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Alter Text / Ich Nehme Deinen Rhythmus Auf


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  In der Online-Kommunikation ist das Timing ein wichtiger Qualitätsfaktor, viel wichtiger als in der realen Welt. Man kann sehr schnell kommunizieren (5x am Tag E-mail) oder langsam kommunizieren (Antwort innerhalb von 3-4 Tagen, im Extremfall eine Woche). Die Partner können bestimmten Gewohnheiten oder Zwängen folgen, sich das ausmachen, oder einfach sagen: IchNehmeDeinenRhythmusAuf.

Wenn es nicht gelingt, einen gemeinsamen Rhythmus zu finden, dann leidet die Kommunikation und die Partner werden unzufrieden. Der extremste Fall der Rhythmusstörung ist die nicht beantwortete Kommunikation, im Grunde signalisiert damit der Partner "ich ignoriere dich".

Der Rhythmus muss zwischen Partnern nicht immer gleich sein. Wichtige oder interessante Dinge können den Rhythmus beschleunigen. Gehen die Themen aus wird der Rhythmus langsamer.

Wichtig ist aber, dass es ein gemeinsamer Rhythmus ist, der berechenbar oder nachvollziehbar ist, auf den man sich einstellen kann. Ein assymetrischer Rhythmus (A anwortet immer nach 1-2 Tagen, B antwortet innerhalb von 1-2 Stunden) bildet ein Muster der Ungeduld. A signalisiert "ich habe nicht so viel Zeit für dich", B setzt A unter Druck und signalisiert "mach doch schneller". Wenn diese Signale nicht gewollt sind (und das sind sie oft nicht) muss man auf solche Rhythmusmuster achten und sie vermeiden.

Wichtig ist auch, dass die wechselweisen Bedürfnisse abgebildet werden. Wenn ein Partner den Rhythmus offensichtlich und aus nachvollziehbaren Gründen beschleunigt ("ich brauche dringend..."), dann muss der andere so schnell wie möglich antworten (auch wenn die Antwort vielleicht "ich kann nicht" oder "ja, aber erst dann" lautet).

Rhythmus ist ein wichtiger Teil der Online-Kommunikationsqualität. Den Rhythmus vernachlässigen sendet das Signal "die Kommunikation mit dir ist mir nicht viel Aufmerksamkeit wert" oder überhaupt "sei still, mit dir spreche ich nicht".

"Ich nehme Deinen Rythmus auf" kennt man vielfach vom Musizieren. D.h., man steigt z.B.im Jazz in ein Thema ein und versucht im Rythmus Varianten zu kreieren. Den Rythmus verlieren ist dann kein Zeichen von Ignoranz oder fehlender Wertschätzung, sondern ein "Ausser Tritt Geraten" - ein Stottern. Die Funktion des Rythmus ist hier eine ganz andere, er dient wesentlich dazu überhaupt einsteigen zu können, zu wissen bei welchem Takt man mitspielen kann oder soll. Er ist also ein Ordnungsinstrument und dient der Orientierung und Strukturierung von Abläufen."Ich nehme Deinen Rythmus auf" heisst, ich spiele mit.