Merkmals eigentlich von ihr erwarten? Dann bleibt nur die Hoffnung, dass sich in den prächtigen Palästen oder den unterirdischen Gemächern der Stadt wenigstens Fragmente alter Aufzeichnungen finden lassen. Aber was ist Zeichen und was nur Ornament in dieser erlesen schönen Welt? – Dshirah und Januão, ihr geliebter Bruder Januão, der Pferdepfeifer, kämpfen bis zum letzten Augenblick.
Christa Ludwig wechselt mit Leichtigkeit zwischen rasantem Tempo, ausgiebigen, fantastisch-schönen Beschreibungen und dem humorvollmärchenhaften Ton der Sagen – mit aller Zeit der Welt.
Leseprobe
» ... Die Sonne kam schnell. Es begann ein heißer südlicher Sommertag. Die Dächer dampften nach dem Regen. Januão las die verborgenen Zeichen:
Ich, Hdorigo, Baumeister der roten Liga unter Kalif Abdalameh I., gehorsam wie ein Hund und stumm wie ein Barde, rette mit meinen zungenlosen Malern, Fliesenlegern und Bildhauern der roten Liga die Siebte Sage des Dshinnu. Du findest sie in vier entlegenen Räumen, da, wohin niemand schaut oder wo niemand Zeit hat zu schauen. Vier Zeichen hier in der Kammer weisen den Weg. Dies schrieb ich, Hdorigo, im Namen meiner Farbe und in der Farbe meines Namens.
Schnell! Januão sprang auf. Es war Morgen und hell in der Kammer. Wie lange hatte er noch Zeit, die vier Zeichen zu suchen? Würde er sie überhaupt erkennen? Zeichen gab es genug an diesen Wänden. Da waren mehr Zeichen als Wände zu sehen. Er drehte sich im Kreis. Schnell! Aber je schneller er sich bewegte, desto weniger konnte er sehen. Er las die Botschaft von Hdorigo noch einmal. Zeichen musste er suchen, nicht Schrift. Was für Zeichen? Er ging an den Wänden entlang und suchte zwischen den araminischen Schnörkeln nach etwas Fremdem, das diese Muster störte. Und in seinem Kopf rasten die Gedanken durch alles, was ihm die Eltern über die Barden erzählt hatten. Dabei rannte seine Erinnerung immer hin und her, denn viel hatten sein Vater, seine Mutter ja nicht mehr gewusst.«...
Über die Autorin
Christa Ludwig, geboren 1949 bei Kassel, studierte Germanistik und Anglistik und war einige Jahre als Lehrerin tätig. 1989 begann sie mit der Buchveröffentlichung und erhielt u.a. ein Stipendium vom Förderkreis deutscher Schriftsteller. Ihr Roman »Carlos in der Nacht« wurde in die Auswahlliste der »Goldenen Leslie« für das beste deutschsprachige Jugendbuch des Jahres 2005 aufgenommen. Heute lebt sie mit ihrer Familie in der Nähe des Bodensees.
Rezension von Anne Artner
Eine Fabel, eine Parabel, leichtfüßig und duftig erzählt, vollgestopft mit originellen Ideen und großartigen Interpretationen von Märchen, großartigen Beschreibungen von Palästen und dem täglichen Leben der Menschen dort, wohlklingenden Namen und Sprachen — kurz, ein wunderschönes Buch!
Die Story: Dshirah besitzt an jedem Fuß sechs Zehen. Damit müsste sie im Kalifenpalast leben und nach sieben Nächten im größtmöglichen Luxus die Siebte Sage erzählen, die endlich Frieden zwischen den Barden und den Araminen stiften soll. Dshirahs Eltern dagegen finden solche hehren Ideale zwar gut, aber trotzdem haben sie ihre Tochter so lange wie möglich versteckt: Denn nach der siebten Nacht ist Dshirahs Lebenserwartung denkbar kurz. Irgendwann wird das Geheimnis entdeckt und als ihr Bruder Januao ebenfalls in den Palast übersiedelt, findet er beim Umherstreifen etwas Ungeheuerliches heraus: Scheinbar wurde die Siebte Sage vor langer Zeit schon ganz anders erzählt, als sie tatsächlich lautet...
Dieses Werk ist mein Erstkontakt mit der Autorin und ich muss gestehen, es ist lange her, dass ein Märchenbuch mich so begeistert hat. Besonders berührend die leisen Zwischentöne, die von einer für alle Menschen friedlichen Welt träumen: ich würde dieses Buch in einem Atemzug mit Lessings „Nathan der Weise“ nennen und es schneidet im Vergleich gewiss noch besser ab. Lässt sich gewiss auch gut für die Schule verwenden, z.B. im Deutsch-, Religions- oder Philosophieunterricht.
Fazit: Für TräumerInnen? und solche, die es (wieder) werden wollen, von 8—99. LESEN! (Anne Artner)
Paul Köntopp
Weiß weiß Bescheid
Ein Farben-Entdecker-Buch
Baumhaus Verlag, 20,0 x 21,3 cm, 24 S., vierfarbig
ISBN 3-8315-0157-2, (Euro): 9,90, (sFr): 18,10
Als Weiß sich an einem Regentag auf den Weg macht, um Gelb zu besuchen, ahnt es nicht, dass ihm Aufregendes bevorsteht. Als es Gelb trifft, streitet sich dieses gerade heftig mit Rot. Dann mischt auch noch Blau mit und zuletzt geht alles durcheinander ... Doch am Ende entsteht ein wunderbarer Regenbogen! Ein buntes Farben-Entdecker-Buch mit einem harmonischen Ende.
"Ein fröhliches Bilderbuch, das schon kleinen Kindern die Lehre von den Farben näher bringt und die Ordnung zeigt, die man im Regenbogen sieht. Das Buch regt zum Experimentieren an." ELTERN
„Weiß weiß Bescheid - in Kindergärten seit 1998 bewährt zur Einführung in die Farbenlehre; seit Januar 2004 in der Neuauflage endlich wieder lieferbar.
Monika Armands Pädagogisch-psychologischer Ratgeber für Kinderbücher, Jugendbücher, Sachbücher und Neue Medien
Aus pädagogisch-psychologischer Sicht sind Kinder-, Jugend-, Sachbücher und neue Medien wichtige Helfer für Kinder- und Jugendliche, aber auch für die verantwortlichen erwachsenen Personen. Nicht jedes Buch erfüllt die oben genannten Förderzwecke in gleichem Umfang. In der Eltern-, Erzieher- und Lehrerrolle ist es oft schwierig aus dem riesigen und bunten Angebot an Kinder- und Jugendliteratur/-medien die “Guten herauszufischen”.
Der Blog "Ratgeber Kinderbuch" gehört zum Webmagazin "Ratgeber Kinderbuch" und fasst alle für diesen Themenbereich interessierenden Beiträge in entsprechenden Hinweisen zusammen.
Damit verkörpert er das, was ursprünglich Aufgabe von Blogs war: eine Linksammlung zu einem bestimmten Thema. Im Blog Ratgeber Kinderbuch finden Sie Hinweise auf die zugehörigen "Subblogs": Bilderbuch- Kinderbuch- Jugendbuch und Kinderkreativität. Diese Trennung wurde vorgenommen, um die Übersichtlichkeit zu wahren und den Interessen bestimmter Lesergruppen entgegen kommen zu können. Es reicht also, wenn Sie hier regelmässig vorbeischauen, oder das RSS dieser Seite abonnieren. Mit Hilfe des zugehörigen Widget können Sie ganz leicht zwischen den Seiten "zappen". Haben Sie Vorschläge und besondere Interessen? Dann freue ich mich, wenn Sie mir eine Mail oder ein Kommentar im Blog hinterlassen.
Im Bilderbücher-Blog werden nur Bilderbücher vorgestellt, welche aus pädagogischer und psychologischer Sicht als besonders wertvoll angesehen werden können. ErzieherInnen? und Eltern sollen dabei unterstützt werden, für ihre Kinder die / das passende Buch zu finden.
Manches Buch bietet bei Projekten oder Spielaktionen in Kitas eine hilfreiche Grundlage oder Anregung. Oft fehlt die Zeit, sich auf dem riesigen Kinderbuchmarkt schlau zu machen und/oder Buchhändler bieten oft nur eine geringe Auswahl an Bilderbüchern, so dass hier für diese Berufsgruppe und Eltern eine objektive, nicht kommerziell geprägte Informationsmöglichkeit geboten wird.
Warum ist kindliche Kreativität wichtig? Welchen Nutzen haben kreative Beschäftigungen für Kinder? Wie entwickelt sich die kindliche Kreativität? Dieser Blog beschäftigt sich mit dem Thema "Kinderkreativität" und was Wissenschaftler darüber herausgefunden haben.
Welche Bücher interessieren Jugendliche? Wie kann ich das Leseinteresse meines Kindes fördern und was berichten Studien zu den Leseinteressen und Lesefähigkeiten Jugendlicher? Diesen Fragen wird in diesem Blog nachgegangen und Jugendbücher unter dem Aspekt der individuellen Passung vorgestellt.
Monika Armand: Mein besonderes Interesse gilt den Neurowissenschaften und der Psychologie unter dem Aspekt welche Hilfen diese Fachbereiche der Pädagogik in Theorie und Praxis bieten können. Studium Lehramt (1981) Pädagogik Psychologie Neuropsychologie Diagnostik und Sozialpädagogik (2001)
Von der Buchstabentafel zur Tugendfibel
TEIL I: Kinder- und Jugendliteratur von den Frühformen bis zur Biedermeier-Epoche
Die Geschichte der Kinder- und Jugendliteratur entstand in engem Zusammenhang mit der Herausbildung von „Kindheit“. Spielten zu Beginn Religiösität und Sittenlehre eine wesentliche Rolle in den Inhalten und Zielen der Literatur für Kinder und Jugendliche, so schlugen sich in Zeiten der Aufklärung insbesondere pädagogische Ziele nieder. In dieser Epoche konnte man erstmals von einer spezifischen Kinder- und Jugendliteratur reden. Dichter und Denker in Deutschland und Europa versuchten, dem Kind mit „kindgerechter“ Literatur zu begegnen. Die Literatur als solche gehörte sogar zu einem wichtigen Instrument der Erziehung. Diese Tendenzen und Erkenntnisse sollten aber schon bald Gegner finden. Die Vertreter der Romantik setzten der „pädagogischen Instrumentalisierung“ das der Literatur Eigene, das Künstlerische, das Poetische und Fantastische entgegen.
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