David Schmitt / Krebs
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[Anm. des Autors: Texte die zur Zeit ihres Inhaltes verfasst oder gehört worden sind: kursiv. Spätere Ergänzungen und Kommentare: normal]
Krebs - Drama in drei Akten - Ende offen | |
Akteure:
Erster Akt: Diagnose und Behandlung | |
- 2004-01-26, Montag: Ich gehe wegen anhaltender Magenbeschwerden (Semesterendstress und so) zu meiner Hausärztin. Wenn ich schon dort bin, dann kann ich ja auch die anderen Kleinigkeiten besprechen. Eine dieser "Kleinigkeiten" ist ein vergrößerter und verhärteter Hoden. Sie schickt mich dringend zu einem Urologen.
- 2004-01-27, Mittwoch: "Mit Terminen sieht es jetzt schlecht aus. Der Doktor fährt zum Wochenende vierzehn Tage auf Urlaub. Danach vielleicht?" - "Naja, gut ..." Ein Termin Mitte Februar wird vereinbart.
- 2004-01-27, Mittwoch, später Nachmittag: Das Gewissen beginnt zu drücken. Ein nochmaliger Anruf in der Ordination. "Es wäre vielleicht doch dringend." - "Donnerstag zu Dienstschluss könne man noch anhängen."
- 2004-01-29, Donnerstag: Dr. Holub bestätigt dann, was ich aufgrund der unüblichen Urgenz schon befürchtete: Hodenkrebs.
- 2004-01-29, Donnerstag, Abend, zuhause: Ein Kunde meldet, dass sich sein - von mir betreuter - Webserver "komisch" verhält. Das SiehtInteressantAus. Erste Analyse: Server gehackt, Administrator unter post-diagnostischem Schock. Empfohlene Vorgehensweise: Geschäftsführer und Vater alarmieren. Dann schlafen.
- 2004-01-30, Freitag, Vormittag, im Büro: Den für ein bevorstehende Upgrade(SprachPolizei bitte!) bereitstehenden Rechner aufsetzen, Konfiguration querchecken und übertragen, Daten transferieren, Kunden verständigen. Drei oder vier Stunden später: Zweite Analyse: Sicherheitslücke gefunden und ursächliche Software deaktiviert. Administrator unter post-diagnostischem Schock. Empfohlene Vorgehensweise: Nur nicht aufhören!
- 2004-01-30, Freitag, Nachmittag, TU Wien: Prüfung zu Internet Security. Mein langes Gesicht (noch vor den Fragen!) und die Reisetasche muss er sich von wem anderen erklären lassen. Analyse: Student unter post-diagnostischem Schock. Empfohlene Vorgehensweise: Prüfung bestehen.
- 2004-01-30, Freitag, Abends: Ich ziehe in das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder zu Wien, 2. Erschöpft darf ich dort ein Bett belegen.
- 2004-02-01, Sonntag, Mittag: Ich bin bereits operiert. Auf dem Zettel, den mir Dr. Holub mitgab steht "Semicastratio links". Und in Amiland regen sie sich über das "killen" von "child"-Prozessen und "Master-Slave" Schaltungen auf. Als humoristische Note ist an dem Wochenende ein Artikel in der Presse über Hodenprothesen, die bei kastrierten Hunden zur Stimmungsverbesserung eingepflanzt wurden. Ich habe auf diese Option verzichtet und kann keine darin fundierten Stimmungsprobleme nachvollziehen. Vielleicht sollten sich die Hundepsychologinnen und -außen selbst mal therapieren lassen. Analyse: Der Zynismus ist nicht im linken Hoden beheimatet.
- 2004-02-03, Dienstag: Man reicht mich an die onkologische Station des Kaiser-Franz-Josef-Spitals weiter. Als Freiwilliger werde ich in einer internationalen Studie der Referenzgruppe zugewiesen und erhalte vier Zyklen der "Standardchemotherapie". Jeder Zyklus besteht aus einer Woche stationärem Aufenthalt mit täglich circa neun bis zehn Stunden Infusionen - insgesamt sieben Liter pro Tag - und zwei Wochen "Erholung" zuhause. In der Therapie werden mit Bleomyzin, Etoposid und Cisplatin eingesetzt. Diese Zytostatika sind aggressive Chemikalien, die den Zellteilungsprozess angreifen. Da Krebsgewebe sehr stark wächst, weist es hohe Zellteilungsraten auf und ist daher gegen diese Medikamente speziell anfällig. Auch ist die gemeinsame Wirksamkeit bei gegeben (minimierten) Nebenwirkungen höher, da die Medikamente unterschiedliche Regionen (Lunge, Niere und Magen) schädigen. Da es sich trotz aller Schönrederei um "eine Roßkur handelt und man halt merkt, daß man kein Roß ist" (O-Ton Prof. Dr. Pont - Viel Spaß in der Pension noch, Herr Professor!) verbrachte ich die meiste Zeit der stationären Aufenthalte mit lustlosem Dahindämmern und Urinieren.
- 2004-02-15, Montag: Ich bin gerade eine Woche aus dem ersten Zyklus der Chemotherapie heraussen. Mein knapper Bericht im Wiki: "Verdauung ist wieder einigermassen eingerenkt. Fühle mich fast wieder wie neu."' Ein Bekannter von mir reagiert auf die ganze Geschichte mit seiner üblichen taktvollen Zurückhaltung: "ich hab dafür einen super muskelkater.."''
Zwei Tage später habe ich einen Termin zur Spenderphase einer Knochenmarkstransplantation. Hier mein Tagebucheintrag:
- 2004-02-17: Ein Tag in den Klauen der österreichischen Medizinalbürokratie
- 0645: Tagwache
- 0700: Frühstück
- 0800: Onkologische Ambulanz: Blutabnahme. Prof. Dr. Soundso: "Naja, jetzt warten wir noch kurz auf den Befund und wenn die Werte gut sind, fahren wir Sie ins AKH für die Stammzellenextraktion."
- 1130: immernoch Onkologische Ambulanz: Befund ist da, Werte sind gut. Prof. Dr. Soundso: "Sie werden jetzt bei uns aufgenommen, weil wir keinen fixen Termin für Sie bekommen haben. Irgendwann wird das AKH dann anrufen, wann Sie drankommen. Das kann auch noch in der Nacht passieren."
- 1200: Mittagessen im Spital
- 1600: Dr. Weranders: "Wissen Sie schon, dass das AKH angerufen hat? Wir haben für Sie einen Termin um 18 Uhr bekommen. Die Prozedur wird ca. sechs Stunden dauern. Um fünf wird der Transport da sein. Abendessen bekommen Sie im AKH. Nachher werden Sie wieder hergebracht"
- Gnagnagna! Soetwas hatte ich ja schon vermutet, wie ich aufgenommen wurde.
- 1700: Transport ist da.
- 1800: Gerade noch rechtzeitig im AKH. Heimkehrerstau sei dank.
- 1815: Abendessen: Gulaschsuppe aus der Dose.
- 1930: Da die Nachtschicht aus nur einem Pfleger besteht (was ja - prinzipiell - ausreicht) konnte ich nicht gleichzeitig mit den anderen Spendern angehängt werden. Jetzt sind die weg und ich bekomme eine tolle 1,6mm(!) Nadel in die linke Vene und einen Standard-Venflon in eine rechts. Herr Prof. Dr. Supertoll beweist, dass er supertoll Kopfrechnen kann (5339 * 3 = 16000 (O-Ton: "Ich war schon in der Schule gut im Kopfrechnen")), stellt die Maschine ein und verschwindet endlich auf nimmerwiedersehen.
- In den nächsten fünf Stunden hat die Maschine 16l Blut aus meinem linken Arm gesaugt und natürlich parallel rechts wieder reingepumpt. Dazwischen wurden überzählige Stammzellen extrahiert um sie als Reserve im Falle eines Knochenmarkschadens (aka Leukämie) im Rahmen der Chemotherapie auf Eis zu legen.
- 0030: Endlich fertig.
- 0045: Mitternachtsimbiss: Leberknödelsuppe aus der Dose.
- 0130: Endlich zurück auf der Station im KFJ.
- 0600: Tagwache auf der Station. Dank Gangbett bekomme ich die frühmorgendliche Routine der Station aus erster Hand mit. Da ich viel Zeit hatte das Treiben in der Station zu beobachten, muss ich an dieser Stelle anmerken, dass ich beeindruckt bin, wie das Personal trotz schwieriger Umstände (Gangbetten, senile Patienten, schreiende Patienten und senile, schreiende Patienten in Gangbetten) das Ganze schaukelt.
- 2004-02-19: Ein DSE-ler hat mir heute einen wunderbaren Kalender geschickt. Obwohl ... nein, gerade weil wir uns kaum kennen, ist das eines der schönsten Dinge der letzten paar Wochen. Vielen herzlichen Dank!
- 2004-02-25: Heute geht's für die nächste Runde Chemotherapie in's KFJ. Nächste Woche Dienstag komme ich wieder raus.
- 2004-03-01: Abends wieder heimgekommen. Medizinisch habe ich diese Woche gut verbracht. Psychologisch waren die letzten Tage die Hölle, da der Zimmernachbar unter Einfluss starker Schmerzmittel rapide abbaute und unbedingt mitten in der Nacht heimwollte.
- 2004-03-10: Wieder eine Halbzeit. Nächsten Mittwoch geht's wieder in die Station. Zur Zeit geht es mir blendend - vor allem im Vergleich zu vor einem Monat. Hier auch noch ein aktuelles Porträt:
- 2004-03-16: Morgen geht's wieder auf die Station. Hoffentlich halten sich die Nebenwirkungen weiterhin so in Grenzen wie in den letzten drei Wochen.
- 2004-04-06: Der Patient mit dem ich in der ersten Woche mein Zimmer teilte hat das Krankenhaus danach nicht mehr verlassen. Ich habe ihn und seine Frau bei meinen stationären Aufenthalten immer wieder gesehen. Heute war ich bei seinem Begräbnis.
- 2004-04-16: Vorletzte Ampulle der Chemotherapie bekommen. Der nächste Freitag ist der letzte Therapietag. Im Mai gibt's dann eine Reihe von Nachuntersuchungen und Ende Mai werde ich operiert um evt. Rest- und Narbgewebe zu entsorgen. Hurra!
["Ende Mai" schreibe ich. "Hurra!" schreibe ich. Ich kann offensichtlich nicht in die Zukunft sehen.]
Zweiter Akt: Die Operation | |
- 2004-06-10: Feiertag. Endlich Zeit und Kraft hier zu berichten, was ich schon länger weiss. Am siebzehnten werde ich operiert. Die Operation wird acht bis neun Stunden dauern. Ich werde mindestens 24 Stunden in Vollnarkose sein. Es gibt vieles was schiefgehen kann, aber ich vertraue darauf, dass die Ärzte damit fertig werden. Meine linke Niere könnte bereits permanent geschädigt sein, aber ich kann auch mit einer Niere gut leben. Ich habe Angst, aber ich werde es schaffen!
["Acht bis neun Stunden" sagen die Ärzte. Sie können offensichtlich auch nicht in die Zukunft sehen. Meine linke Niere habe ich Gottseidank immer noch und Querschnittsgelähmt bin ich auch nicht.]
- 2004-06-20: Die Operation ist gut vorübergegangen. Es hat keine Komplikationen gegeben. Auch die linke Niere ist nicht so schwer geschädigt, daß sie entfernt werden müßte. Natürlich muß ich noch ein paar Tage auf der Intensivstation bleiben (mein Vater schreibt diese Zeilen für mich) bis sich alle Organe wieder beruhigt haben.
- Super Nachricht! Ich denke oft an dich und wünsche dir gute Genesung. Lass dich bald wieder Online "blicken" :-) !!! -- HelmutLeitner
- 2004-07-17: Noch einmal melde ich (Gerhard) mich, dann wird wieder David selbst über sich schreiben. Es geht ihm immer besser und ein Ende des Spitalsaufenthalts ist bereits in Reichweite. Natürlich ist ihm jetzt faaaad und so wünscht er sich viele Besuche. Wer ihn besuchen will koordiniert am besten mit mir (0664 / 60 713 2100) einen Termin oder versucht es am Handy bei David. Er ruft gerne zurück.
- 2004-07-30: Hallo Leute! Heute habe ich es geschafft! Ich bin wieder daheim. Details folgen.
- Hallo David, willkommen again! Es tut gut, deine Stimme zu hören. -- HelmutLeitner
- 2004-08-12: Teufel. Bis letzte Woche musste ich strenge fettfreie Diät halten um die letzten Nachwirkungen der Operation in Griff zu bekommen. Das hat leider nicht funktioniert. Jetzt darf ich zwar essen was geht, muss aber dafür am 19. noch mal unter's Messer. Hoffentlich war's das dann :-/
[Die zwei Wochen vom ersten bis zum fünfzehnten August habe ich glücklich zuhause verbracht. Das Essen hat wieder geschmeckt, auch wenn es nicht immer drin geblieben ist. Montag, sechzehnter August. Tagwache. Aufbruch in Richtung Krankenhaus. Ankunft. Untersuchungen, Gespräche, Warten. Neunzehnter August. Tagwache um sechs Uhr. Die blaue Pille zur Beruhigung. Stützstrümpfe gegen Thrombosen. Die Fahrt in den OP. Über die Schleuse geschoben werden. Die Bahre rastet in die Verankerung im Saal. Einer der Assistenten richtet irgendetwas her. Tagwache um drei Uhr. Der Schlauch im Hals stört. Weg damit! Ein Alarm geht. Tagwache. Ein Tag wie jeder andere auf der Intensivstation...]
- 2004-09-11: Endlich draussen!
Dritter Akt: Das Leben - Teil Zwei | |
- 2004-10-05: Nach drei Wochen Kur in Waidhofen a. d. Ybbs endlich wieder in Wien. Wenn ich es einmal durch meinen Emailberg geschafft habe, sollte ich wieder aktiv werden.
["sollte ich wieder aktiv werden" schreibe ich. Ich kann offensichtlich immer noch nicht in die Zukunft sehen.]
- 2004-10-09: Es ist so schön wieder die kleinen Hürden des Alltags meistern zu müssen und zu können. Der Weg von der U-Bahnstation nachhause ist zwar ein kleiner Marathon aber ich schaffe es immerhin auf eigenen Beinen.
- 2004-10-11: Neues MeatBall:RealPhoto:
- 2004-12-14: Heute spricht mich ein junges Mädl(15) im ICQ an. Ihre 18-jährige Freundin hätte Krebs. "ich möchte ihr gerne seelisch helfen und sie glücklich machen,was kann ich tun?" "sie bekommt keine chemotherapie die 7tage geht,die ärzte haben es aufgegeben und jetzt kriegt sie nur noch 1mal in der woche eine chemo.sie ist jetzt wieder im krankenhaus weil,ihr bein dick ist,weil ihr lymphwasser nicht abfliest" F*ck! Wieso gibt es soviel Sch**sse auf dieser Welt? Hoffentlich konnte ich ihr ein wenig helfen. Hier die wichtigsten Sachen die ich sagen konnte:
- Sei für sie da. Mir hat es irrsinnig geholfen, dass meine Freundin und meine Eltern mich regelmässig im Krankenhaus besucht haben. Ich war jedoch während der Chemotherapie - und generell wenn es mir dreckig ging - nur eingeschränkt realitätsfähig. Aber es hat geholfen wenn jemand da war, der meine Hand gehalten hat. Ich hätte es ohne meine Freundin und meine Eltern nicht geschafft.
- Ein Bekannter aus Deutschland hat mir einen Kalender zukommen lassen, der von seinem Bruder gemalt worden ist. Das war für mich ein sehr schönes Geschenk. Manchmal hat mir auch meine Freundin vorgelesen.
- Während der Chemotherapie habe ich einen Herren um die 65 kennengelernt, der offensichtlich es nicht schaffen würde. Die letzten Tage vor seinem Tod war ich wieder auf der Station, aber ich habe es nie geschafft zu ihm ins Zimmer zu gehen und mich zu verabschieden. Ich bereue es heute noch. Dabei hätte er es wahrscheinlich gar nicht mehr mitgekriegt, da er schon starke Schmerzmittel bekam. Aber das ist eigentlich eh nur eine Ausrede für mein eigenes Versagen. Meinen eigenen Krebs konnte ich besiegen. Aber von seinem liess ich mich unterkriegen. Fazit: Hab keine Angst. Krebs ist gottseidank nicht ansteckend. Lerne, denn solche Extremsituationen kommen nicht oft und Du wirst stärker daraus hervorgehen.
- Anwesenheit ist immer ein guter Anfang. Vielleicht gibt es irgendwas was sie gerne essen würde? Krankenhausessen ist immer scheisse.
- Eines der wichtigen Dinge für die eigene geistige Gesundheit: Such Du Dir auch jemanden mit dem Du ausserhalb reden kannst. Den Ballast den Du aus dem Krankenhaus mitnimmst musst Du auch irgendwo wieder loswerden. "meine anderen freunde sind um die 15-17 und die können das noch nicht so ganz verstehen,weil sie es selber noch nicht mit erlebt haben" Eltern, Mutter, Tante, Oma. Irgendjemand in Deiner Umgebung, denn es ist verdammt schwer jemandem über ICQ ein Taschentuch zu geben.
- Mir hat das irrsinnig geholfen das Tagebuch hier zu schreiben. Öffentliche Tagebücher sind vielleicht nicht für jeden, aber selbst ein privates Tagebuch kann vielleicht helfen. Es ist auch ein Text, der mich lange begleiten wird. Heute noch lese ich ab und zu was ich damals geschrieben habe.
- Eine Warnung zuletzt. Es wird sicher eine schwere Zeit. Vielleicht sogar der größte Dreck in Deinem ganzen Leben. Aber es gibt nichts was Du nicht "kannst", wofür Du zu schwach sein könntest. Du wirst vielleicht Hilfe brauchen. Es wird Stunden geben wo Du verzweifelt und am Boden zerstört sein wirst. Aber danach - und es wird ganz sicher ein danach geben - wirst Du sagen können "Ich war dort wo ich gebraucht wurde."
- Nachrichten aus Deutschland:
Don Feb 10 10:58:06 2005 [----]
sie ist tot...
- 2005-04-24: Back to normal live. Einmal im Monat muss ich zur Kontrolle, bis jetzt alles grün.
[Fortsetzung folgt nicht.]
- 2006-03-20: Oder doch. Morgen die erste von den drei noch fehlenden Prüfungen für mein Studium. Ein Jobangebot für einen netten halbtags Programmierer. 1500km am Fahrrad im Jahr 2005. Morgen erstes Treffen mit einem potentiellen Diplomarbeitsbetreuer. Heute erste Ausfahrt mit Fahrrad im Jahr 2006. Seit den Weihnachtsferien habe ich wieder 70kg. Alles Liebe an Doktor Bauer und die Station. Alles grün!
- 2006-03-23: Gestern 27km gefahren. Trotz niedrigen Temperaturen nur geringe Probleme. Kondition wird schon wieder.
- 2006-04-09: Habe schon die 150km Marke überschritten. Ein alter Bekannter, den ich seit langem zum ersten Mal wieder getroffen habe, fragte: "Beeinträchtigt Dich Deine Krankheit eigentlich heute noch?" und ich antwortete "Nein, ich denke kaum mehr daran." Jetzt, einige Tage später wird mir bewusst, dass ich sehr wohl immer wieder daran erinnert werde, dass ich nicht der selbe wie früher bin: ein paar hundert Meter laufen = zwei Tage Muskelkater; Film schauen im Bett + rasch aufstehen = Kreislauf weg; weniger als sechs Stunden Schlaf in der Nacht = versauter Tag. Natürlich würde ich mehr Laufen, weniger Schlafen wenn ich könnte, aber ich fühle mich nicht beeinträchtigt deswegen. Ganz im Gegenteil: div. Untersuchungen im Winter haben gezeigt, dass keines meiner momentanen Probleme Krankheitssymptome sind. Damit wird das Überwinden dieser Dinge für mich zu einer bewältigbaren Herausforderung.
- 2006-05-01: 303km
- 2006-07-06: 500km+; Diplomarbeit "Techniken und Werkzeuge für objekt-relationale Abbildungen": 10 Seiten, hauptsächlich Inhaltsverzeichnis und Kapitelüberschriften
- 2006-11-20: 1700km+; Diplomarbeit: 16 Seiten, jetzt sogar mit Inhalt ;)
- 2009-06-14: Dipl.-Ing.: gecheckt; eigene Firma: gecheckt; Körperliche Kondition: immer noch nicht am alten Stand. Das fünfte Jahr nach der Diagnose ist schon zu Ende, das fünfte Jahr nach Beendigung der Chemotherapie auch. In wenigen Tage jährt sich die erste große OP zum fünften Mal. Ich lebe und bin gesund.
traurig das die eine mit 18 schon wieder von uns gehen musste... aber ich denke an solchen Beispielen sieht man erst das man mit seinem Leben, seiner Zeit auch etwas halbwegs Sinnvolles anfangen sollte wenn man's schon hat.. es gibt zum Glück nicht nur solche Situationen...
- traurig das in südostasien 280.000 von der flut erwischt worden sind...
- traurig das täglich tausende menschen im krieg sterben...
- traurig das ist relativ...
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