Nora Gräfin Kinsky
Ich habe zu kurz gelebt
von Czernin, Monika (Österreich)
List Verlag 2005 (TB 2007), kt., 500 S.
ISBN 978-3-548-60700-9, € (D) 9,95 / € (A) 10,30 / sFr 18,90
Monika Czernin schreibt hier in romanhafter Form die Biografie ihrer Urgroßtante Nora Gräfin Kinsky. Gräfin Kinsky gehört zu den wenigen emanzipierten Frauen des beginnenden 20. Jahrhunderts, die sich ohn Ansehen der Person sozial engagierte und gegen die Männerwelt „ihre Frau“ standen. Manchmal obwohl und manchmal weil sie von Adel war gelang es ihr sich durchzusetzen.
Dieses Buch ist eine spannend geschriebene Biografie einer spannenden Frau, darüber hinaus ein wichtiges Zeitdokument mit Informationen, die in der „offiziellen“ Geschichtsschreibung kaum auftauchen. Das Leben der Gräfin Kinsky wurde von 3sat auf der Grundlage dieses Buches auch als Dokumentarfilm herausgebracht; Monika Czernin hat dafür das Drehbuch geschrieben.
Ein spannendes, höchst informatives und überaus lesenswertes Buch.
Inhalt: Nora Gräfin Kinsky, 1888 geboren, wächst in den letzten Jahren des Habsburgerreiches in Böhmen auf und wird gemeinsam mit ihren Geschwistern noch ganz in der Tradition der k. u. k. Hocharistokratie erzogen. Die Familie erwartet, dass Nora ihren gebührenden Platz in der Gesellschaft einnimmt, doch die junge Frau entwickelt eigene Vorstellungen von ihrem künftigen Leben. Sie weigert sich, einen ihrer zahlreichen Verehrer zu heiraten und orientiert sich stattdessen an ihrer Tante, der Friedenskämpferin Bertha von Suttner. Französisch, Deutsch, Ungarisch und Tschechisch spricht Nora schon als Kind, nun lernt sie noch sechs weitere Fremdsprachen, darunter Russisch und Türkisch, interessiert sich für Literatur und Geschichte und lässt sich zur Krankenschwester ausbilden. Als der Erste Weltkrieg ausbricht, gründet sie ein Lazarett.
1916 bricht Nora als Rotkreuzschwester nach Sibirien auf, um in den Kriegsgefangenenlagern Menschenrechtsverstöße aufzudecken. Es wird eine Reise durch Krieg und Revolution - eine Reise in ein neues Leben.
Die Autorin: Monika Czernin, 1965 in Klagenfurt geboren, studierte Pädagogik, Philosophie und Politikwissenschaften. Sie arbeitet als freie Autorin und Dokumentarfilmerin und hat mehrere Sachbücher veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Tochter in der Nähe von München.
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