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Stüttgen Johannes

Johannes Stüttgen (* 24. Januar 1945 in Freiwaldau im heutigen Tschechien) ist Künstler und Autor, sowie Gesellschafter des Omnibus für direkte Demokratie. Stüttgens gesellschaftliches Engagement ist eng angelehnt an die Ideen von Joseph Beuys, z. B. den „Erweiterten Kunstbegriff“, die Soziale Plastik, die deutsche Bewegung für Direkte Demokratie und der Anthroposophie. Er lebt und arbeitet in Düsseldorf. Wikipedia


Johannes Stüttgen
Der Ganze Riemen
Der Auftritt von JosephBeuys als Lehrer - die Chronologie der Ereignisse an der Staatlichen Kunstakademie Düsseldorf 1966-1972
Hrsg. vom Hessischen Landesmuseum Darmstadt, Köln 2008
Buchhandlung Walther König 2008, 4to. 1047 S. mit 600 teils farb., teils ganzseit. Abb., Bibliographie, Index
Ppbd., ISBN-10: 393397416X, ISBN-13: 978-3933974167, EUR 98,00

Dieses seit langem erwartete Buch, "Der Ganze Riemen", ist eine Auftragsarbeit von JosephBeuys an seinen Meisterschüler Johannes Stüttgen aus dem Jahre 1977. Es zeichnet die Idee, Geschichte und reale Praxis der Lehrtätigkeit von JosephBeuys an der Kunstakademie Düsseldorf vom Sommersemester 1966 bis zum Wintersemester 1972/73 nach.

Bis zum Äußersten der Kunst und ihrem Anspruch verpflichtet, erschütterte die Lehrtätigkeit von JosephBeuys eine ganze Institution, die Staatliche Kunstakademie Düsseldorf, in ihren Grundfesten. Begriffe wie Kunst, Freiheit, Revolution, Akademie, Lehrer, Schüler, Staat, Demokratie, Kapital wurden im erweiterten Kunstbegriff von JosephBeuys neu begründet. Diese Gesamtaktion als "Plastik" - bestehend aus Korrekturen, Ringgesprächen, Konferenzen, Aktionen, Ausstellungen und einer Parteigründung - mußte unweigerlich zum Zusammenstoß mit dem etablierten System führen.

Mit dieser Zeitzeugen-Chronik wird sie nun als Einheit, als "Ganzer Riemen", dokumentiert. Das Buch schlägt ein bisher verdecktes, aber zentrales Kapitel der 1968e Epoche und des Werks von JosephBeuys neu auf. Ausführliche Original-Zitate von JosephBeuys, in diesem Kontext erstmals publiziert, schaffen einen direkten Zugang zur Person, ebenso wie eine Fülle von dokumentarischem Material wie Photos, Skizzen, Zeichnungen, Pamphlete, Mitschriften und Briefe. Bereits 1977 hat Johannes Stüttgen mit dem Manuskript begonnen, es dauerte 31 Jahre bis zum Erscheinen des Buches. Entstanden ist ein Zeugnis und eine Quelle von erstem Rang zu Beuys' Akademiejahren.

"Beuys war ein strenger Hund"
Christiane Hoffmans sprach mit Johannes Stüttgen 23. November 2008, WELT online

Johannes Stüttgen war Schüler des großen Joseph Beuys. Jetzt hat er über die Zeit mit dem berühmten Künstler ein Buch verfasst

Kaum ein anderer Künstler hat die Kunst der Nachkriegszeit so wesentlich beeinflusst wie Joseph Beuys (1921-1986). Mit seinen Aktionen und Installationen hat er den Kunstbegriff revolutioniert. Seine Idee, dass ein Kunstwerk auch direkten Einfluss auf die Entwicklung der Gesellschaft haben sollte, sprengte die Grenzen klassischer Gattungen wie Bildhauerkunst und Malerei. Doch Beuys' künstlerisches Werk ist nicht zu trennen von seiner Lehrtätigkeit. Hunderte Schüler haben zwischen 1961 und 1972 in seiner Klasse studiert. Einer von ihnen war Johannes Stüttgen. 1966 brach dieser Theologiestudent sein Studium in Münster ab und entschied sich, an der Düsseldorfer Akademie Kunst zu studieren. Nach einem Probesemester wechselte er in die Beuys-Klasse, wurde ihr Sprecher und später Tutor.

Bis zur Entlassung des Professors mit dem Hut 1972 arbeitete Stüttgen eng mit Beuys zusammen. Aus dem Schüler wurde ein Freund und Wegbegleiter. Jetzt hat Stüttgen - parallel zur Beuys-Retrospektive, die im Hamburger Bahnhof in Berlin stattfindet, Beuys' Zeit an der Akademie in einem über 1000 Seiten starken Buch detailliert dargelegt. 31 Jahre hat Stüttgen an "Der ganze Riemen", so der Titel des Kompendiums, gearbeitet. Die "Welt am Sonntag" traf den Künstler in einer Kneipe im Düsseldorfer Stadtteil Oberkassel, unweit der früheren Wohnung von Beuys.

siehe auch JosephBeuys


Johannes Stüttgen
Zeitstau – Im Kraftfeld des Erweiterten Kunstbegriffs von Joseph Beuys
190 S., 75 Abb., 35 Zeichnungen, kartoniert, Fadenbindung, ISBN 3-928780-22-0, 29,80 €, 50 ChF?

Grundlegende Vorträge von Stüttgen, gehalten im Todesjahr von Joseph Beuys. „Der Begriff des Todes ist der Ausgangspunkt der Erweiterung des Kunstbegriffs. Diese ist nichts anderes als die Bewußtwerdung, daß mein Leben Skulptur ist und daß diese ihre Kriterien, ihre Qualitätsmaßstäbe und überhaupt ihre Form aus dem Blickwinkel des Todes bezieht.“ (Stüttgen)

Inhalt: Kreuzigung - Das Kreuz und der Erweiterte Kunstbegriff (Der doppelte Tod) - Das Kraftfeld Plastik - Werbung für das unsichtbare Produkt - Der Kapitalbegriff bei Joseph Beuys - Zeitsubstanz und Soziale Skulptur - „Hirschdenkmäler“.


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