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Platzfür Gummitwist


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  Kritische Stellungsnahme zum Artikel: Platz für Gummitwist

Die Autorin Sabine Etzold befaßt sich in ihrem Artikel mit der Einführung einer Mädchenarena in einem hamburger Schulzentrum.

Im Hamburger Stadtteil Dulsberg soll eine 3500m² große Anlage nur für Mädchen geschaffen werden, mit einem Beach- und Volleyballfeld, Rasenstufen, einer Wiese, alles durch Bäume geaschützt und garantiert jungenfrei. So schreibt die Presse.

Viele Pädagogen meinen ja inzwischen, dass der koedukative Unterricht auch Mängel, wie zum Beispiel die Benachteiligung der Mädchen in den naturwissenschaftlichen Fächern, habe. Doch werden dadurch nicht auch den Mädchen schon früh ihre Stärken und Schwächen klargemacht damit sie sich später leichter zurechtfinden in der „feindlichen Männerwelt“ ?

Genauso werden auch ihre Stärken, zum Beispiel Kreativität und Sprachen, im koedukativen Unterricht im Gegensatz zu den Burschen eher herausgehoben und intensiver geschult. Deshalb verstehe ich nicht warum nur die Mädchen eine wunderschöne Parkanlage bekommen sollten, auch die Areale der Jungen bräuchten in den meisten Fällen eine Modernisierung und Anpassung an die heutigen Bedürftnisse. Ich sehe aber schon ein, dass endlich auch einmal Mädchen Platz bekommen, wo sie nicht durch Burschen an der Entwicklung einer „ausgeprägten Gruppenorientierung“ gehindert werden.

Auch bin ich nicht der Meinung, dass die Trennung der Geschlechter in den Pausen eine Verklemmtheit wie in den Geschlechtergetthos der Vergangenheit hervorruft, da Koedukation immernoch während der Stunden, die ja immerhin einen Großteil des Schulaufenthalts ausmachen, praktiziert wird. Ich sehe keine Gefahr einer Dauerstörung durch teilweise getrennte Pausenräume, eher das Gegenteil. Nähmlich eine bessere Entwicklung der Mädchen durch Freiheiten in ihrer Entwicklung die sie gemeinsam mit Jungen nicht hätten. Die Autorin beschreibt auch kurz einen durchscnittlichen großstädtischen Schulhof; eine sehr deprimierende Vorstellung. Klarerweise ist solch eine „Asphaltwüste“ auf keinen Fall ein Ort um Kontakte zu knüpfen und Vorurteile abzubauen, doch diese Höfe, inklusive der Schulen, sind vor Jahrzehnten erbaut worden. Damals wurde auf die Entwicklung der Mädchen noch kein Wert gelegt, auch auf die der Knaben nicht. Heutzutage versucht man allgemein die Schulhöfe besser auf die Bedürftnisse der jugendlichen anzupassen. Ich haben von einem Projekt gehört, wo Schüler einen Schulhof entworfen haben wie sie ihn selbst gerne hätten. Diese Vorschläge sind dann beim Bau einer neuen Schule eingeflossen. Dass Mädchen sich lieber am Rand und in ruhigen, überschaubaren Räumen aufhalten und die Burschen einen Großteil der offenen Fläche kontrollieren, war schon in der Urgeschichte so. Wo Männer ihr Revier gegen Eindringlinge verteidigten und Frauen mit ihren Kindern Schutz in Hölen suchten. Und man kann ein tausende Jahre lang eingeübtes Verhalten zum Überleben nicht innerhalb von zwei Generationen umstellen. Aber das Projekt im Dulsberger Schulzentrum ist sicherlich ein guter Anfang dafür. Und ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, nähmlich Gleiberechtigung der Geschlechter.


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