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Schramm Gottfried

Gottfried Schramm, geb. 1929, studierte 1948-52 namentlich in Göttingen, promovierte in Altgermanistik, wechselte dann aber zur Osteuropäischen Geschichte über. Sie lehrt er seit 1965 in Freiburg. Zu seinen weiteren Arbeitsgebieten gehören die Verfassungs- und Kirchengeschichte der frühen Neuzeit in Ostmitteleuropa und die Entwicklungschancen des Zarenreiches zwischen dem Krimkrieg und 1917.


Gottfried Schramm
Altrusslands Anfang - Historische Schlüsse aus Namen, Wörtern und Texten zum 9. und 10. Jahrhundert
Rombach Verlag, Historiae Bd. 12, 569 S., 17 Karten, ISBN 978-3-7930-9268-1, 50,20 Euro

1000 Kilometer voneinander entfernt liegen Kiew und Nowgorod: seit etwa dem Jahre 900 die tragenden Säulen eines Wikingerreiches am Ostrand Europas. Einmalig die Riesenausdehnung dieses schnell entstandenen Gebildes, bemerkenswert seine Dauer, die sich - über Wandlungen hinweg - in weiten Dimensionen des heutigen Rußlands fortsetzt. Zugrunde lag eine Tributherrschaft über viele altbodenständige Völkerschaften, denen Pelze, Wachs und Honig abgefordert wurden. Auf neue Weise genutzt wurde, was das Land anzubieten hatte, durch die wikingische Fähigkeit, über lange Wasser- und Landwege aufnahmefähige Märkte in der Ferne, wie Konstantinopel und Bagdad, aufzusuchen. Mit einer neuen historisch-philologischen Methode werden unsere spärlichen Quellen tiefer als bisher ausgelotet. Das Buch mündet in Überlegungen aus, wie sich die Staatsräson der beiden Gründerjahrhunderte in der Folgezeit verschob.


Gottfried Schramm
Von Puschkin bis Gorki - Dichterische Wahrnehmungen einer Gesellschaft im Wandel
Rombach Verlag, 374 S., ISBN 978-3-7930-9530-9, € 38,00

Die russische Literatur von 1820 bis 1920 ist ein Weltwunder: Mit neun Sternen, die nacheinander an einem zuvor dunklem Himmel über einem zivilisatorisch und politisch noch rückständigem Lande aufgingen. Zensur und Polizeiaufsicht engten die Schreibenden ein. Fünf von den Großen erlebten Verhaftungen, Verbannungen oder Prozesse. Einer wurde an die Kaukasusfront versetzt. Dostojewski büßte jenseits des Urals in Ketten. Aber in Russland ging es trotzdem vorwärts. Von einem Terrorregime, wie sie im vergangenen Jahrhundert grassierten, blieb der Zarenstaat scharf abgehoben. Die anwachsende Leserschaft erwartete viel von den Dichtern. Die sind dem, mit feinen Antennen, künstlerischer Kraft und bemerkenswertem Mut gerecht geworden.


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