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Die Mittelalterliche Stadt


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  Die mittelalterliche Stadt


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Erste stadtartige Großsiedlungen entstanden ab dem 9.Jahrtausend v. Chr Seit Beginn des 2.Jahrtausends v. Chr. entstanden in China und in Europa im östlichen Mittelmeerraum Stadtkulturen. Die ersten Städte die wirtschaftliche und politische Bedeutung erlangten waren Oberitalien und Flanderns. In anderen Teilen passierte dies erst später. Städte wurden als Handels- und Wirtschaftszentren bei alten Städten die auf römische Ursprünge zurückgehen, bei besonders geeigneten Plätzen, an Flussmündungen, bei kirchlichen Einrichtung, bei festen, ummauerten Zufluchtsorten und bei Burgen errichtet. Die mittelalterliche Stadt war stark befestigt und von einem Graben und einer Mauer umgeben und bildete verwaltungsmäßige, rechtliche und wirtschaftliche Einheit mit eigenen Gesetzen(Selbstverwaltung). Die Stadt war das Zentrum der Wirtschaft, der Verwaltung und der kirchlichen Organisation. Die Städte standen entweder unter dem König(reichsfreie Städte) oder unter einem Fürsten, Bischof oder einem Abt(landesfürstliche Städte). Die mittelalterliche europäische Stadt entwickelte sich meist bei Bischofssitzen, Klöstern, Pfalzen(Burgen, die als Lehnsburgen auf Zeit galten), Burgen, Märkten und Kaufmannssiedlungen. Der Aufstieg der Stadt ist eng mit dem Wachstum von Wirtschaft, Handel und Geldwirtschaft sowie mit der Auflösung feudalistischer Strukturen verbunden. Zu Beginn des 16.Jahrhunderts gab es in Europa sechs oder sieben Städte mit 100000 oder mehr Einwohnern; hundert Jahre später 13 oder 14Städte dieser Größe.

Während bis ins Spätmittelalter die Zahl der Städte beständig zunahm, wandelte sich das Aussehen der Städte da erstens aufwendige Befestigungsgürtel gebaut werden mussten, die den Erfolg der neuen Militärtechniken verhindern sollten; und andererseits auf Grund des Selbstdarstellungsanspruchs(?) der absolutistischen Fürsten. Ein Aufschwung der Städte, wurde durch das deutliche Bevölkerungswachstum in der Mitte des 11. Jahrhunderts ausgelöst und dieses hielt bis ins 14. Jahrhundert an. Aus diesem Grund stieg der Nahrungsbedarf was Verbesserungen der Produktionsmethoden in der Landwirtschaft erforderte sowie die Erschließung neuer Anbauflächen und Siedlungsgebiete. Diese wiederum bedingten einen Aufschwung in Handwerk und Handel, der seinerseits die Geldwirtschaft wieder belebte und zur Einrichtung neuer Märkte und damit zum Aufschwung der Städte führte. In der Stadt gab es auch schulische Einrichtungen, zu denen im Mittelalter die Klöster und auch teilweise Universitäten zählten Die mittelalterliche Stadt unterschied sich in dreierlei Weise von den Ansiedelungen auf dem Land, den Dörfern, Weilern und Einöden: durch die Siedlungsform, durch das städtische Wirtschaftsleben, durch die sozial, und Rechtsgemeinschaft der Einwohner. Die Märkte weisen häufig stadtähnliche Strukturen auf. Die Zahl der Städte am Ende des Mittelalters wird auf etwa 3000 geschätzt.

Einwohner der Städte :

  • Der größte Teil davon hatte weniger als 1000 Einwohner
  • in etwa 150 Städten rechnet man mit einer Einwohnerzahl von 1000-2000
  • in 20 Städten mögen 2000-10000 Leute gelebt haben
Nur etwa 12 bis 15 Städte galten als Großstädte und hatten mehr als 10000 Einwohner. An der Spitze der mittelalterlichen Städte stand Köln mit ca. 40000 Einwohner.

Die Stadt als Siedlungsform

Die ältesten urbanen Orte in West und Süddeutschland sind die Bischofsstädte wie Köln, Mains, Worms, Salzburg und Augsburg. Deren Baugestalt war von den Überresten der römischen Städte geprägt. Es gab dort mehr aus Stein errichtete Gebäude als auf dem flachen Land. Die Umwehrungen bestanden aus Steinmauern, deren Baumaterialien aus der römischen Zeit stammte. Innerhalb der Befestigungen lagen freie Flächen, die zum Schutz in Zeiten äußerer Bedrohung dienten. Diese frühmittelalterliche Stadtorte waren große Fluchtburgen die an überregionalen Verkehrswegen lagen. Die Befestigungen bestanden aus Erdwällen und Holzpalisaden, an deren Stelle dann aus Steinen errichtete Mauern mit Toren und Türmen traten. Da der Bau jedoch sehr aufwendig war, zog er sich jahrzehnte lang hin und in manchen Fällen wurden sie nie vollendet. Städte deren Zugang durch Naturgegebenheiten erschwert war, blieben ohne Befestigungsanlagen.

Die Stadtregierung

Nach schweren Kämpfen gelang es manchen Städten den Stadtherrn abzuschütteln und die Stadtverwaltung selbst in die Hand zu nehmen. An deren Spitze stand der Stadtrat der die Aufgabe hatte sich um die städtischen Wehranlagen, die Einhebung von Steuern und Abgaben, die Überwachung von Handel und Verkehr sowie die Überprüfung von Maß und Gewicht und bei großen Städten auch den Abschluss von Bündnissen zu kümmern. Allerdings war dies keine demokratische Einrichtung da das aktive Wahlrecht nur auf Vollbürger beschränkt war und das passive auf bestimmte wohlhabende Familien. Es war kein großer Unterschied zu jeder anderen Obrigkeit. Die Gesellschaft bestand aus Patrizier( reiche Kaufmannsgeschlechter und alteingesessene Grundbesitzer) und kleinen Handwerkern und Kleinhändlern. Zuerst wurde die Stadt durch die Patrizier regiert, welche politische Fragen entschieden. Allerdings auch Steuern, Löhne, Preise etc. für die Handwerker entschieden. Dies und die Tatsache, dass die Patrizier keine Handwerker in die Stadtregierung ließen, führte zu Bürgerkriegen. Die einzelnen Handwerker schlossen sich dann zu Zünften zusammen und diese gewannen meistens die Bürgerkriege und wurden in den Stadtrat gelassen.

Die Bewohner der Städte

Haus- und Grundbesitzer in der Stadt wurden seit dem Ende des 11. Jh.s Bürger genannt. Die Bürger unterschieden sich von den Landbürgern durch den Beruf und ihrer Rechtsstellung. Der Bürger gehörte einem besonderen Stand an(dieser hob sich von übrigen Gruppern ab) und hatte eine eigene Rechtssphäre. Einige waren aus dem Umland eingewandert oder ihrem Grundherren entlaufen und galten in der Regel nicht zu den Vollbürgern. Gleich wie Juden, Bettler, Arme, Dienstleute und Tagelöhner. Eheliche Geburt war damals keine Selbstverständlichkeit, da es viele Heiratsbeschränkungen gab. Im handwerklichem Beruf gab es nur zwei Möglichkeiten um Meister zu werden, nachdem man alle seine Kenntnisse vervollständigt hatte: Die erste Möglichkeit ist die Heirat mit der Witwe des Meisters, die einen Handwerker zur Weiterführung des Betriebs benötigte oder die zweite Möglichkeit war ein sehr kostspieliges Meisterstück zu produzieren. In der Lehrzeit hatten sich die jungen Handwerker strengen Verhaltensregeln zu unterwerfen, die auch in der Freizeit galten.

Handel:

Ein wichtiges Recht das vom Gedeihen der Städte abhing war das Marktrecht welches vom Stadtherrn verliehen wurde. Das Marktrecht wurde zur Grundlage des Stadtrechts und oft wurde den Bürgern vom Stadtherrn weitgehende Selbstverwaltung zugestanden. Im Hoch- und Spätmittelalter gab es durch Fern und Binnenhandel einen großen Aufschwung und Italien (durch geographische Lage) und Flandern(durch dichteste Besiedelung Europas) zogen den größten Nutzen daraus. Dieser Handel führte zur Steigerung des Geldverkehrs und großes Vermögen für einige Kaufmannsfamilien. Am Markt stand für den Austausch von Lebensmittel und Waren des täglichen Gebrauchs kein großes Bedürfnis, da die Haus- und Hofverbände, diese zum größten Teil selbst herstellten. Der Umsatz am Markt war nur durch aussergewöhnliche Waren für die Angehörigen der Oberschichten zu machen. Dies geschah im Tauschverkehr oder durch Geldgeschäfte. Neben den Jahrmärkten, zu denen die Fernhändler erschienen, gewannen für das städtische Wirtschaftsleben vor allem die Wochenmärkte große Bedeutung. Außerdem gab es seit dem 14. Jahrhundert auch Schmiede, Zinngießer, Kupfer- und Messingschmiede („Kaltschmiede“ Waffen- und Messerschmiede, Panzer- und Harnischmacher, Spengler und Gürtler, Gold und Silberschmiede. Im Textilgewerbe gab es Woll-, Leinen-, Barchent-, und Seidenweber. Die städtischen Handwerker bedienten den örtlichen Markt, produzierten Waren auf Vorrat und verkauften diese auch nach auswärts.

Burg:

Um die Städte zu schützen, errichteten die Adeligen im Mittelalter Burg- und Verteidigungsanlagen. Innerhalb der Burgmauern befanden sich neben herrschaftlichen Gebäuden, meistens auch verschiedenartige Wirtschaftsräume, Wohnräume für das Personal, Gärten, Brunnen usw. die Burg stellte sozusagen ein miniaturisiertes Abbild der Gesellschaftsstruktur in der mittelalterlichen Staat dar. Burgen wurden oft auf einem exponierten Felsen oder an einer Flussbiegung gebaut, dort, wo man die Umgebung am besten überblicken konnte. Angriffswaffen auf Burgen waren Rammböcke und von Katapulten abgeschossene Kugeln, teilweise Armbrüste mit Pfeilen. Als Verteidigungswaffen dienten heißes Pech, Armbrüste sowie das Überfluten des Burggrabens mit Wasser. Durch das Aufkommen von Artillerie und Feuerwaffen verloren die Burgen ihre Verteidigungsfunktion. Seit etwa 1500 wurden keine Burgen nach dem mittelalterlichen Modell mehr errichtet. Neben verschiedenen Bautypen, also Burgen mit oder ohne Wassergraben, Burgen, die in Felswände eingerichtet wurden muss unterschieden werden zwischen Burgen, die volles Grundeigentum des Besitzers waren (Allodialburgen), Burgen, die als Lehnsburgen auf Zeit galten (Pfalzen), Bischofs- und Klosterburgen.

(ChristianCharzewski)


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