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Sibirische Märchen

Warum die Loewen nicht mehr in Sibirien leben
Ein Märchen aus (der autonomen Republik) Buryatien

Vor langer, langer Zeit lebten auch Loewen in Sibirien. Sie hatten ein Fell aus langen Haaren und mussten deshalb weder Kaelte noch Frost fuerchten.

Einmal traf der Loewe einen Wolf: „Warum laeufst du so schnell", fragte der Loewe. „Ich renne um mein Leben", antwortete ihm der Wolf „Wovor hast du solche Angst?" „Vor dem Mann, der so laut niest! Als ich ihm das erste Mal traf toetete er meinen Bruder, das zweite Mal toetete er meine Schwester und beim dritten Mal verletzte er mich am Fuss. Sieh, welch schimme Wunde ich habe." Der Loewe bruellte so laut, dass die Berge zitterten und vom Himmel Traenen fielen. „Wo ist der Mann, der so laut niest? Ich werde ihn in Stueck reissen!" „Sag das nicht, er kann dich toeten. Lauf lieber, wenn du ihm begegnest." Der Loewe packte den Wolf am Hals und bruellte: „Zeig mir den Mann, der so laut niest, sonst zerreiss ich Dich in der Luft!"

So gingen sie den Mann zu suchen. Als sie einen Jungen trafen, der die Schafe huetete, fragte der Loewe zornig: „Ist das der Mann, der so laut niest?" „Nein, sagte der Wolf dieser hier ist zu jung."

Sie gingen weiter und trafen in der Steppe einen alten Schafhirten, wieder fragte der Loewe: „Ist das der Mann, der so laut niest?" „Nein, der ist zu alt", antwortete ihm der Wolf.

Ploetzlich sahen sie einen Jaeger auf einem Pferd. Bevor der Loewe seine Frage stellen konnte, packte der Jaeger sein Gewehr und schoss. Das Fell des Loewen brannte und er lief schnell weg. Der Wolf rannte ihm nach. In einer Grube im Boden waelzte sich der Loewe, fuerchterlich bruellend. „Was denkst du nun ueber den Nieser?" „Sei ruhig! Schau mich an, ich bin fast nackt. Nur noch einige Haare am Hals und einige am Ende meines Schwanzes sind mir geblieben. Ich werde vor Kaelte sterben!" „Wo sollen wir nun hingehen", fragte der Wolf „Du kannst dich im Wald verstecken." Der Wolf lief tief in die Taiga, um sich zu verstecken.

Der Loewe aber lief in Richtung der heissen Laender und lebt nun allein in der Wueste. Das ist der Grund, weshalb es keine Loewen mehr gibt in Sibirien.

Die buryatischen Maerchen koennte man auch als Wissenschaft bezeichnen, denn sie zeugen von der ausgezeichneten Beobachtungsgabe der Buryaten. Sie leben im suedlichen Teil Ostsibiriens. Sie sind beruehmt fuer ihr handwerkliches Talent; sowohl ihm traditionellen als auch im moderen Bereich. Braeuche und Tradition werden hochgehalten und von Generation zu Generation weitergegeben.


Märchen und Legenden vom Baikalsee

Legende über die Entstehung des Baikal

Früher erzählten die Alten Geschichten wie diese darüber wie der Baikalsee entstand.

Es gibt nicht allzuviel Erde auf der Erde. Jederman weiß, daß man nicht sonderlich tief zu graben braucht, um nur noch auf Sand, Kies, steine, Lehm und andere Materialien zu stoßen. Und je tiefer man gräbt, desto steiniger wird der Boden, bis der Boden dann nur noch aus Steinen besteht. Gräbt man noch tiefer dann trifft man am Ende auf das Grundwasser. Tief unter der Erde findet man ganz andere Steine als an der Oberfläche. Zum Beispiel Steine, die glühend heiЯ werden und brechen, sobald Sie mit Wasser in Berührung kommen. Von diesen Steinen gibt es eine Menge unter der Erde, viel mehr als an der Erdoberfläche. Vor Tausenden von Jahren, so erzählt uns die Legende kamen eben diese Steine tief unter der Erde mit Wasser in Berührung und wurden heißer und heißer. Das Wasser begann zu kochen, doch der Wasserdampf konnte nicht entweichen. Der Dampf wanderte von einer Seite zur anderen und verdrängte die Erde und erschütterte den ganzen Boden. Der Dampf kämpfte sich einen Weg nach oben zur Oberfläche und hinterließ gleichzeitig ein Loch, in das der Boden nachrutschte. Als der Dampf abgekühlte wurde das Wasser wieder flüssig und bedeckte all die tiefen Stellen, bis zu den Bergen, wo der Weg für das Wasser endete und so war ein riesiger See entstanden, der Baikalsee. Dem See wird nachgesagt, mit dem Arktischen Ocean verwandt zu sein, und es gibt viele Geschichten über Boote die im Baikalsee gesunken sind und im Arktischen Ozean wiedergefunden wurden und umgekehrt.

Die Schwanentöchter des Baikals - ein burjatisches Märchen

Vor langer langer Zeit sah ein junger Jäger, wie eine Gruppe Schwäne sich auf dem Baikal niederließ. Sie schwammen zum Ufer und zu seinem Erstaunen sah er, wie sie ihr Gefieder ablegten und dreizehn wunderschöne junge Mädchen hervorkamen. Er versteckte sich hinter einem Felsen und beobachtete sie beim baden.

Da er sie nicht einfach wieder wegfliegen lassen wollte, stahl er heimlich eins der Gefieder. Doch die Mädchen hörten ihn. Sie kamen schnell zurück, verwandelten sich wieder in Schwäne und flogen dann davon. Nur die dreizehnte konnte nicht fliehen, da er ihr Gefieder versteckt hatte. Als sie jedoch sah, dass er jung und stark war, blieb sie gern bei ihm und folgte ihm in sein Zuhause.

Zwanzig Jahre lebten sie glücklich zusammen und sie gebar ihm dreizehn gesunde Kinder. Aber immer wieder sehnte sie sich nach ihren Schwestern und fragte nach ihnen.

Als die Kinder alt genug waren, bat sie ihren Mann wieder, ihr das Gefieder zurückzugeben, damit sie ihre Schwestern besuchen könne. Er gab es ihr nur ungern, da er sie nicht verlieren wollte, aber er hatte auch ein schlechtes Gewissen, weil er es ihr gestohlen hatte.

Kaum hatte sie jedoch ihr Gefieder wieder angelegt, flog sie aus dem Fenster davon und kam nie wieder. Und seitdem warten ihre Kinder und Kindeskinder jedes Jahr auf die Rückkehr der Schwäne.

Как появился Байкал

В далекие времена на том месте, где сейчас Байкал, рос дремучий лес. Птицы и зверя в этом лесу было так много, что человеку пройти было трудно. Среди птиц выделялась одна, она была величиной с большого осетра. Крылья у нее были огромные, сильные, если заденет дерево, оно с корнем на землю падает, заденет за скалу - скала разлетается.

Люди боялись той птицы и убить ее никак не могли, потому что, когда она летала, от нее такие горячие лучи шли, что охотники замертво падали. Но вот родился среди людей один человек. Рос он не по дням, а по часам. Вскоре он вырос богатырем и никакой силы не боялся. Пошел к нему народ просить, чтобы он всех от беды избавил и ту огненную птицу убил. Послушался богатырь.

Из ста деревьев себе лук сделал, из двухсот лесин стрелу вытесал и отправился на охоту. Вскоре вся земля содрогнулась. Упала от меткого выстрела та птица, огонь начался такой, что небу жарко стало. Народ разошелся из этой тайги по горам и увидел, как сквозь пламя столбы воды пробиваются. Так море на том месте стало.

Когда земля и тайга горели, народ все кричал: "Байкал, Байкал!" Когда море стало, за тем местом имя Байкал из века в век сохранилось. То ли пожар большой народ называл Байкалом, то ли ту птицу так называли, а может, это слово означало "много воды"… только запомнили люди, что место это Байкалом зовут.


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am December 8, 2008