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Sorokin Vladimir

Wladimir Georgijewitsch Sorokin, geb. am 7. August 1955 in Bykowo bei Moskau, russischer Schriftsteller und Dramatiker, einer der Hauptvertreter des Konzeptualismus in der russischen Literatur. Sorokin lebt in Moskau, ist verheiratet und Vater zweier Zwillingstöchter.


Vladimir Sorokin
Der Tag des Opritschniks
Roman, Kiepenheuer & Witsch 2008, 256 S., geb.
Aus dem Russischen von Andreas Tretner
ISBN 978-3-462-03923-8, Euro (D) 18,95, sFr 33,40, Euro (A) 19,50

Russland im Jahr 2027. Das Land hat sich vom Westen abgeschottet und mit einer »Großen Russischen Mauer« umgeben. An der Spitze des Staates thront der »Gossudar«, dessen Macht unbegrenzt ist. Seine Leibgarde, die »Opritschniki«, setzt diese Macht gegen jeden Widerstand durch.

»Der Tag des Opritschniks« ist eine schmerzhafte Satire, eine negative Utopie im Sinne von Huxley, Orwell und Burgess. Und wie bei all diesen Autoren, ist das Erschreckende an Sorokins Vision, dass sie – mit Blick auf das heutige Russland – so überaus denkbar erscheint.

»Das epochale Werk blickt ins Innere jenes schwarzen Knotens, der die Gesellschaft im Innersten zusammenhält, und es tut dies ebenso märchenhaft zeitlos wie hochaktuell.« Kerstin Holm, Frankfurter Allgemeine Zeitung

»Wladimir Sorokin rechnet in Der Tag des Opritschniks mit dem Russland Wladimir Putins ab.« Tagesanzeiger, Zürich

"Zar" Putin im Zentrum des Bösen
Rezension: "Der Tag des Opritschniks"
Vladimir Sorokins wüster Blick in Russlands Zukunft, ist eine böse Satire auf die Gegenwart

... Die Opritschnina war im 16. Jahrhundert die gefürchtete Leibgarde Iwans des Schrecklichen, und bis in Details wie schwarze Kutten als Uniform oder Hundeköpfe und Besen als Insignien der Schreckens-Herrschafts der Truppe hat sich Sorokin an diesem dunklen Kapitel der russischen Geschichte orientiert. Doch Sorokin, der am 20. Februar in der Wiener Hauptbücherei aus dem Buch lesen wird, lässt keinen Zweifel daran, dass er in die Vergangenheit blickt, um die Zukunft zu beschreiben und dabei die Gegenwart zu meinen ...


Vladimir Sorokin
Ljod (Das Eis) (Лёд, 2002)
Tb, 348 Seiten, Bvt Berliner Taschenbuch Verlag; 1. Auflage: (Mai 2005)
ISBN-10: 3833302984 - ISBN-13: 978-3833302985; EUR 9,90

Dieser Roman ist haarsträubend, ein literarischer Querfeldeinritt, ein Ärgernis, eine Notwendigkeit, ein Genuss. Vladimir Sorokins Roman "Ljod. Das Eis" hat eine so immense Dichte, Provokationskraft und Meisterschaft, dass einem angesichts dieser brachialen Kunst sonstige Gegenwartsliteratur zur blutleeren Stümperei verblasst. Der Roman schildert - aus den Blickwinkeln unterschiedlicher Akteure und mit ebenso unterschiedlichen Stilen geschrieben - hautnah das Wirken einer Geheimorganisation, die sich nach dem Einschlag eines Meteoriten in Sibirien daran macht, mit Hilfe des an der Einschlagsstelle gefundenen Eises menschliche Herzen "wachzuklopfen". Die Herzen der weitaus meisten Menschen erweisen sich dabei als hohl- nur eine auserwählte Kaste innerhalb der Menschheit überlebt die grausame Prozedur und geht in eine Art Erleuchtung über, aus der sich eine faschistische Elite rekrutiert ... Was soll man sagen? Ein schreckliches Buch, ein Meisterwerk.


Vladimir Sorokin
BRO
Berlin Verlag 2006, Aus dem Russischen von Andreas Tretner, 352 S., geb.
ISBN-10: 3827006104 - ISBN-13: 978-3827006103, 22.00 € [D], 22.70 € [A]

Nahe dem Fluss Tunguska in der sibirischen Taiga ereignete sich am 30. Juni 1908 eine unerklärliche Explosion, die Hunderte Quadrat-kilometer Wald zu Boden drückte. Meteoriteneinschlag? Unterirdischer Vulkanausbruch? »Schwarzes Loch«? Ein Rätsel, das Forscher und Esoteriker bis heute beschäftigt. Eine Expedition sowjetischer Wissenschaftler bricht im Jahr 1928 zum Ort des Geschehens auf. Der Mathematikstudent Alexander Snegirjow schließt sich an, den die bolschewistische Revolution aller Wurzeln beraubt hat. Zurückkehren wird er als ein ganz anderer: Bro ist sein Name, und er hat gelernt die Naturkatastrophe als einen glücklichen Wendepunkt der Weltgeschichte zu begreifen. Schon Vladimir Sorokins letzter, viel diskutierter Roman LJOD. Das Eis handelte von jenem kosmischen Urstoff, der die menschliche Gesellschaft wie ein Lackmuspapier prüft, in eine Elite von Hoffnungsträgern und eine todgeweihte Masse von »Fleischmaschinen« scheidet. In seinem neuen Buch erfahren wir, was vorher geschah: wie die »Sprache des Herzens«, vom Eis entfacht, zum Fegefeuer auf Erden wird.


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am February 4, 2008