Bericht Rechtsextremismus

der Bericht wird leider kuerzer als ich ihn heute vormittag geschrieben habe, weil ihn der Computer verschluckt hat, jetzt muss ich ihn erst reproduzieren...


Die Rednerinnen und Redner betonten, dass die neuen Rechten eine Mischung aus alt und neu sind. Einerseits kritisieren sie den Neoliberalismus und die Globalisierung - was ihnen Zulauf verschafft. Andererseits ist die inhaltliche Naehe zu den Neoliberalen nicht zu uebersehen. Alle waren sich einig darueber, dass der Kampf um soziale Gerechtigkeit und Offenheit, der Kampf fuer ein solidarisches Europa ein wichtiges Mittel gegen die Rechtsentwicklung ist.

Herrmann Dworzcak vom Dokumentationsarchiv des Widerstands vertrat die Meinung, dass das, was wir zur Zeit in vielen europaeischen Laendern erleben, nicht unbedingt traditionell faschistisch ist und aus der Mitte der Gesellschaft kommt. Er sieht darin eine neue Kategorie, den Rechtspopulismus. Dieser sei ein "Zwilling des Neolibealismus", denn die Rechten uebernaehmen die Wirtschaftspolitik der Neoliberalen. Es gebe eine ganze Gruppe von Faktoren, die das Ansteigen des Rechtspopulismus beguenstigen, wie die Erwerbslosigkeit und die Schwaechung der Gewerkschaften. Gegenwaertig sind die Rechtspopulisten nicht nur in Oesterreich,sondern auch in anderen Laendern in der Krise. Dies bedeute aber nicht, dass wir darauf warten koennen, dass "die Geschichte die Arbeit fuer uns leisten" wird, denn die Gruende fuer den Rechtspopulismus seien nach wie vor vorhanden. Es gehe darum, die Grundlagen fuer diese Gesellschaft zu aendern.

Tamas Krauss von Attac Ungarn analysierte den Rechtsextremismus in Osteuropa. Er sah vor allem Zusammenhaenge mit dem Untergang des Sozialismus und der Neuaufteilung der Welt. Auch er sieht die neuen Rechten nicht ausschliesslich als traditionelle Faschisten und verwies auf Zusammenhaenge zum Neoliberalismus.

Tania Assulin aus Frankreich betonte die Zusammenhaenge mit der Bildungspolitik. Le Pen haette auch bei Arbeiter/innen und Jugendlichen gewonnen. Statistiken zeigten aber, dass die Ablehnung des Rechtsextremismus groesser ist bei besser ausgebildeten Menschen. Daher fordert sie Bildung und Zugang zum Studium fuer alle.

Guido Caldiron, Journalist der Liberazione sprach von einer "pluralen Rechten". Es gebe verschiedene Modelle, die sich ein modernes Aussehen geben. Er zog die Schlussfolgerung, dass wir ein neues Gesellschaftsmodell globaler Verantwortung braeuchten.

Gary Younge, Journalist der Zeitung "The Guardian" berichtete, dass es in den letzten Jahren immer wieder rassistische Uebergriffe der "weissen Arbeiterklasse", die sich vernachlaessigt fuehlt, auf Arbeiter/innen aus anderen Laendern und ihre Wohnungen gab. Nach dem 11. September 2001 haetten die Uebergriffe auf Moslems zugenommen, leider werden sie auch von den Linken wenig verteidigt. Er zog die schlussfolgerung, dass wir, ueber Schlagworte hinaus, eingreifen muessten.

Michel Tubiana von der Human Rights Liga aus Frankreich berichtete, dass die Rechtsextremen in den letzten Jahrzehnten nicht verschwunden und jetzt wieder aufgetaucht waeren. Vielmehr haetten sie in der Zwischenzeit schrittweise Tabus abgebaut. Er appellierte dafuer, dass wir uns wirklich gegenseitig akzeptieren in unserer Unterschiedlichkeit. Kritik an der Globalisierung duerfe nicht bedeuten, sich abzuschotten.

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