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Kunst Therapie

Bettina Egger (Hrsg.)
Ereignis Kunsttherapie
Sachbuch mit ca. 100 vierfarbigen Abbildungen
zytglogge Verlag, Br., A4, 128 S., ISBN 3-7296-0660-3, CHF 42.-, Euro 28.-

Aus dem Vorwort von Bettina Egger

Im Bild sein
Das ‹Begleitete Malen› ist eine wichtige kunsttherapeutische Methode, welche Bettina Egger seit 1965 aus dem ‹Ausdrucksmalen› entwickelt hat. Der Name der Methode impliziert eine Begleitung der malenden Person während des Erstellens eines Bildes. 1978 hat sie zusammen mit dem Psychologen Robert Wirz das Institut für Humanistische Kunsttherapie gegründet. Ihr Anliegen war, Kunsttherapie als eigenständigen Beruf zu etablieren und dafür eine gründliche Ausbildung anzubieten. Die Notwendigkeit und die Vielfalt der Möglichkeiten dieser Arbeit zeigen sich in diesem Buch, das zum 25-Jahre-Jubiläum des Instituts entstanden ist und eine Würdigung der Absolventinnen und Absolventen sein soll. Sie machen das Institut aus und setzen das Begleitete Malen, die Mal- und Kunsttherapie täglich in die Praxis um.

Ich gehe davon aus, dass Bilder auf die gleiche Art und Weise entstehen, wie das Leben gelebt wird. Entscheidungsschwierigkeiten, Vermeidungen, Ungeduld etc. treten während des Malens in Erscheinung und diese Muster können darauf untersucht werden, wie sie den Lebensfluss immer wieder unterbrechen und Ungemach schaffen. Malenderweise können neue Verhaltensweisen gefunden und geübt werden. So ist das Begleitete Malen zwar ein freies Malen, gehört in seiner Wirkung jedoch zum therapeutischen Bereich, ohne dass Erklärungen und Interpretationen des Bildes nötig oder gewünscht wären.

‹Ereignis Kunsttherapie› zeigt, wie unterschiedlich, vielseitig und wirksam die Methode des Begleiteten Malens ist. Es beinhaltet Beispiele aus der Arbeit mit Betagten, mit Erwachsenen im Malatelier, der Arbeit aus der Psychiatrie, der Forensik, der Rehabilitation, aus dem Malen mit Kindern im Malatelier, aus der öffentlichen Schule, der Arbeit mit Flüchtlingskindern, mit Menschen mit einer geistigen und körperlichen Behinderung, Jugendlichen, Kindern mit einer kognitiven Behinderung; es zeigt ein Beispiel von Trauerarbeit, das Bearbeiten eines Kindertraumas und die Bedeutung der Arbeit mit den Qualitäten der Malenden. Die Beiträge stehen für all jene, die in diesen und weiteren Gebieten mit dem Begleiteten Malen Not lindern, Selbstwert aufbauen, Therapien unterstützen, Menschen mit ihren Ressourcen und Qualitäten in Verbindung bringen und damit neue Perspektiven schaffen. Kunsttherapie, Begleitetes Malen ist Hilfe zur Selbsthilfe. Wer malt, ist aktiv handelnd, nimmt aktiv teil an der eigenen Entwicklung.

Inhalt

  • Ein Bild machen, um im Bilde zu sein (Gottfried Honegger)
  • Das leere Blatt - Malen mit einer von Alzheimer Betroffen (Martin Gerber)
  • Begleitetes Malen - Erfahrung eines Erwachsenen im Malatelier (Hedwig Wasem)
  • Reissnägelversetzen - Die Praxis des Malateliers (Heilgard Bertel)
  • Gib die Hoffnung nicht auf - Malen in der Forensischen Psychiatrie (Dagmar Kunze)
  • Trauern - Dem Tod malend begegnen (Ursula Meyer und Bettina Egger)
  • Über die didaktische Farbe von Bildern - Malen in der Neurologischen Rehabilitation (Jörg Rinninsland)
  • Grenzen in Bewegung - Malen mit psychotischen Menschen (Anne Kersten)
  • Hingabe - Ein grosses Bild entsteht (Barbara Daiber)
  • Das Malatelier in der Schule - Aufbau und Integration von Malateliers in einer öffentlichen Institution (Brigitte Lüscher)
  • Der Hund ist tot - Begegnung mit einem Kindertrauma (Marie-Thérèse de Tscharner)
  • "Nicht kaputt. Alles gut." - Malen mit einem Flüchtlingskind (Barbara Stauffer)
  • Selbstbestimmung - Menschen mit einer geistigen und körperlichen Behinderung ( Marlis Wenger-Rothenbühler)
  • Muss das sein? - Malen mit stellenlosen Jugendlichen (Ursula Riner)
  • Das innere Gleichgewicht finden - Malend eine Scheidung verarbeiten (Rosi Strittmatter)
  • Handlungsverweigerung - Malen mit Kindern mit einer kognitiven Behinderung (Bruno Hofstetter)
  • Mit Menschen etwas herzlich tun - Die Suche nach der Qualität (Heilgard Bertel)
Bettina Egger: Geb. 1943 in Zürich, Grafikerausbildung, Académie des Beaux Arts, Paris; Ausbildung als Malatelierleiterin bei Arno Stern, Paris; Ausbildung in Gestalt-Therapie und Psychologiestudium in New York (Ph.D.). Weitere Ausbildungen in Bioinformationstherapie, Time Therapie und Traumatherapie (EMDR). Lehrtätigkeit: California University, Hayward; Heilpädagogisches Seminar Zürich; Lehrer- und Kindergärtnerinnen-Fortbildung in der Schweiz; Leitung des Instituts für Humanistische Kunsttherapie, Zürich; Ausbildungskurse für Lösungsorientiertes Malen.


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