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Perfect Book

PerfectBook ist eine Community-Projektidee, die erst ausgearbeitet werden und Betreiber finden müsste. Anstoß war der Hinweis auf AblaufendeUrheberRechte.

Beitragende: HelmutLeitner, OliverGassner


Problem: Es gibt nach wie vor im Bereich der e-books keine befriedigende Lösung für den Konsumenten und die Autoren.

Ausgangslage: die Produzenten von e-Books sind vor allem daran interessiert, proprietäre Systeme zu erzeugen, die den Konsumenten an den Hersteller und sein Lesesystem binden. Dabei bleiben diverse Benutzerinteressen auf der Strecke. In den Formaten liegt der Text nicht freier Form vor und beim Wechsel der Systeme ist keineswegs - wie bei einem Buch - gesichert, dass das Datenformat auch in 20 oder 50 Jahren noch sinnvoll genutzt werden kann. Man muss damit rechnen, dass Bücher immer wieder in neuen Formaten und für neue Systeme gekauft werden müssen.

Lösung: Die Community der Leser wird selbst aktiv und erzeugt in OpenSource eine Softwarelösung, die ihren Interessen entspricht. Eine normale Lesesoftware, die ASCII-Text in Proportionalschrift setzt und umbricht, ist kein hoher Entwicklungsaufwand. Die Bücher werden entweder dem urheberrechtsfreien Bereich entnommen (wie im Projekt Gutenberg gescannt oder eingetippt) oder es werden den Autoren oder Verlagen ihre Rechte direkt abgekauft (d. h. genauer: es wird Geld bezahlt, damit die Urheber ihre Werke unter einer offenen Lizenz - z. B. OPL - freigeben). Auf diese Weise müssen die Texte nicht mehr geschützt werden, sondern stehen der Community der Leser frei zur Verfügung.

Zu diesem Zweck müsste sich die Community der Leser als non-profit-Organisation selbst organisieren. Mitgliedsbeiträge werden ausschließlich zum Ankauf von Bücherrechten verwendet. Die zahlenden Mitglieder entscheiden über die Gestaltung der Community, kommunizieren und verhandeln mit den Autoren und einigen sich über die Auswahl der Werke. Die gesamte klassische Buchproduktion und Buchhandel wird dabei ausgeschaltet. Sowohl die Leser als auch die Autoren profitieren, weil sie sich im Endeffekt die gesparten Spannen teilen können.

Kommentar Oliver Gassner:

  • E-Texte sind in freien Formaten bereits massiv verfügbar. Lediglich im deutschen Gutenberg-Projekt liegen die Dateien leider gestückelt vor. Mehr als zusammenstückeln muss man ggf. nicht machen.
  • 'ASCII-Text in Proportionalschrift darstellen und umbrechen' kann jedes Textverarbeitungsprogramm, was soll da noch entwickelt werden?
  • Es ist in D NICHT möglich, jemandem das Urheberrecht abzukaufen. Genausowenig, wie Du jemandem das Recht auf Leben abkaufen kannst. D.h. entweder der Autor/Urheber stellt den Text unter eine der "offenen" Dokument-Lizenzen oder er lässt es. (Natürlich kann man ihn mit Geld überzeugen, seine Dokumente nach ODL o.ä. freizugeben. Du darfst mir gerne Geld anbieten ;) -- wobei mir noch unklar ist, woher das Geld in deinem Modell kommen soll).
  • Die Texte als 'E-Book' zu erzeugen ist ja auch nicht das Problem, weder mit den inzwischen verfügbaren Gratistools für PDF noch bei der Konvertierung nach PDB (Palm), da sind die Tools ebenfalls gratis.
  • Was in der Tat wünschenswert wäre, ist, ein Verzeichnis zu haben, was wo bereits in welcher Konvertierung vorliegt. Hier kann man Wikis elegant einsetzen, aber allein das Linkchecking ist ne Höllenarbeit. erleichtert kann sowas werden, wenn man eine Linkforumssoftware einsetzt (wie Gossamer Links 2.0, cf. http://www.carpe.com/links/ , an sich kann man ein solches Verzeichnis auch dort anlegen (allerdings haben wir bald 2000 Links und es sollten mehr als 6000 aus technischen Gründen nicht werden).

Stellungnamen zu den Kommentaren von Oliver Gassner:

...abkaufen ist nicht möglich...

Entschuldige, das war flapsig formuliert. Ich habe oben im Text eine entsprechende Klarstellung eingefügt.

...freien Formaten verfügbar...

Natürlich ist vieles frei verfügbar, aber die Form ist nicht befriedigend. Warum müssen verschieden Formate erzeugt werden? Warum existiert nicht ein Geräte-unabhängiges ASCII-Format (ähnlich HTML), das von einer einfachen Lese-Software an die Hardware angepasst und aufbereitet wird. HTML ist ja nicht weit entfernt, aber zu unflexibel. Wie adaptiere ich die Optik, wie mache ich z. B. als Leser meine Randnotizen, wie setzte ich mein Lesezeichen, wie nehme ich Textteile effizient heraus? Wie drucke ich das ganze - wenn ich Lust dazu habe - doch als Buch mit anderen Satzparametern aus?

...kann jedes Textprogramm...

Dazu sind Lizenzen und Handarbeit erforderlich. Zudem passen Spaltenbreite und Schriftarten oft nicht zur Hardware oder den Leserwünschen. Vielleicht sehe ich schlecht und möchte einfach generell in größerer Schrift lesen oder ich habe einen großen Bildschirm, der für bequehmes Lesen einen zwei- oder drei-spaltigen Aufbau erfordert. Es ist unlogisch, dass für das elektronische Lesen diese optischen Festlegungen für den Leser getroffen werden.

  • Tip: nim TeX --ThomasKalka
    • Mmmh, den Tip versteh ich nicht ganz. Ich kenne Tex nur von der ferne und habe damit nie Komfort verbunden. Denkst du an eine Anpassung über ein externes, individualisiertes Seiten-Layout? Aber erstens ist TeX keine Benutzeroberfläche (wo bleiben z. B. Anmerkungen, Lesezeichen etc.) und wie soll die Anpassung an die spezielle Lesesitutation (ich richte mir das Lesefenster mal in einer bestimmten Breite ein, damit ich daneben noch ein XY-Fenster platzieren kann) durchgeführt werden? -- HelmutLeitner
  • vielleicht kenne ich mich mit EBooks gar nicht aus: ich dachte, diese würden PDFs anzeigen. Um diese zu generieren kannst du TeX wunderbar benutzen. TeX ist ein generisches Satzsystem, zusammen mit Layout-Präprozessoren (LaTeX?) lassen sich relativ einfach sehr gut gesetzte Bücher erstellen. Die Seitenbreite etc ist dann aber natürlich fest. Beim nachmaligen Lesen Deiner Ausführungen merke ich, das ich Dich gar nicht verstanden habe. Du willst eine Benutzeroberfläche, um mit Text zu arbeiten. Ich dachte nur an das erstellen eines gut gesetzten Buches. Sorry --ThomasKalka
Keine Ursache. Ich verstehe, was du meinst. Im übrigen passt die Diskussion zu eine Pressemeldung im aktuellen CT: mit dem Rocket e-Book wird das letzte e-Book-Gerät vom deutschen Markt genommen. Das Interesse der Verlage ist erloschen (warum sollte sich ein Leser auch für proprietäre Systeme interessieren, die seine Buchinvestition nicht langfristig sichern). -- HelmutLeitner

...woher kommt das Geld...

Das ist eine interessante Frage. Vielleicht ist eine große Community in der Lage über Mitgliedbeiträge, Spenden oder Sponsoring die Finanzierung aufzustellen (ich weiß das klingt illusionär). Tatsache ist, dass dies der heikelste Punkt ist, weil Geld in Communities ein Fremdkörper ist, dessen Integration noch kaum angedacht ist. Tendenziell ist eine Online-Community eine non-profit-Organisation, die sofort zerfällt, wenn unter den ehrenamtlichen Individualisten der Verdacht entsteht, dass einzelne für sich Vorteile lukrieren. Die Absicherung und die Kontrolle dieser "Gemeinnützigkeit" ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Entwicklungsschritt für Online-Communities.

...Gutenberg-Texte...

Aus meiner Sicht ist unklar, in welchem Ausmaß die Texte weiterverarbeitet werden können. Die umfangreichen Copyright-Statements dürfen wahrscheinlich nicht entfernt werden. Sinngemäß ist es vermutlich auch nicht zulässig in einer Lesesoftware diese Textteile auszublenden. Wie immer die rechtliche Situation ist, nur eine Community kann hier gestaltend oder klärend wirken.


Feature-Wunschliste:

  • Das Bücher sollen in einem unkomprimierten ASCII-Format vorliegen, sodass sie im Prinzip mit jeder Software weiterverarbeitet werden können. Z. B. wären dann auch Suchfunktionen über eine gesamte Bibliothek (grep) leicht möglich. Datei: Autor-Buch.pb. Allenfalls auch ein zusätzliches gezipptes Format (Autor-Buch.pbz).
  • Die Software soll sich den aktuellen Lesepunkt merken, sodass nach Beenden und Neustarten die exakt gleiche Stelle im Buch angezeigt wird. Das gilt sinngemäß auch für Darstellungsparameter, auch Lesezeichen, Marker-hervorhebungen, Notizen und Ähnliches.
  • Alle benutzerspezifischen Einstellungen und Informationen werden in einem ASCII-File gespeichert, der sich auch separat transportieren und bearbeiten lässt. In einem Netzwerk können beliebig viele Benutzer ein Buch verwenden, ohne sich gegenseitig zu stören. Datei: Autor-Buch.Leser
  • Die Darstellungsparameter (Schriftart, Ränder, Zeilenabstände, Farben, Mehrspaltigkeit, Hintergrundtapeten) lassen sich in großem Ausmaß auf die Leserwünsche einstellen. Einstellungskombinationen lassen sich buchspezifisch festlegen, als Vorgabe definieren, als "Stile" abspeichern und wiederverwenden.
  • Die Lesesoftware ist in der Lage, die Notizen auch separat vom darunterliegenden Buch als Text anzuzeigen, über mehrere Bücher zu integrieren und zu selektieren. De fakto entsteht eine einfache Notizen- und Markierungs- bzw. Korrekturen-Datenbank. Auch die Integration z. B. der Korrekturen mehrerer Leser zu einem Buch soll möglich sein.
  • ...

Siehe auch: E-Books

Ähnliche Projekte:


  • Es fehlt wirklich an einem guten Projekt zur Weiterverbreitung von Büchern. Aber besteht das im soundsovielten Versuch die Leser an das elektronische Buch zu gewöhnen? Sollte man nicht so etwas wie eine Möglichkeit für die Interessaenten schaffen, eine ansprechende gedruckte Fassung für sich selbst und Andere zu produzieren? Viele Menschen in Europa haben nicht die Gelegenheit so lange am Computer zu sitzen, wie sie es möchten, von anderen Weltgegenden ganz zu schweigen.
RolandBalzer
LyX?

  • LyX? ist mehr als eine grafische Oberfläche für die Bearbeitung von Texten mit LaTeX?. Der Vorteil liegt in der hervorragenden Qualität, die LaTeX? produziert, die einfachen Exportmöglichkeiten in *.pdf, *.ps, *.html, *.sgml, *.txt usw. und der leichten Bedienbarkeit von LyX?. Siehe http://www.lyx.org. LyX? läuft unter allen UNIX-ähnlichen Betriebssystemen (System V, SGI Irix, Solaris,...), den freien GNU/Linux-Distributionen, *BSD, MacOS? X und Darwin, zudem unter allen OS, die X11 nutzen können, also mit einigem Aufwand auch unter Windows und OS/2.
  • Nachteil von LaTeX? ist nach wie vor, daß es nicht auf UNICODE aufbaut, so daß die Vielsprachigkeit außer west- und osteuropäischer Sprachen noch zu wünschen übrig läßt. Asiatische Sprachen funktionieren nur mit Erweiterungen und Workarounds, Ansätze für UNICODE existieren mit Omega, Lambda und ConTeXt?. LATeX3? soll das alles ändern, braucht aber wahrscheinlich noch Jahre.
Udo Müller
OrdnerProjektIdeen
 
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