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Modernes Antiquariat

Das Moderne Antiquariat (MA) ist "eine um die Mitte des 19. Jahrhunderts aufgekommene Bezeichnung für den Vertrieb neuerer Werke, deren Ladenpreis der Verleger aufgehoben hat und die er in größeren Posten an Wiederverkäufer billig zum Vertrieb zu beliebigen Preisen abgibt, nachdem sie sich im Neuigkeitsvertrieb nicht hatten durchsetzen können." (Quelle: Joachim Kirchner (Hg.): Lexikon des Buchwesens, Stuttgart, 1952)

Mit der Massenproduktion von Büchern im 19. Jahrhundert entstand das moderne oder Ramschantiquariat. Hier hebt der Verlag die Preisbindung auf eine Restauflage auf, verkauft sie an einen Verramscher oder überlässt sie plus einer Gutschrift dem Buchhändler, der den Titel dann als antiquarischen Band weiterhin anbietet. (Reimar Riese, Professor an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur (HTWK) in Leipzig)

Das Moderne Antiquariat umfaßt also:

  • Restposten: Ein Sammelbegriff für Lagerbestände einer Auflage, die innerhalb eines angemessenen Zeitraum als nicht mehr verkäuflich gelten. Der Verlag hebt für den Titel per Anzeige den Ladenpreis auf (frühestens 18 Monate nach dem Erscheinen) und gibt den Restbestand komplett an einen Großhändler für Modernes Antiquariat ab. Der Titel ist dann in den normalen buchhändlerischen Verzeichnissen "vergriffen".
  • Remittenden: vom Handel an den Verlag zurückgegebene Exemplare, die nicht verkauft worden sind.
  • Mängelexemplare: Bücher mit leichten Lagerschäden, die aus diesem Grunde nicht mehr der Preisbindung unterliegen. Allerdings wird gemunkelt, daß ein gewisser Prozentsatz einer Auflage a priori als Mängelexemplar gestempelt wird. Erfahrungsgemäß bestehen die "Schäden" am Buch allermeist nur aus dem Stempel, der es als mangelhaft ausweist.
  • direkt für das MA produzierte Bücher im Niedrigpreissektor, die nicht der Buchpreisbindung unterliegen
Moderne Antiquariate im Internet


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am October 8, 2005