Porto Alegre Workshop Wasser


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25.01.2003 PortoAlegre

Workshop mit Maude Barlow, Tony Clarke u.a. zum Thema Wasserprivatisierung

Am Beispiel Argentinien wird die Problematik einer privatisierten Wasserversorgung deutlich:

Den Wasserversorgern Suez und Vivendi geht es ausschliesslich um Profit, die Preise stiegen um ueber 40%, die Wasserqualitaet sank unter die Vorschriften der WHO, es ist kein Trinkwasser mehr, ein Grossteil der Belegschaften wurde entlassen.

Die Menschen muessen fuer das Wasser im voraus bezahlen, ohne auf gesicherte Versorgung vertrauen zu koennen.

Viele Familien muessen fuer 3 Eimer Wasser pro Tag 20% ihres Haushaltseinkommens ausgeben. Deshalb trinken die Armen schon verschmutztes Wasser, Cholera breitet sich aus.

Aehnliche Beispiele lassen sich auch in anderen armen Laendern finden, Bolivien, Uruguay, Senegal, Nepal, ... und immer sind die Grossen Drei dabei: Suez, Vivendi, RWE.

Doch auch in den reicheren Laendern werden die Zustaende nach Privatisierungen eindeutig.

Im reichen Detroit (USA) sind bereits 40.000 (vierzigtausend !!!) Haushalte von der privatisierten oeffentlichen Wasserversorgung abgeschnitten, sie konnten die Rechnungen nicht bezahlen.

In Johannesburg sind es gar 5.000.000 (fuenf Millionen !!!) Haushalte, deren Wasserzufuhr mit Zement verschlossen wurde!

Ob uns das in Europa auch blueht? Aber sicher ... inh London bereits 1600 Haushalte von der Wasserversorgung abgeschnitten.

Das neueste mutmachende Beispiel aus dem Mutterland des Profits um jeden Preis, aus der Stadt Atlanta (USA):

Am 24.01.2003 beschloss die Stadt Atlanta, alle Wasservertraege mit Suez zu kuendigen (Kick Suez out!!!), die Privatisierung wurde rueckgaengig gemacht!

Die Gruende:

  • Suez entliess die Haelfte der Belegschaft der Wasserunternehmen
  • Suez unterliess notwendige Investitionen
  • Suez lieferte nur noch braune Bruehe statt klares Trinkwasser
  • Suez stellte betruegerische Rechnungen aus
  • Suez erhoehte drastisch die Preise
Was in Atlanta nicht funktionierte (privatisierte Wasservbersorgung), warum sollte das dann in Argentinien, Peru, Senegal, Nepal, England oder Deutschland funktionieren?

Wasser darf nicht zur blossen Handelsware werden, aus der globale Konzerne groesstmoegliche Gewinne fuer ihre Aktionaere ziehen!

Wasser ist ein Menschenrecht!

Gerhard


28.01.2003 in Porto Alegre

Wasser-Aktivisten koordinieren ihre weltweiten Aktivitaeten'''

Als ein Ergebniss verschiedener Seminare und Meetings, die auf dem 3. Weltsozialforum in Porto Alegre stattfanden, haben NGOs und VertreterInnen? der sozialen Bewegungen aus allen Kontinenten einen Aktionsplan aufgestellt, der zeitgleich mit dem World Water Forum in Kyoto / Japan vom 16. bis 23. Maerz durchgefuehrt wird.

Das World Water Forum (WWF) ist eine Plattform fuer Regierungsvertreter und solche Konzerne, die eine weltweite Wasserprivatisierung anstreben.

In einem Meeting, das am 26.01.2003 auf dem Campus der katholischen Universitaet (PUC) stattfand, wurden folgende Beschluesse gefasst:

  • Es werden Vertreter aus der Zivilgesellschaft im Maerz nach Kyoto reisen, um beim World Water Forum gemeinsam mit Aktivisten aus Japan und anderen asiatiscvhen Laendern gegen Konzerne zu protestieren, die zunehmend ungezuegelt die Wasserresourcen und die oeffentlichen Wasserdienstleistungsbetriebe privatisieren wollen.
  • Es wird fuer Wasser-Sozial-Foren mobilisiert, in Sued-Amerika (Cotia-Sao Paulo, Brasilien), Afrika (Ort und Land stehen noch nicht fest), Nord-Amerika (New York, USA) und Europa (Florenz, Italien), die zeitgleich mit dem World Water Forum stattfinden sollen.
  • Es wird eine taegliche Kommunikation stattfinden zwischen den Wasser-Sozial-Foren und den Delegierten, die zum World Water Forum in Kyoto gehen, um aktuelle Informationen auszutauschen.
Mit dieser Initiative werden NGOs und VertreterInnen? der sozialen Bewegungen die Organisation eines ersten globalen World Water Social Forum, welches zusammen mit dem 4. Welt Sozial Forum 2004 [WSF_2004] in Indien stattfinden soll.

Gerhard


PortoAlegre WSF 2003
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