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Adoption Kinder Mütter

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Patricia Schmidt

"Adoption" Konfrontation mit der "Wirklichkeit" - Die Suche nach den eigenen Wurzeln, nach der eigenen Identität

BoD?, 128 S., Ppb., ISBN 978-3-8370-9024-6, € 14,90

Meine Motivation, gerade dieses Thema "Adoption" zu wählen, entspringt meiner persönlichen Lebensgeschichte. Ich selbst kam im Alter von 8 Monaten in ein Kinderheim und mit 3 Jahren zu meinen Pflegeeltern. Diese haben mich dann im Alter von 10 Jahren adoptiert. Seitdem bin ich ein Mitglied dieser Familie. Seit meiner Kindheit beschäftige ich mich mit diesem Thema, habe mich allerdings nie getraut, mich irgend jemandem anzuvertrauen. Ständige Schuldgefühle meinen Adoptiveltern gegenüber haben mich Jahrzehnte davon abgehalten, meine wahre Identität zu finden. In den vergangenen Jahren habe ich sehr viel über dieses Thema gelesen und mich eingehend darüber informiert, welche Erfahrungen andere Betroffene gemacht haben. Ich begab mich dann, im Alter von 41 Jahren nach einer schweren Erkrankung, vor 5 Jahren auf die Suche nach meiner biologischen Familie. Heute lebe ich, nachdem ich sowohl meine leibliche Mutter als auch meinen leiblichen Vater gefunden habe, im Land (USA) meiner Vorfahren väterlicherseits. Ich habe meinen inneren Frieden gefunden und bin nach einer langen Reise endlich dort angekommen, wo ich hingehöre.

Ein Buch, welches über die Konfusität der Gefühle Adoptierter berichtet, für eine frühe Aufklärung plädiert und Hilfestellung für alle am Adoptionsprozess Beteiligter fordert. "Konfrontation mit der Wirklichkeit", zeigt die Identitätsproblematik Adoptierter auf sowie Ihre Strategien zur Bewältigung der Trennung von biologischer Herkunft und sozialer Zugehörigkeit. Ein Leben voller Phantasien als Schutz vor geheimen Sehnsüchten oder Ängsten! Diese Träume und Phantasien (entwicklungskonform) bestimmen die Adoptionsszene, sind manchmal hilfreich, letztlich aber dann zerstörend, wenn sie nicht der Realität weichen können. Irgendwann beginnt sie, die schmerzhafte, ruhelose Suche. Für den Adoptierten ist klar, es ist wichtig, die Wahrheit zu kennen, mit der Wirklichkeit konfrontiert zu werden. Der Abschied von den geträumten und phantasierten Eltern kann erst erfolgen, wenn alle sich in Wirklichkeit gegenüberstehen.

* Webseiten der Autorin





Christel Rech-Simon, Fritz B. Simon
Survival-Tipps für Adoptiveltern
Carl Auer Verlag, 214 S., kt., ISBN 978-3-89670-654-6, € 16,95

In Deutschland werden jährlich ungefähr 5000 Kinder adoptiert. Die Mehrheit der Adoptivfamilien entwickelt sich wie andere Familien auch - mit kleineren oder größeren Problemen, wie sie zum Leben gehören.

Ein Teil der Adoptiveltern aber findet sich zusammen mit ihren Kindern in einem Drama wieder, auf das sie nicht vorbereitet waren. Diesen Familien „am Rand des Nervenzusammenbruchs“ bieten Christel Rech-Simon und Fritz B. Simon lebensnahe Hilfestellung an. Die Autoren blicken aus zwei Richtungen auf das Thema: als Adoptiveltern und als erfahrene Psychotherapeuten. Ihre „Survival-Tipps“ sind keine einfachen Patentrezepte. Sie benennen zuallererst die „Tänze“, zu denen sich Eltern von ihren Kindern nicht „einladen“ lassen sollten. Das erfordert in erster Linie eher, das Falsche zu unterlassen als das Richtige zu tun. Diesem „Don't“ fällt überraschenderweise das eine oder andere aus pädagogischer und psychologischer Sicht vermeintlich „richtige“ Erziehungsverhalten zum Opfer.

Viele authentische Fallbeispiele ergänzen die wissenschaftlichen Erkenntnisse und konkreten Tipps. Das Buch macht deutlich, dass Mütter und Väter auch scheinbar ausweglosen Krisensituationen nicht hilflos ausgeliefert sind. Sie können etwas tun - auch wenn dies oft etwas anderes ist, als gemeinhin angenommen und erwartet wird.


Cornelia Oehlert
Wurzeln für Lisa - Brief an meine unbekannte Tochter
BoD?, TB, 108 S., ISBN-13: 978-3-8370-4197-2, 9,90 Euro

»Kinder gibt man nicht weg«, lautet das kategorische Urteil der meisten Menschen, wenn sie erfahren, dass eine Mutter ihr Kind zur Adoption freigegeben hat. Was sie nicht hinterfragen, ist die Geschichte dazu. Oft genug können Mütter darüber gar nicht selbst befinden, denn ›besorgte‹ Familienangehörige nehmen ihnen diese Entscheidung ab.

Lisa wurde vor neununddreißig Jahren von ihrer Mutter Claudia zur Adoption freigegeben und erst zweiunddreißig Jahre später wiedergefunden. Selbst Jahre danach kann sich Lisa nicht entschließen, ihre leibliche Mutter zu treffen. Deshalb schreibt ihr Claudia einen Brief, in dem sie ihr die ganze Geschichte erzählt. Und so erfährt nicht nur Lisa, welche schockierenden Lebensumstände zu ihrer Adoption geführt haben.

Bedingt durch negative Erfahrungen als Scheidungskind und Mutter, die von ihrer eigenen Familie zur Adoption ihres Kindes genötigt wurde, hat sie sich schon sehr früh für soziale und gesellschaftliche Themen interessiert. Durch die Suche nach ihrer vor mehr als dreißig Jahren zur Adoption freigegebenen Tochter, hat sich die Autorin in den vergangenen Jahren ganz besonders dem Thema Inkognitoadoptionen gewidmet und dabei festgestellt, dass diese durchaus nicht immer "zum Wohle des Kindes" erfolgen und der abgebenden Mutter oft großes Leid zufügen. Zu diesem Leid kommt noch erschwerend die Meinung der Gesellschaft dazu, die auf solche Frauen oft mit Verachtung reagiert. Durch ihr spannendes Buch möchte sie andere auf dieses Thema aufmerksam machen und zum Nachdenken anregen.


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© BücherWiki Community bzw. die jeweiligen Autoren zuletzt geändert am 3. Mai 2011