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Literatur Verfilmungen

Bücher verfilmen? Ist das gut? Geht das überhaupt? Über Befürworter und Gegner...


Ich kann die Bücher, aus denen gute Filme geworden sind, an einer Hand abzählen. Falls etwas Wunderbares aus meinem Buch werden sollte, werde ich mich fragen: Was habe ich falsch gemacht? Je weniger der Film dem Buch ähnelt, um so besser. (Jonathan Franzen)


Stimmen und Meinungen

Die wahren Leser, jene, die man früher mal Romanenköpfe nannte, sie hassen Literaturverfilmungen. Weil Bücher, weil Romanfiguren in der geisterhaften weiten Welt der Leserfantasien nun mal größer, schöner oder schrecklicher wirken als in der konkreten, verkürzten Allzumenschlichkeit von Schauspielern. Wahre Leser also hassen und verachten Literaturfilme - und rennen trotzdem immer wieder hinein. (Peter von Becker)

Romane sind aber immer doch noch einmal etwas ganz andres als die Filme nach ihnen, schon, weil sie so wunderbar viel länger sind als jeder Film: und es ist ja immer auch die Ewigkeit des Lesens, die uns so ganz in die Welten bringt, aus denen wir selbst nicht sind. (Rolf Vollmann)

Ich kenne nicht viele wirklich gute Filme. Und von denen behaupten nur sehr wenige, nach einer literarischen Vorlage gemacht worden zu sein. Und nur bei einem von denen ist die literarische Vorlage zu erkennen ... :) DanielaHubrich

Du machst es spannend ... und welcher ist das? Mir fallen lustigerweise zwei "Jenseits"-Filme ein: "Jenseits von Afrika" und "Jenseits von Eden" und "Der Name der Rose" sowie "Shining". -- HelmutLeitner

Harry Potter!!! haha - ist aber ernst gemeint! - "Jenseits von Eden" habe ich gesehen und daraufhin das Buch gelesen. Das, was im Film gezeigt wird, umfasst etwas ein Achtel des Buchs, wenn ich das jetzt noch richtig in Erinnerung habe. "Der Name der Rose" ist gut als Film, reicht aber bei weitem nicht an das Buch heran. Und "Shining" würde ich mir nicht antun, da ich nach dem Buch "ES", das ich auf Empfehlung gelesen habe, eine Abneigung gegen Stephen King empfinde ... DanielaHubrich

Ich bin keine Stephen King Fan oder Kenner. Trotzdem würde ich Shining sowohl als Buch wie als Film (mit Jack Nickolson unter der Regie von Stanley Kubrick!) jederzeit empfehlen. Shining dürfte auch noch ein frühes Werk sein, das noch weit von der Fließbandproduktion entfernt war. Interessant ist für mich, dass Buch und Film zwei unterschiedliche Enden haben, die beide gleciherweise gültig sind. Und dass der Film genauso zu interpretierende Sequenzen hat, die die Fantasie herausfordern. -- HelmutLeitner

Eine wirklich gute Romanverfilmung ist die erste Verfilmung (1930) des Romans ImWestenNichtsNeues. Der Film All Quiet on the Western Front gilt als einer der besten 100 Filme des 20. Jahrhunderts. Nicht nur, daß er die damaligen technischen Standards erheblich nach vorne trieb, auch inhaltlich ist er so gut gemacht, daß einige Kriegsszenen später dann in Wochenschauberichten als Dokumentarbeispiele aus dem Ersten Weltkrieg verwendet wurden. Die zweite Verfilmung von 1979 ist dagegen grauenhaft!!! Im allgemeinen sehe ich aber Buch und Verfilmung immer als zwei voneinander zu trennende eigenständige Werke. Jedes für sich muß mich überzeugen. Es sind eben zwei so unterschiedliche Medien, die mit ihrer eigenen Sprache arbeiten (das Buch mit Worten, zu denen ich mir meine eigenen Bilder machen muß; der Film mit Bild, Wort und Ton, die zusammen mich fesseln müssen), daß man die jeweiligen Werke kaum vergleichen kann, höchstens vielleicht, ob die Grundaussage oder Tendenz die gleiche ist. Was meint Ihr?? -- ClaudiaGlunz


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