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Wolga Bildband

Die Wolga
von Schmid, Gregor M. und Rabus, Adelheid
Flechsig Verlag 2003, geb., Bildband, 160 S., 151 farb. Fotos
ISBN 978-3-88189-468-5, € (D) 14,95 / € (A) 15,40 / sFr 26,00

Die Wolga ist für Russen das Herzstück Russlands, man kann sie fast mit der »Russischen Seele« gleichsetzen, weshalb sie auch liebevoll »Mütterchen Wolga« genannt wird. Sie ist das Sinnbild des russischen Gemüts: mal träge in den unberührten Weiten dahin fließend, mal quirligstes Handelsleben an ihren Ufern, die ruhigen, stillen Gemüter des fest in der Orthodoxie verankerten kalten Nordens mit den feurigen, heißblütigen, farbenprächtigen und muslimischen und auch buddhistischen Einwohnern des Südens verbindend; sie verbindet Menschen und Religionen. Hier herrschte Dschingis Khan, hier prägten die Kosaken das Leben …. und hier wurde die entscheidende Schlacht des Zweiten Weltkrieges geschlagen.

An ihr hat sich wie an keinem anderen Fluss die Geschichte Russlands abgespielt. St. Petersburg …jjja, Moskau … jjja, aber ohne die Wolga hätten beide Städte – und damit Russland – nie die Bedeutung erreicht, die sie erlangt haben. Der Fischreichtum der Wolga und die Fruchtbarkeit ihres Gebietes sind (neben den ukrainischen Weiten) die Grundlagen für die Entwicklung der Bevölkerung gewesen; zwangsläufig folgte der Handel auf dem Fluss, der den äußersten Norden mit dem Süden bis ins Kaspische und auch ins Schwarze Meer und von da mit den Meeren der Welt verbindet. Wenn Russen von ihrem »Mütterchen Wolga« sprechen, klärt sich ihr Blick auf, als ob die Sonne aufginge, und ihr Blick wird träumerisch.

Die Bilder in diesem Bildband von Gregor M. Schmid geben all diese vielfältigen Facetten des russischen Gemüts und der Bedeutung dieses einmaligen Flusses aufs Herrlichste wieder. Und der aufschlussreiche Text von Frau Adelheid Rabus steht der Intensität der Bilder in nichts nach. Sie versteht es ausgezeichnet, Information und Stimmung zu einem Ganzen zu verweben.

- Ich komme ins Träumen, wenn ich daran denke, wie ich einst in Nischni Nowgorod in einem wenig schönen Hotel sowjetischer Herkunft hoch oben im obersten Stockwerk zum Fenster hinausschaute und unerwartet die riesig breite – so dass man kaum das andere Ufer sehen konnte – Wolga vor Augen hatte. Kleine Schiffchen schienen auf ihr zu fahren, bis ich begriff, dass es in Wirklichkeit „Riesenpötte“ waren, die da fuhren – durch die ungewohnte Weite hatten sich die Größenverhältnisse einfach verschoben, mein Gehirn hatte mir einen Streich gespielt. Da zu stehen und zu träumen! … ich fühle es noch heute.

Die Autoren:

Gregor M. Schmid, geboren in Augsburg, war nach einer grafischen Ausbildung als Kunsterzieher tätig. Als freiberuflicher künstlerischer Fotograf hat er bereits eine Vielzahl von Bildbänden veröffentlicht sowie Beiträge zu internationalen Zeitschriften und Magazinen. Mehrere Austellungen im In- und Ausland.

Zu Gregor M. Schmid siehe auch: CulinariaRussia

Adelheid Rabus, 1943 in Falkenberg (Schlesien) geboren, lebt heute in München. Die ersten Berichte über Russland hörte sie bereits in ihrer Kindheit von ihrem Vater, der in russische Kriegsgefangenschaft geraten war. Sie war bis 2003 Vorstand der Bayerischen Ostgesellschaft, die sich seit über dreißig Jahren für die Verständigung zwischen den beiden Völkern einsetzt.


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