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Was Ist Dekonstruktion

Beim folgenden Dokument handelt es sich um einem Auszug aus dem Text "Deconstructing New Economy". In voller laenge ist er unter http://www.tzw.biz/www/home/article.php?p_id=405 im Netz zu finden. ChristianEigner

Was ist Dekonstruktion?

Wer sich kritisch mit einem Text oder einer ganzen Diskurstradition auseinander setzen möchte, kann das auf klassische Weise tun: Zuerst bemüht sich die Leserin oder der Leser, den Text zu verstehen, um ihn dann systematisch auf Mängel wie logische und inhaltliche Widersprüche oder mangelnde Übereinstimmung mit der Wirklichkeit zu überprüfen. Solche Textanalysen neigen jedoch dazu, alsbald zu “Zer-Lesungen” zu werden. Die Lektüre ist kein Gespräch, das man mit dem Text führt; kein Annehmen von Gedanken, das zu Befragungen anregt, auf die der Text wiederum eine Vielzahl von Antworten gibt. Das Kriterium, das in Textanalysen zählt, ist die Wahrheit, die in einem (natur)wissenschaftlichen Sinne verstanden wird (strenge Übereinstimmung von Sätzen mit der Wirklichkeit; logische Konsistenz), und dazu führen kann, dass aus der Beschäftigung mit dem Diskurs eine strenge Prüfung wird, an deren Ende das Verwerfen des vermeintlich unbrauchbaren Werks steht. Was nicht dem Erkenntnisfortschritt dient, wird zur Seite geschoben und nicht einmal als misslungener Versuch gewürdigt, der noch in seinem Misslingen Wege und Richtungen aufgezeigt hat - nämlich die, die eben nicht gangbar sind. Nun mag eine Destruktion bei einem einzelnen Text noch angebracht sein und auch gelingen; spätestens wenn es aber um ganze Diskurstraditionen geht, tut sich hier eine “natürliche” Grenze auf. Denn echte Diskurstraditionen, die in die alltäglichen Redegewohnheiten eingedrungen sind, lassen sich nicht einfach destruieren oder überwinden. So wird beispielsweise selbst die fundamentalste Kritik einer liberalen Theorie der Wirtschaft nicht umhin kommen, Begriffe wie “Markt”, “Tausch” oder “Zins” zu verwenden, und sei es, um sie in ihr Gegenteil zu verkehren oder sie überhaupt zu verwerfen. Doch auch damit sind die Begriffe jener Tradition, gegen die man so vehement auftritt, bereits in die - wie man hofft - Nachfolgetradition eingebracht, und mit ihr Spuren, Strukturen und Elemente der Tradition selbst. Nur mit ihren Begriffen kann ich den Nachfolgebegriff für “Markt” beschreiben, was zur Folge hat, dass Bedeutungen und Ideen, die in diesen Begriffen stecken, auch in den neuen Worten mitschwingen und nachklingen werden (so wie die berühmte DDR-Wortschöpfung “Jahresendflügelpuppe” trotz aller Bemühungen die Bedeutungen “Engel” oder “Christkind” nie abstreifen konnte).

Diskurse, die in einem größeren Umfang die Sprachgewohnheiten einer Gesellschaft tangiert haben, bedürfen folglich einer anderen Auseinandersetzungsform. Statt sie - was eben unmöglich ist - destruieren oder ein für alle mal überwinden zu wollen, erscheint es klüger, sich immer wieder auf sie einzulassen und sie gleichsam zu “überarbeiten”. Das eine Mal mag man nur eine Fußnote ergänzen, das andere Mal hängt man ein ganzes Kapitel dazu. Doch immer lässt man die Tradition stehen, gleich einem Renaissance- oder Barockkünstler, der an seinem Lieblingsbild oft 20 Jahre arbeitete und Schicht um Schicht auf die Leinwand auftrug, aber konsequent aus der bestehenden Struktur herausarbeitete (was freilich dazu führen kann, dass die Struktur nach der zwanzigsten Schicht schließlich eine andere ist). “Dekonstruktion” hat der französische Philosoph JacquesDerrida diese Vorgangsweise genannt, die Bestehendes annimmt, stehen lässt, ja, sogar lediglich wiederholt und doch konsequent in dieses Bestehende hineinarbeitet, es gleich einem Wanderer durchquert, um darin die eine oder andere Spur zu hinterlassen.

Entwickelt hat Derrida die Dekonstruktion im Rahmen seiner Beschäftigung mit der Zeichen-Theorie (eine Theorie des Zeichens beschäftigt sich beispielsweise mit der Sprache, die ja aus sprachlichen Zeichen besteht). Denn wenngleich es die Theorie des Zeichens nicht gibt, so weisen die Zeichentheorien, die der europäischen Tradition angehören (mithin im Herzen oder am Rand des europäischen Kulturkreises geschaffen wurden), doch ein ähnliches Denkschema auf: Ein Zeichen ist der Repräsentant einer abwesenden Sache. Das Wort “Haus” z.B. repräsentiert in einem Satz jenes Haus, von dem in dem Satz gerade die Rede ist. Damit es diese Repräsentation überhaupt vornehmen kann, muss das Zeichen eine bestimmte Struktur aufweisen: Es muss materiell existieren (ein geschriebenes oder gesprochenes Wort muss auf dem Bildschirm oder im Raum stehen; es muss ergo ein Signifikant existieren), es muss einen Referenten geben (eben tatsächlich ein Haus, auf das sich das Wort “Haus” bezieht) und es muss den Sinn des Wortes geben, das so genannte Signifikat, das als Brücke zwischen Signifikant und Referent fungiert (denn es gibt ja kein “natürliches Band” zwischen dem Wort “Haus” und dem Haus aus Stein, von dem die Rede ist; das Wort ist ja kein Selbstabdruck des Gebäudes). Jedes Zeichen ist damit - was ganz der europäischen Denktradition entspricht - in einem Spannungsfeld zwischen Materialismus und Idealismus angesiedelt, da der Signifikant materieller Natur ist, während es sich beim Signifikat oder beim Sinn des Wortes um etwas Intelligibles (Ideen und Ideenprodukte sind nicht materiell, nicht greifbar, sondern immateriell, “intelligibel”, wie man in der europäischen philosophischen Tradition sagt) handelt.

Genau diese Struktur macht die gängige Konzeption oder den geläufigen Diskurs des Zeichens für Jacques Derrida allerdings befragenswert. Ein abgeschlossenes, als Parallelwelt existierendes Reich der Ideen, darüber herrscht heute wohl Einigkeit, gibt es nicht. Es existiert keine andere, von unserer Lebenswelt abgeschiedene Dimension, in der Ideen oder Begriffe als abgelöste, verselbständigte Einheiten gleichsam herumschwirren. Das bedeutet aber auch, dass es kein Signifikat geben kann; keinen vom Signifikanten abgelösten Sinn, der eine eigene Existenz in einer Welt des Intelligiblen führt. Für Derrida ist das, was wir als “Sinn” oder “Bedeutung” (eines Wortes) bezeichnen, ausschließlich ein sprachlicher Effekt des Signifikanten, der dadurch entsteht, dass sich ein Signifikant vom anderen unterscheidet. Wenn die Worte “Haus” und “Hütte” bereits vorhanden sind, kann in Abgrenzung zu diesen auch noch das Wort “Bungalow” ins Spiel gebracht werden; der Sinn dieses Wortes wird dann (eben als Effekt oder als eine Art Nachhall) aus dieser Differenzierungs-Beziehung entstehen - also dadurch, dass das neue Wort auf die bestehenden Worte verweist (“ein Bungalow ist ein Haus....”: über solche Verweise werden Begriffe in das Sprachsystem eingeführt), sich offensichtlich aber zugleich von diesen Worten unterscheidet (“ein Bungalow ist ein Haus wie eine Hütte ein Haus ist....”: das inkludiert, dass ein Bungalow zwar offensichtlich ein Haus wie eine Hütte ist, sich aber doch von der Hütte unterscheidet, da diese sonst nicht eigens angeführt werden müsste). Nun gibt sich Derrida aber mit dieser Argumentation, die den Begriff und die Logik des Zeichens ohnedies schon schwerst in Bedrängnis bringt, nicht zufrieden. Wie Geoffrey Bennington zusammen mit Derrida selbst zeigt (“Jacques Derrida. Ein Porträt von Geoffrey Bennington und Jacques Derrida”), stellt der Philosoph auch die Existenz des Signifikanten in Frage. In der Tat kann man nur schwerlich behaupten, dass es den Signifikanten “Haus” gibt: Einmal wird dieses Wort mit Bleistift in einer sehr individuellen Handschrift geschrieben, dann wieder wird es mit einem PC getippt oder einfach ausgesprochen. Der getippte Signifikant “Haus” ist dabei nicht mit dem handgeschriebenen identisch (man könnte bestenfalls sagen, beide haben einen identischen Sinn - wenn es noch so etwas wie einen Sinn gäbe, der nicht bloß der Effekt eines materiellen Zeichens ist; doch genau der wurde in der Argumentationsstufe zuvor aufgelöst), der wiederum keinerlei Identität mit dem gesprochenen Wort hat. Dass der handgeschriebene Signifikant “Haus” mit dem gesprochenen Signifikanten “Haus” in Verbindung gebracht wird, kann folglich nichts mit der Materialität oder Sinnlichkeit, die den Signifikanten aber ausmacht, zu tun haben. An dieser Stelle kommen auch prompt wieder die Bedeutungs-Effekte, die Signifikanten hervorbringen, ins Spiel: Sie sorgen, so Derrida, dafür, dass wir den unterschiedlichsten materiellen Auftretensformen des Wortes “Haus” doch zugestehen, miteinander identisch zu sein und sie dann eben als Signifikanten betrachten. Was allerdings bedeutet, dass Signifikanten nur Signifikanten sein können, weil sie Bedeutung produzieren, was sie allerdings nur können, weil sie schon als Signifikanten existieren..... (Signifikant und Bedeutung entstehen also im selben Augenblick; ohne Bedeutung kann kein Signifikant existieren, was aber nichts daran ändert, dass Bedeutung lediglich ein Effekt des Signifikanten ist.)

Spätestens an diesem Punkt wird die gängige Konzeption des Zeichens völlig destabilisiert und erschüttert. Das Schema Signifikant - Signifikat - Referent, das den Zeichenbegriff letztlich ausmacht, ist in dieser Form nicht aufrecht zu erhalten. Was es nahe legen würde, sich von diesem Schema und damit auch vom Begriff “Zeichen” zu verabschieden. Für Derrida ist das aber ein unmögliches Unterfangen. Jede Destruktion des Zeichenbegriffs - und nichts anderes wäre eine solche Verabschiedung - müsste darauf hinauslaufen, dass im europäischen Kulturkreis neue Sprachsysteme, neue Sprachen, geschaffen werden. Denn der traditionelle Zeichenbegriff spielt in all unserem Reden (und Denken) eine viel größere Rolle, als uns wahrscheinlich bewusst ist: Ohne das Schema Signifikant - Signifikat - Referent gäbe es beispielsweise nicht den Begriff “Begriff” (Begriffe gehören dem Reich des Intelligiblen an, auch noch in den modernen Sprachphilosophien des 20. Jahrhunderts, wenngleich es in diesen keine abgelösten, selbständigen intelligiblen Einheiten oder Entitäten mehr gibt), der wiederum in enger Verbindung mit den traditionellen europäischen Vorstellungen von Wahrheit steht (allein schon deshalb, weil die Diskussion über Wahrheit meist eine Diskussion über den Begriff “Wahrheit” ist), die nun ihrerseits tiefe Spuren in der europäischen Kultur und Lebensform hinterlassen haben (was wäre unser Kulturkreis beispielsweise ohne den Idealismus und all die idealistischen Philosophien, die auf Analysen des Wahrheitsbegriffs beruhen?). Eine neue Sprache kann aber nicht einfach geschaffen werden; nicht nur deshalb nicht, weil Sprache nicht bloß auf Absprachen und Konventionen beruht, sondern ihr Eigenleben führt und von uns Menschen eher empfangen als verwaltet wird. Das Hauptproblem besteht darin, dass jede neue Sprache nur mit Hilfe der schon bestehenden gebaut werden könnte. Mit ihrer Hilfe würden die neuen Begriffe definiert - mit der Konsequenz, dass alle neuen Begriffe wieder Elemente und Sinnaspekte der sie definierenden Begriffe mit sich tragen würden (die “Jahresendflügelpuppe” streift das “Christkind” eben nicht ab, weil es über dieses definiert wurde, und sei es nur indirekt oder in Opposition dazu). Ja, weil Bedeutung oder Sinn dann entsteht, wenn sich ein Signifikant von einem anderen differenziert, würde man gar nicht von einer neuen Sprache sprechen können, da ein unendliches Band von miteinander verwobenen Signifikanten gegeben wäre, zu denen die neuen Begriffe ebenso gehören wie die alten. Ein Aussteigen oder Entkommen aus der empfangenen Sprache ist mithin unmöglich.

An die Stelle einer Destruktion der Zeichentheorie setzt Derrida deshalb die Dekonstruktion derselben: Weil sie um das permanente Fortwirken der Diskurstradition, die die Zeichentheorie darstellt, weiß, zeigt die Dekonstruktion zwar Schwachpunkte und Auslassungspunkte in diesem Diskurs auf (“DEkonstruktion”!), verzichtet aber auf jeden Versuch, ihn in irgendeiner Form zu zerstören. Stattdessen schreibt sie diesen Diskurs weiter (“DeKONSTRUKTION?”!), indem sie die gängigen Zeichenkonzepte der europäischen Geschichte noch einmal durchdenkt und schließlich um den Verweis ergänzt, dass es eigentlich gar kein Signifikat gibt und Bedeutung nur ein Signifikanten-Effekt ist. Ein zentrales Kennzeichen des (Lektüre)Verfahrens der Dekonstruktion ist es deshalb, dass es das Vorhandene annimmt und ihm lediglich “Beiwörter” oder “Randnotizen”, wie es Derrida/Bennington nennen, hinzufügt. Dekonstruktion ist tatsächlich mit einem Wanderer vergleichbar, der eine Landschaft durchquert und dabei bloß Spuren hinterlässt; Spuren, die allerdings den Charakter der Gegend zu verändern beginnen.

Über seine Auseinandersetzung mit den Zeichentheorien der europäischen Denktradition findet Derrida auch zum zweiten Wesensmerkmal der Dekonstruktion. Also zu jener - weiter oben schon kurz skizzierten - Operation, die darin besteht, dass man überprüft, ob das, was der Diskurs zentriert, zu Recht im Zentrum steht oder sich in Wirklichkeit strukturell nicht von dem unterscheidet, was an den Rand geschoben und marginalisiert wurde. Dass Derrida dieses zweite Merkmal einer dekonstruktiven Praxis im Rahmen seiner Lektüre von Zeichentheoretikern herausarbeiten kann, liegt an einer weiteren Eigenheit des “Diskurses des Zeichens”. Nicht nur taucht durch die gesamte europäische Geschichte hindurch in allen möglichen Theorien des Zeichens das Schema Signifikant - Signifikat - Referent auf; in der Regel, so Derridas vielleicht bekanntestes Lektüreergebnis, gibt es auch ein ganz bestimmtes Verhältnis zwischen gesprochenem und geschriebenem Wort: Egal, ob in der Antike oder in der Sprachwissenschaft des 20. Jahrhunderts - immer wird dem gesprochenen Wort ein höherer und wichtigerer Status zugebilligt als dem geschriebenen. Die Schrift wird als das Supplement, als das “Anhängsel” der gesprochenen Sprache (oder der Stimme) betrachtet, was unter anderem mit dem europäischen “Präsenz-Denken” zu tun hat: Es ist ein Grundzug unserer Kultur, das Wahre mit dem Präsenten zu verknüpfen, also dann von “Wahrheit” (und der Anwesenheit von Wahrheit) zu sprechen, wenn etwas wie ein Gegenstand oder Ding präsent ist, das heißt, so erlebt und wahrgenommen wird, wie das Gegenstände - Häuser, Bäume, Computer - üblicherweise werden. Dieser Grundzug hat im Verlauf der Geschichte etwa dazu geführt, dass das Denken oder der Geist, der sich selbst denkt und sich folglich selbst präsent ist, zeitweise als höchste kulturelle Leistung betrachtet wurde. Und er hat auch, wie Derrida meint, bewirkt, dass die Zeichentheoretiker der Stimme und dem gesprochenen Wort den Vorrang vor der Schrift gaben. Denn das gesprochene Wort, das sich über denjenigen, der es ausspricht, auch gleich wieder selbst hört, entspricht natürlich viel besser diesem Schema der (Selbst)Präsenz als eine Schrift, die auf einen Leser warten muss. Und weil das gesprochene Wort diesem Schema entspricht, bedeutet das in weiterer Folge, dass es näher an der Wahrheit ist als die Schrift, da ja Präsenz und Wahrheit zusammengehören. Nun ist diese Bevorzugung des gesprochenen Wortes aber nicht berechtigt, wie Derrida zeigt: Dass das gesprochene Wort näher an der Wahrheit ist, soll letztlich ja heißen, dass es eine höhere Repräsentationsleistung als das geschriebene Wort vollbringt - dass seine Bedeutung, sein Sinn, ein intensiveres Nahverhältnis zum Referenten oder Gegenstand, auf den sich das Wort bezieht, hat als der Sinn des geschriebenen Wortes. Nach der Derrida’schen Analyse des Zeichens kann jedoch genau das nicht der Fall sein: Es gibt ja lediglich Signifikanten, deren Bedeutung (als Effekt) dadurch entsteht, dass sich verschiedene Signifikanten voneinander differenzieren. Bedeutung ist dem Gegenstand, von dem die Rede ist, also nie näher oder ferner, wie es auch völlig egal ist, ob der Signifikant eine phonetische (Stimme) oder grafische (Schrift) Basis hat. Egal ob gesprochenes oder geschriebenes Wort - es ist immer die gleiche Struktur (der Bedeutungserzeugung), mit der wir konfrontiert sind, was die Marginalisierung der Schrift als Supplement illegitim und unlogisch macht. Schrift und gesprochenes Wort stehen gleichberechtigt nebeneinander.

Einen Text (oder Diskurs) zu dekonstruieren bedeutet also, ihn anzunehmen, zu wiederholen und in der Wiederholung Hierarchien und Ordnungen aller Art auf den Kopf zu stellen oder ganz aufzulösen. Es bedeutet aber immer auch ein Drittes, das im letzten Absatz schon angesprochen wurde: Nämlich daran zu erinnern, dass Bedeutung oder Sinn allein daraus entsteht, dass etwas (z.B. ein Zeichen) auf etwas anderes (auf ein anderes Zeichen) relational bezogen ist und sich zugleich davon differenziert. Nur dadurch entsteht Sinn, eine andere Möglichkeit gibt es nicht.

Natürlich ist die Frage, was Dekonstruktion ist, damit keineswegs vollständig beantwortet. Dekonstruktion will noch viel mehr (so geht es Derrida beispielsweise stets um eine Dekonstruktion des angesprochenen “Präsenz-Denkens”), doch es sind speziell diese Verfahrensschritte, die für eine Auseinandersetzung mit dem Diskurs der “Neuen Ökonomie” interessant erscheinen. Und da das mein Anliegen ist, möchte ich die Ausführungen über Dekonstruktion an dieser Stelle abbrechen.


 
© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 4. August 2002