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Maximilian Voloschin

Der Dichter, Literaturhistoriker und Maler Maximilian Alexandrowitsch Kirijenko-Woloschin wurde am 28.5.1877 in Kiev/Ukraine (damals Rußland) geboren und starb am 11.8.1932 in Koktebel (damals Sowjetunion)


Maximilia Woloschin
Die Pfade Kains
Tragödie der materiellen Kultur
Zweisprachige Ausgabe, Aus dem Russischen übertragen, mit Anmerkungen und einem Nachwort von Alexander Nitzberg
192 Seiten, mit einer Fotografie des Dichters, kart.
CHF 32.– / EUR 19,–, ISBN 3-85636-157-X

Maximilian Woloschin (1877–1932) gilt als einer der bedeutendsten Dichter des «Silbernen Zeitalters» der russischen Lyrik. In seinen Anfängen dem Symbolismus verfallen, entwickelte er sich bald zu einer eigenständgen Stimme, deren beinahe prophetische Wucht nach der Oktoberrevolution sowohl die «Roten» als auch die «Weißen» aufhorchen ließ. Neben der Literatur beschäftigte sich Woloschin intensiv mit der Malerei, der Bildhauerei und dem Okkultismus. Als Ehemann von Margarita Woloschina hatte er auch Kontakt zu Rudolf Steiner, dessen Lehren in seinem Werdegang als Künstler und Mensch eine deutliche Spur hinterließen.

Das in einer Zeitspanne von fast zwanzig Jahren entstandene Langgedicht «Die Pfade Kains» wurde für Woloschin zu einem geistigen und künstlerischen Credo – zu seinem Lebenswerk. Das darin geschilderte Herabsinken des Göttlichen in den Stoff erweist sich als ein Drama kosmischen Ausmaßes. Es sind vor allem die unerhörte Sprachgewalt und die Kühnheit der Bilder, die das Poem zu einem Meilenstein der russischen Literatur der Moderne machen. Der Text erscheint hier zum ersten Mal in deutscher Sprache.

Alexander Nitzberg wurde 1969 in Moskau geboren und wanderte 1980 nach Deutschland aus. Er lebt in Düsseldorf als freier Schriftsteller, Publizist und Rezitator. Er erhielt zahlreiche Auszeichnungen und ist Mitglied im P.E.N.-Club.


Gedicht von Max Woloschin

Und wieder
trafen wir einander im Menschenleeren, und wie schon
ehedem
kann ich die Züge deines Antlitzes nicht erkennen.
Aber in deinen Augen: keine Beurteilung
nur Verständnis.

Deine Einsamkeit erschreckt mich.
Dein Schweigen spricht in mir,
zwar hast du nie zu mir gesprochen,
aber in deiner Gegenwart
verwandeln sich
meine Fragen in Antworten...


siehe auch die Leseprobe zur Autobiografie von FritzMierau: Mein russisches Jahrhundert


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am July 11, 2007