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Otto Basil

Österreichischer Schriftsteller (1901-1983). Journalist, Übersetzer und (Mit)Herausgeber vieler Zeitschriften.


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Werke & Ausgaben


[Wenn das der Führer wüßte] Obzwar der Buchmarkt vor lauter Neuerscheinungen schier zu explodieren droht und manche diesen Umstand bedauern und eine Reduktion fordern, gibt es doch immer wieder Bücher, bei denen man sich fragt, warum sie nicht neu verlegt werden, warum sie faktisch nicht vorhanden sind, auch wenn man sie - oft mühevoll oder zu "ordentlichen" Preisen - antiquarisch ergattern kann. Zu solchen Rara (seltene Bücher) gehört wohl Otto Basils Alternativweltroman Wenn das der Führer wüßte, den ich zuletzt las. Er geht von der Prämisse aus, daß Hitler den Zweiten Weltkrieg gewonnen hat. Das Germanische Weltreich erstreckt sich über fast die gesamte Erdkugel, Japan ausgenommen. Selbst Amerika ist unterworfen, wo Vasallenregierungen an der Macht sind. Die Geschichte beginnt mit dem Tod Adolf Hitlers in den 60er Jahren, der gleichzeitig der Anfang vom Ende ist. Aus den Augen eines Heilpendlers - der Faschismus hat eine ganz eigentümlich mythologisierte, esoterische Gesellschaft entstehen lassen - verfolgt man die rasante Implosion des gigantischen Reiches, werden einem im Schnelldurchlauf die Perversionen und Abstrusitäten einer Diktatur vor Augen geführt. Die Apokalypse kann man sich nicht schlimmer vorstellen. Der nukleare Kampf aller gegen aller endet im Disaster. Seitenlange, stakkatohafte Aufzählungen von Nachrichten und Namen paraphrasiert den Leer- und Selbstlauf dieser zum Tode verurteilten Gemeinschaft, der jede Menschlichkeit abhanden gekommen ist, deren Vertierung in Exzessen und Orgie deutlich wird. Der treue, doch so gläubig Protagonist muß schließlich erkennen: "Alles war sinnlos - und Unsinn-, das Leben war Arsch. (...) Weiß Gott, eine Arsch-Welt! Sein Leben war Arsch, der Führer war Arsch, alles war eine enorme Scheiße."


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am September 4, 2005