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Der Autonome Mensch


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  DerAutonomeMensch ist ein mögliches Grundkonzept für die OnlineCommunity und für eine zukünftige, kommunikationsorientierte Gesellschaft.

Autonomie bedeutet, dass er die Freiheit und die Optionen besitzt, ungebunden von hierarchischen oder weltanschaulichen Bindungen oder wirtschaftlichen Zwängen zu denken und zu handeln und über sein Interesse und seine Energien zu entscheiden.

Die Frage ist, welcher Ethik er sich verpflichtet fühlen wird.

DerAutonomeMensch ist zwar etwas abstraktes, das erst in der zukünftigen Kommunikatonsgesellschaft Gestalt gewinnen muss, trotzdem kann man einige Eigenschaften erkennen: er besitzt ein gesundes Selbstvertrauen, er hält nicht viel von Autorität, und will sich persönlich überzeugen.

Die Unsicherheit von Information kann ihn nicht erschüttern, da doch alle Information - besonders jene offizieller Diskurse - fragwürdig ist. Da DerAutonomeMensch seine Entscheidungen selbst treffen will, ist er vermutlich besonders kritisch gegenüber Institutionen (wie traditionellen Weltanschauungen, Religionen, Ideologien, Parteien, Lobbies, Massenmedien, Konsumismus) die ihm die Entscheidungen im eigenen Sinne abnehmen möchten.

Das bedeutet nicht, dass er sich nicht zu Werten bekennt oder im Rahmen verschiedenster Einrichtungen engagiert, aber dass er jederzeit zu Kritik, Reflektion und Distanzierung bereit ist. DerAutonomeMensch ist kommunikativ und kooperativ, er verpflichtet sich und ist vertragsfähig, aber er tut dies unter Bedingungen und auf Zeit, er ist beweglich. Der Wechselwähler, der Christ mit schwindendem Bezug zur spezifischen Konfesssion und kirchlichen Authorität, das sind vermutlich einzelne Symptome.

Bezüge

Indizien

Zu beobachten ist, dass in der Selbstwahrnehmung dies weniger als "autonom" sondern als "anarchisch" bezeichnet wird. Dazu gibt es viele Websites. ToDo: Beispiele. imho ein Symptom dafür, dass es die gemeinsame Ethik eben noch nicht gibt und damit das anti-autoritäre Protestelement vordergründig dominiert.

Andererseits ist auch das MinciuSodas / OpenLeader / IndependentThinkers? / OurCulture Netzwerk ein gutes Einzelbeispiel, das ganz gezielt die geistige und wirtschaftliche Unabhängigkeit der Teilnehmer fordert und fördert.

Diskussion

Hallo Helmut, ein sehr schöner Gedanke: in einer OnlineCommunity haben wir viel eher als im "realen" Leben die Möglichkeit, frei miteinander zu kooperieren und frei zu denken ... was irgendwann oder irgendwo dazu führen kann, dass wir so gute Ideen und Konzepte entwickeln, dass die "reale" Welt nicht länger die Augen davor verschließen kann Allerdings würde ich sagen, dass auch bei völlig freier Kooperation und allen gegebenen Voraussetzungen (Bildung, Zeit etc.) wir Menschen nicht autonom denken, sondern immer von Diskursen beeinflusst sein werden. Und die wenigsten würden wohl je autonom leben, sondern eher der Zusammenarbeit mit anderen Menschen abhängig bleiben - die Frage ist nur, unter welchen Bedingungen ...

Was würde den "autonomen Menschen" vom "mündigen Bürger" unterscheiden, der heute am Ende der Schulausbildung in die Gesellschaft eintreten soll?

-- Tim 23. Juli 2006 20:43 CET

Der "mündige Bürger" ist ein merkwürdiges Schlagwort, das für mich nie Gestalt angenommen hat. Der "Bürger" erscheint als ein Privilegierter des Establishments (der Burg), der vor allem das System mitträgt. Gemeint ist das sicher positiv, aber für nicht wenige ist die "bürgerliche Demokratie oder Gesellschaft" ein rotes Tuch. Mündigkeit ist auch so ein merkwürdiger Begriff aus dem altertümlichen Recht (Mündel, Unmündigkeit), der zwar aufklärerisch belegt ist (Kant: "Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.") aber trotzdem nicht so recht an Aussagekraft gewinnt.

Die Schule erzeugt auch keineswegs den "mündigen Bürger" oder den "autonomen Menschen", denn sie vermittelt vielmehr Anpassung, Disziplinierung und Wissensvermittlung im Sinne einer "gefilterten Wahrheit", nur in geringem Maß die Erziehung zur Selbständigkeit und eigenen kritischen Meinungsbildung. Es müsste auch mehr Freiräume für eigene Zielsetzungen und Erfahrungen für Schwierigkeiten und ihre Überweindung geben, mehr Kontakt zur realen Welt.

DerAutonomeMensch ist zwar etwas abstraktes, das erst in der zukünftigen Kommunikatonsgesellschaft Gestalt gewinnen muss, trotzdem kann man einige Eigenschaften erkennen: so wie in der WikiPedia besitzt DerAutonomeMensch ein gesundes Selbstvertrauen, er hält nicht viel von formeller Authorität, sondern will sich persönlich überzeugen. Die Unsicherheit von Information kann ihn nicht erschüttern, da doch alle Information - besonders jene offizieller Diskurse - fragwürdig ist. Da DerAutonomeMensch seine Entscheidungen selbst treffen will, ist er vermutlich besonders kritisch gegenüber Institutionen (wie traditionellen Weltanschauungen, Religionen, Ideologien, Parteien, Lobbies, Massenmedien, Konsumismus) die ihm die Entscheidungen im eigenen Sinne abnehmen möchten. Das bedeutet nicht, dass er sich nicht zu Werten bekennt oder im Rahmen verschiedenster Einrichtungen engagiert, aber dass er jederzeit zu Kritik, Reflektion und Distanzierung bereit ist. DerAutonomeMensch ist kommunikativ und kooperativ, er verpflichtet sich und ist vertragsfähig, aber er tut dies unter Bedingungen und auf Zeit, er ist beweglich. Der Wechselwähler, der Christ mit schwindendem Bezug zur spezifischen Konfesssion und kirchlichen Authorität, das sind vermutlich einzelne Symptome.

-- HelmutLeitner 24. Juli 2006 9:09 CET

Helmut, ich habe den letzten Abstatz leicht verändert mal nach oben kopiert weil ich ihn ziemlich gut finde, um den aktuellen Stand der Idee zu umschreiben.

Und zum Thema Erziehung und "mündiger Bürger" noch ein schönes Zitat von Foucault:

"Die Erziehung mag de jure ein Instrument sein, das in einer Gesellschaft wie der unsrigen jedem Individuum den Zugang zu jeder Art von Diskurs ermöglicht - man weiß jedoch, daß sie in ihrer Verteilung, in dem, was sie erlaubt, und in dem, was sie verhindert, den Linien folgt, die von den gesellschaftlichen Unterschieden, Gegensätzen und Kämpfen gezogen sind. Jedes Erziehungssystem ist eine politische Methode, die Aneignung der Diskurse mitsamt ihrem Wissen und ihrer Macht aufrechtzuerhalten oder zu verändern."

-- Tim 6. August 2006 13:07 CET

MattisManzel: Der autonome Mensch traut eher anderer autonomen Menschen. Sie sind es und deren Vernetzung, die ihn interessiert, da aus dieser Vernetzung das Problemlösungspotential entspringen wird, das wiederum Hoffnung schafft. Hoffnungsvoll und mutig und ständig auf der Suche nach Lösungen und Verbesserungen ist er wohl, uns homo autonomos (oder wie immer man das beugt).

Kommunikations orientierte Gesellschaft, ja. Der autonom kommunizierende Mensch. Selbstbestimmt kommunizieren. Nicht 32 brainwashed Fernsehprogramme, dis nich autonom. Vernetzte autonome Menschen können sowas schaffen, hardcoded hierarchische Fernsehanstalten nicht.

Wichtig scheint mir der Blick auf die Anfangsbedingungen. Beispiel wiki-hive. Muss ich, um ein neues wiki zu erstellen, eine Bestätigung auf meine Anfrage abwarten. Wenn ja, bin ich nicht autonom sondern abhängig und alles was auf dieser Oberfläche hernach entsteht trägt den anfänglichen bitteren Tropfen in sich. Beispiel second life. Anfänglch war die Eingabe der Kreditkarten-Nummer erforderlich (=Seelenverkauf). Man hätte früher drauf kommen können, das zu entfernen. Aber wahrscheinlich wollte wieder mal jemand mehr Geld verdienen, als ihm zusteht. Das ist leider meist das Problem. Bei kleinsten bugs im Programm hagelts Beschwerden, aber wenn jemand mal wieder den Progress der Menschheit zurückwirft, weil er 5 Jahre für die elementarsten Grundlagen von Bandarbeit braucht, wird schweigend vergeben. Mäusemelkinger.

Mattis, homo autonomus ist gut. Kannst du zu dem letzten Abschnitt über SecondLife? mehr sagen, in der Kürze der Andeutungen ist er mir fast unverständlich. Wo hat es gehagelt, wo wird vergeben, was meinst du mit Bandarbeit? -- HelmutLeitner 7. August 2006 7:33 CET


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