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Magellan

Magelllan. Der Mann und seine Tat. Biografischer Roman von StefanZweig über das Leben des portugiesischen Seefahrers Ferdinand Magellan, der die Erde erstmals mit dem Schiff umrundete und den Weg um die Südspitze Südamerika's - die nach ihm benannte Magellan'sche Straße - fand.

Inhaltsverzeichnis

Ferdinand Magellan, vielmehr Fernao de Magelhaes, ist 1480 als Abkömmling niederen purtugiesischen Adels geboren. Man weiß wenig von seinen frühen Jahren. Er wird Seefahrer und Soldat der portugiesischen Kolonialflotte, wo er sich mehrfach auszeichnet ohne besondere Fortschritte in seiner Karriere zu machen. Sein Plan einer Expedition zur Suche nach einem westlichen Seeweg nach Indien findet keine königliche Zustimmung und er muss froh sein, dass ihm gnädig gestattet wird, das Land zu verlassen um anderswo sein Glück zu finden.

Nach sorgfältigen Vorbereitungen und einer Partnerschaft mit einem führenden Astronomen gelingt es den spanischen König von dem Vorhaben zu überzeugen. Es geht um die Auffindung der sagenhaften Gewürzinseln, ihre Beherrschung und den damit verbundenen sagenhaften Reichtum. 1519 bricht eine Flotte aus fünf Schiffen auf, wobei die Expedition unter keinem guten Stern steht. Die spanischen Kapitäne stehen in Opposition zum ungeliebten Portugiesen, die geheimen Informationen über eine Passage stellen sich als das Riesen-Flußdelta des - später so benannten - Rio de la Plata heraus, der Weg nach Süden führt in winterliche Stürme, so dass die Flotte überwintern muss, es kommt zu einer Art Meuterei.

Schließlich haben die Tüchtigen das Glück, die Magellan-Straße, eine äußerst schwierige und später gefürchtete Durchfahrt zu finden und zu passieren. Ein Schiff desertiert auf diesem Weg, kehrt um und meldet das Scheitern der Expedition. Die übrigen Schiffen schaffen den Weg in den Pazifik, bei dessen Überquerung sie fast verdursten und landen schließlich glücklich an den Phillipinen. Als alles schon gewonnen scheint, stirbt Magellan tragisch bei einem völlig unnötigen Scharmützel mit widerständigen Eingeborenen.

Nur ein Schiff, nur 18 von etwa 250 gestarteten Männern, schaffen den geplanten Weg. Jedoch voll beladen mit Gewürzen, so dass diese Expedition sogar für sich Gewinn abwirft.

Meinung(en)

Ich bin ein großer Liebhaber von StefanZweig, wobei mir manchmal der Pathos etwas zu viel wird. In diesem Sinne ist Magellan ein wohltuend relativ nüchternes Werk. Äußerst interessant ist der Hintergund dieser Zeit der Eroberung und Kolonialisierung, des Kampfes um den Gewürzhandel, der dem Islam entrissen wurde, auch Hintergrund der Kreuzzüge, der Auseinandersetzung der Seegroßmächte Spanien und Portugals, der Aufteilung der Welt in zwei Machtsphären durch den Papst. Es ist ein Hintergund voll abgründiger Logik und Unmenschlichkeit. Dass Stefan Zweig dies zu einer Art tragischem Heldenepos, einer "Verherrlichung der Tat" animiert, verwundert. Bei aller Meisterschaft der Darstellung und trotz allem Lesegenuss sollte es andere Perspektiven auf solche Lebengeschichten geben. Trotzdem ein äußerst lesenswertes und empfehlenswertes Buch, vor allem wegen seines sachlichen Inhaltes. -- HelmutLeitner 24. Dezember 2006 12:18 CET


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