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  Übersetzung von engl. thread mode. Die Art und Weise, eine Diskussion als Folge von einzelnen, meist signierten Beiträgen abzuwickeln. Der Begriff kommt von den Foren, daher ist damit oft eine "forenartige" Kommunikation gemeint.

Der Name kommt von den verkettenen Beiträgen in Foren (thread = engl. Faden), die oft hunderte, manchmal zehntausende Einzelbeiträge enthalten. Es gibt noch keine gute Übersetzung.

Siehe auch EinWikiIstKeineNewsGruppe.

In Foren ist dieser ThreadMode die normale Betriebsform. Es gibt jedoch Unterschiede: Manche Foren erzeugen baumartigen Strukturen der Beiträge (mehrere Antworten zu einem Beitrag), manche Foren (und die meisten BBS-Systeme) beschränken sich auf eine lineare chronologische Liste.

In Wikis wird der ThreadMode eher geringschätzig betrachtet. Als Ziel gilt meistens, möglichst wertvolle Seiten im DocumentMode zu erzeugen, wobei der ThreadMode nur als - manchmal schlecht vermeidbare - Vorstufe gesehen wird.

Beispiel (erfunden)

Also Leute, eure Seiten sind ja total fad, kein Leben drin. Außerdem ist Wikki ein beknackter Name, das sollte viel besser Web-Edit-Lite heißen. -- Peter

Du bist ja total ahnungslos. Erstens heißt das "Wiki" und nicht "Wikki", und zweitens verfügen wir nicht über den Namen, den gibt es schon 10 Jahre. -- Heinz

Na und, Namen kann man ändern.

Außerdem, was bedeutet eigentlich "Wiki"? -- Peter

Peter, erst mal willkommen. Namen sind doch nicht so wichtig, wichtig ist, was man daraus macht. Warum meinst du, dass es hier fad ist, hast du die Seiten .... gesehen? Was würdest du anders oder besser machen? Was sind deine Interessen? -- Karin

Anmerkungen zum Beispiel

Die verschiedenen Personen machen sich durch ihre Signatur kenntlich und man versucht, durch Einrückungen die Struktur der Diskussion sichtbar zu machen. Der Einrückungbefehl ist nur beim Editieren sichtbar, er besteht aus einer Folge von Doppelpunkten (einer je Einrückungsebene).

Manchmal wird auch kursive Schrift verwendet, um den Wechsel von einem Schreibenden zum anderen besser sichtbar zu machen (aber immer so, dass ein Schreiber bei einer Schriftart bleibt).

Die Einrückung bedeutet immer, dass man auf den oberhalb stehenden, um eine Ebene weniger eingerückten Absatz antwortet. D. h. Heinz und Karin beziehen sich beide auf den ersten Beitrag von Peter. Peters zweiter Beitrag bezieht sich auf Heinz.

Wenn ein Beitrag aus mehreren Absätzen besteht, wird nur der letzte signiert.

Es ist nicht unmittelbar erkennbar, ob der zweite Beitrag Peters vor oder nach Karins Beitrag erfolgt ist.

Es ist ziemlich klar, dass obiges Beispiel an sich keinen Wert darstellt und vermutlich in einem Wiki bald gelöscht würde. Trotzdem werden universelle Themen angeschnitten, über die vielleicht noch nicht genügend geschrieben wurde:

  • Was bedeutet Wiki?
  • Soll man den Namen ändern? Vorschläge dazu?
  • Für welche Interessen ist unser Wiki geeignet?
  • Ist unser Wiki interessant genug? Wie könnte man es interessanter machen?
Diskussion

Ich neige nicht dazu, den ThreadMode zu verdammen. Er allein zeigt dem Leser, wie Menschen mit dem System in Beziehung treten können. Ein System perfekter Seiten würde unantastbar erscheinen und nicht zum Mitmachen einladen.

In offenen Communities will man das Mitmachen leicht machen. Der Leser soll sehen, dass man auch die sogenannten "dummen Fragen" stellen darf, ohne dass man lächerlich gemacht wird. Man soll sehen, dass konkrete Menschen - wie man selber einer ist - am System arbeiten. Menschen, die man kennenlernen, mit denen man sich anfreunden, mit denen man kooperieren kann. -- HelmutLeitner

Dies halte ich auch für einen sehr bedeutenden Punkt. Gerade Wikis, deren Thema nicht mit "Computerthemen" in enger Verbindung steht, sind viele Nutzer am Anfang damit überfordert, sowohl die Funktionalität als auch die Struktur eines Wikis zu erfassen und damit zu arbeiten. Im VeganWiki gibt es daher eine Kommentarfunktion am Ende jeder Seite, welche jedem den Einstieg und die Partizipation ohne technische oder strukturelle Hürden ermöglicht. Wir haben damit bislang sehr gute Erfahrungen gemacht. -- Tim 5. Mai 2006 11:54 CET

In Wikis wird der ThreadMode eher geringschätzig betrachtet. + wobei der ThreadMode nur als - manchmal schlecht vermeidbare - Vorstufe gesehen wird. Woher kommen denn diese Aussagen? Liest sich auf MeatBall:ThreadMode aber teilweise gänzlich anders. Besonders gefällt mir da die Aussage eines Users im MeatBallWiki: "Dieses Wiki scheint mir tot. Vielleicht, weil es keine Diskussionen im ThreadMode gibt, was für mich ein Anzeichen für das Fehlen von Kontroversen ist? Es macht keinen Spass, ein Wörterbuch zu lesen." -- BerndSchiffer

Wahrscheinlich geht es darum, das richtige Maß zu finden. -- HelmutLeitner

Wir können auch zwischen einem thematisch konzentrierten Modus, und einem abschweifendem Diskussionsmodus unterscheiden. Manche Bücher sind ja auch im Interview-Stil geschrieben, aber trotzdem so aufgearbeitet, dass der Fokus erkennbar bleibt. Oft driften Diskussionen jedoch zwischen diversen Themen hin und her und sind mit persönlichen Anmerkungen gespickt. -- ThomasKalka

Das gefällt mir gut. Außerdem muss ein ThreadMode nicht baumstrukturiert sein, sondern kann auch linear verlaufen. Bei Baumstrukturen ist es wichtig, mit Datum zu signieren (das fällt mir auch im GründerWiki immer wieder auf). Aber entscheidend sind die Einhaltung einer gewissen Themennähe und die Lebendigkeit, die solche Diskussionen verkörpern. Mit solchen Dialogen oder Gesprächen lässt sich, ähnlich nach nach einem Brainstorming, ein guter Artikel viel leichter und ausgewogener verfassen als wenn man auf einem "weißen Blatt" zu schreiben beginnt. -- Tim 5. Mai 2006 11:54 CET

ThomasKalka: Seit einiger Zeit etabliert sich ein an Foren und Interviews angelegter Diskussionsstil. Der Name des Beitragenden wird - wie hier - zuerst genannt. Vorreiter war wohl das CommunityWiki, das auch eine besondere Auszeichnungsart (mit Bild) erfand. Auch im CoForum gibt es eine besonder Auszeichnungsart für Diskussionen, siehe CoForum:TestSeiteDiskussionsmodus.

Was ich an diesem Stil als sehr angenehm empfinde ist, das das soziale - der Sprecher - in den Vordergrund rückt. Zumeist geht dieser Modus auch damit einher, dass keine Einrückungen mehr verwendet werden, sondern nur noch ein linearer Textfluss entsteht. Das Gespräch entwickelt sich mehr vom Diskurs zum Dialog.

Mir scheint es sehr vielversprechend, dies mehr zu untersuchen und auch Empfehlungen für diese Art des Gesprächs (eventuell "DialogModus?") zu geben.

Ich fände es Nebenbei auch sehr angenehm, wenn im ProWiki eine einfache Auszeichnungsmethode dafür gefunden werden könnte. (Mit der Methode im CoForum bin ich sehr zufrieden )

Überarbeitete Dialoge - wie oft in Interviews zu finden - finde ich persönlich sehr angenehm zu lesen. Dies wäre auch eine alternatives Ziel für Refactoring: nicht einen Artikeln zu erstellen sondern ein gut verfolgbares komprimiertes Gespräch.

Helmut: Thomas, mir gefällt die Form im CoForum auch schon sehr gut. Sobald ich eine gute Idee habe, wie das bei mir in das Parsing zu integrieren ist, werde ich sicher auch etwas entsprechendes ins ProWiki einbauen. Andererseits muss man aber auch sehen, dass sich das CommunityWiki damit sehr in Richtung Forum bewegt hat. Jetzt schreibt der Gründer AlexSchröder gerade, das CommunityWiki (und nimmt das MeatballWiki gleich mit) hätte sich überlebt und nichts mehr zu geben. Das Gespräch ist eben primär Unterhaltung für die Beteiligten und nicht Nutzen für die Leser. Dialog ist für mich ein Begriff, der schon ein bisschen tiefer schürft. Wir haben da eine Palette von verwandten Formen, ThreadMode, ForumModus, DialogModus?, BlogModus, GesprächsModus?, ... die noch nicht klar begrifflich getrennt sind.


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