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Merle Hilbk

Geboren 1969 in Düsseldorf


Merle Hilbk
Sibirski Punk - Eine Reise in das Herz des wilden Ostens
Gebunden, 255 Seiten
3-378-01081-9
Erschienen bei: Gustav Kiepenheuer Verlag
17,90 € *) / 32,50 Sfr

Ein brillanter Reisebericht über den wahren Osten

Wo Bednarz, Ruge und Co. die Melancholie des Baikalsees beschworen, sucht die junge Journalistin Merle Hilbk die Begegnung mit ungewöhnlichen und faszinierenden Menschen.

Sehnsuchtsvolle Balladen und russischer Rock `n' Roll bilden den Soundtrack zu diesem transkontinentalen Trip, der von Hamburg über Nowosibirsk bis hinter den Baikalsee, 20000 Kilometer durch Steppen, Gebirge und Taiga, führt. Merle Hilbk läßt uns an den witzigen, bizarren, mitunter auch sentimentalen Erlebnissen dieser Reise teilhaben. Wir begegnen Grigori, dem Direktor des Atomforschungsinstitutes der Wissenschaftlerstadt Akademgorodok, Swetlana, der Gründerin des ersten sibirischen Frauenautomobilclubs, oder Pjotr, dem Manager der Punkband "Orgasmus Nostradamus". Sie leben in Industriestädten wie Irkutsk und Ulan-Ude oder mitten in einsamster Wildnis. Mit ihnen teilt die Autorin Alltag und Träume, feiert wilde Partys am Baikal und lernt, wie man russischen Männern ein Liebeslied singt. Und am Ende findet sie in Sibirien eine Antwort auf jene große Frage, die uns alle beschäftigt: Wie sollen wir leben?


Die Baikal-Amazone

... Nicht viel los im sibirischen Burjatien: keine guten Jobs, die Männer trinken, die Frauen langweilen sich. Und so hat Swetlana Budaschkajewa, praktizierende Schamanin,die Baikal-Amazonen gegründet, den ersten Automobilklub nur für Frauen ...

TEXT: MERLE HILBK

... „An den Wochenenden gemeinsam Richtung Baikal fahren, ohne Männer, ohne Pflichten!", schwärmte sie an einem Nachmittag im Sommer 1997 ihren Freundinnen vor. Und hörte: .Aber Swetlana, wir haben weder Führerschein noch Auto."

Dennoch war es die Geburtsstunde der „Bajkalskije Amasonki", der „Baikal-Amazonen": des ersten Frauen-Automobilklubs Burjatiens. Mittlerweile hat er mehr als 30 feste Mitglieder - und Hunderte von Fans, die zu den Veranstaltungen der Amazonen kommen: zu Hindernisrennen oder Geschwindigkeitsparcours in einem Camp, das Budaschkajewas Mutter im Dörfchen Su-choje am Ostufer des Baikalsees aufgebaut hat.

Das Einzugsgebiet des Vereins reicht von Ulan-Ude bis Irkutsk. Ein 250 Kilometer langer, 100 Kilometer breiter Bezirk, der nach russischen Maßstäben so klein erscheint, dass sich die Amazonen „Regionalklub" nennen - und gleichzeitig alles dafür tun, dass sie und ihre Ziele bekannt werden: Umweltschutz und Weltfrieden.

Bei einem Automobilklub etwa in Deutschland würde man das für eine exzentrische Zielsetzung halten. Für die Baikal-Amazonen aber ist es eine schlüssige Kombination. Seit 2001 fahren sie den Strand und die Wiesen rund um das Baikal-Camp ab und sammeln Müll: verrostete Autoteile und Bootswracks, Plastiktüten, Joghurtbecher und Bierdosen. Und Wodkaflaschen.

Beim ersten Mal haben sie diese in einem Supermarkt in Ulan-Ude gegen Pfand eingetauscht, beim zweiten Mal Greenpeace Russland benachrichtigt, und 2003 ratterten sie nach Tschetschenien; mit einer Lada-Kolonne und Winterjacken für die burjatischen Soldaten, die dort ihren Dienst schieben mussten. Auf den Fotos von dieser Aktion ist Swetlana Budaschkajewa in einem Tarnanzug zu sehen, den ihre 100 Kilo gut ausfüllen; breitbeinig steht sie neben ein paar schmächtigen Männern, die in verblichenen Uniformjacken und mit leeren Gesichtern an einem Panzerwagen lehnen ...

Textauszug des Buches aus dem aktuellen GEOSpezialRussland


"Sibirski Punk" ist ein Buch, in dem es viel um Musik geht, um russische Balladen, Ska, Funk und Disco.

Und deshalb gibt es auch einen Soundtrack zum Buch, der "Sibirski Punk- Der Soundtrack der Russischen Seele" heißt.

Und den Sie für 7 Euro (Nachnahme) plus Versandkosten bei mir bestellen können.

Hier die Playlist:
Sibirski Punk: Der Soundtrack

1) Villi Tokarev: Ljus’ka-Xuliganka
2) Umaturman: Ej, Tolstij
3) Serega: Sakolebal 2
4) DDT: Ozenja
5) Rotfront: Zhenja
6) Propaganda: Quanto Costa
7) Gljukoza: Oj-Oj
8) Viktor Lancberg: Hudojnik
9) Oleg Gasmanov: Strastwuij, Piter
10) Villi Tokarev: V shumnon balagne
11) Skalariak: Wodka Revolution
12) Poslednij Shans: Zhirog
13) Aleksandr Rosenbaum: Peznja newropatolog
14) Ruki wwerch: Aljoschka
15) Viktor Lancberg: Ye ne znaju
16) Okudzawa: Pesenka o moei zhisni

Nähere Infos zur Bestellung und kurze Anspieltakes bitte anfordern unter meiner Mailadresse:

  • MAIL merle_hilbk (AT) t-online.de

Merle Hilbk
Die Chaussee der Enthusiasten
Eine Reise durch das russische Deutschland
Aufbau-Verlag, geb., 288 S., ISBN 978-3-351-02667-7, 17,95 €, 34,80 Sfr

3,5 Millionen Menschen kamen in den 90er Jahren aus Russland nach Deutschland, geleitet durch die Hoffnung auf ein besseres Leben. Seither hat sich eine vielfältige und lebendige Szene aus russischen Kindergärten und Schulen, Sport- und Kulturvereinen, Anwaltskanzleien, Banken, Supermärkten, Bars und Diskos gebildet, in der es eigene Sitten und Regeln und sogar ein eigenes Idiom gibt, das "Russki Deutsch". Nach ihrem grandiosen Debüt "Sibirski Punk" hat sich Merle Hilbk, nur mit Neugier und einer Straßenkarte bewaffnet, auf den Weg gemacht, um den wilden Osten mitten unter uns zu finden. Ob Datscha-Party, traditioneller Bardenklub oder die "Landsmannschaft der Russen in Deutschland" - dieses Buch zeigt alle Facetten des neuen deutsch russischen Lebens: abenteuerlich, berührend und brillant geschrieben.

Aus der Rezension auf russland.ru: Bekannt ist Merle Hilbk vor allem durch ihr Erfolgsbuch „Sibirski Punk“. Jenseits des Baikal suchte sie darin nach der russischen Seele. Auch in ihrem neuen Werk „Die Chaussee der Enthusiasten“ beschäftigt sich mit dem Innenleben und Lebensumständen von Menschen aus Russland. Nur nicht in Ostsibirien sondern in Deutschland.

Denn das Thema des Buchs ist die aus Russland stammende Diaspora in Mitteleuropa. Sehr systematisch geht die Autorin bei deren Untersuchung vor. Ihre Deutschlandreise beginnt wie die der meisten aus Russland stammenden Migranten in Friedland und führt dann durch Metropolen ebenso wie tiefste Provinz, in den Norden wie in den Süden ...

... Mit Leben füllen die Buchseiten vor allem die vielseitigen Begegnungen der Autorin auf ihrer Reise. Nur beim prominentesten Mitglied der russischen Einwanderer scheitert sie – Wladimir Kaminer versetzt sie beim bereits terminierten Treffen. Dafür nehmen sie offenherzige Russlanddeutsche und Auslandsrussen mit in ihre Familien, Hiphopper mit ins Training und Barden in Liederwettstreits. So ist die Abwesenheit der Prominenz kein großer Verlust ...


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am December 8, 2008