[Home] 
Distanzierter Teilnehmer


Home
Neues
TestSeite
Forum

Suchen
Teilnehmer
Communities
Ordner
Index
Hilfe

Einstellungen

Ändern

  Manchmal beobachtet man, dass Teilnehmer zwar ihre kritische Meinung sagen, aber sich nicht mit einer Community identifizieren wollen. Das ist legitim, schafft aber - meist weil es schlecht kommuniziert wird - eine Reihe von Probleme, für die es unterschiedliche Lösungsmöglichkeiten gibt.

Gängige Verhaltensweisen DistanzierterTeilnehmer (meist wird nur eine bestimmte Form gewählt):

  • Anonymität -- die einfachste Art der Distanzierung, indem man sich der Möglichkeit entzieht als konkreter Teilnehmer gesehen zu werden. Diese Möglichkeit ist schlecht, weil es viele andere Gründe für Anonymität gibt und damit keine Klarheit geschaffen wird. Manche Communities sehen Anonymität auch als Normenverletzung (siehe unten).
  • Dauerkritik -- die Distanz wird dadurch gesucht, dass jeder Beitrag Opposition ausdrückt (z. B. auch indem Zweifel an der Qualität der Community oder am Sinn der Teilnahme geäußert wird). Diese Möglichkeit ist schlecht, weil sie den Teilnehmer exponiert und sein Verhalten notgedrungen als feindlich oder überkritsch erscheinen muss.
  • Normenverletzung -- die Distanz wird dadurch symbolisiert, indem die eigenen Beiträge optisch anders und inakzeptabel sind. Diese Möglichkeit ist schlecht, weil sie Unfähigkeit, als Missachtung der Gemeinschaft bzw. ihrer Qualitätsvorstellungen interpretiert werden kann.
Nicht jeder, der sich nicht so stark mit der Community (wohl aber mit den Inhalten) einer Plattform identifizieren kann verhält sich anonym, nur-kritisch oder normenverletzend. Die meisten distanzierten Teilnehmer verhalten sich meiner Erfahrung nach ganz normal und setzen ihren Fokus eben auf inhaltliche Themen ohne den bei eingeschworenen Mitgliedern üblichen sozialen Austausch. -- Tim 4. August 2005 13:02 CET

Alternative Möglichkeiten (am besten kombiniert):

  • Rollenerklärung -- der Teilnehmer beschreibt auf seiner Homepage ("ich sehe mich als DistanzierterTeilnehmer ..."), warum er sich distanziert und warum er trotzdem schreibt und glaubt dass das konstruktiv ist.
  • Distanzierende Signatur -- der Teilnehmer signiert mit "~~" statt "--" und drückt damit seine Position als Außenstehender aus. Das ist zwar noch kein Standard, aber in Einzelfällen beobachtbar und ließe sich leicht etablieren.
-- HelmutLeitner 4. August 2005 12:05 CET

Umgang mit distanzierten Teilnehmern

Ich erlebe distanzierte Teilnehmer nur selten als Problem - die Gründe warum sich jemand nur inhaltlich einbringen möchte ohne soziale Bindungen aufzubauen oder zu vertiefen können vielfältig sein. Oft habe ich erlebt, dass Annäherungsversuche seitens des Betreibers eher abschreckend auf neue oder distanziertere Teilnehmer wirkten. Das beste Verhalten für Wikibetreiber in diesem Zusammenhang ist meines Erachtens eine kontinuierliche Arbeit und ein konstruktiver Umgang mit den Beiträgen der Teilnehmer, z. B. durch das Einflechten neuer Seiten (und Standpunkte!) in das Wiki. Dies schafft Vertrauen und die Voraussetzung für längere oder persönlichere Bindungen und ist meiner Auffassung nach wichtiger als z. B. das Pochen auf das Einhalten formaler Standards.

-- Tim 4. August 2005 12:59 CET

Tim, vermutlich meinen wir andere Typen von Teilnehmern, wenn wir von distanziert reden. Ich habe gerade ein Erlebnis mit einem Teilnehmer im MeatballWiki, der schon außerhalb des MeatballWiki als schwierig bekannt war (z. B. haben mich verschiedene Leute unabhäängig über private e-Mails vor ihm gewarnt bzw. mich um Mediation in einem dritten Wiki ersucht). Im MeatballWiki ist er von 0 auf 120 mit einer überkritischen Haltung und hat sich sofort mit dem Gründer so persönlich überworfen, dass dieser ihn überschnell gesperrt hat. In privater e-Mail-Reflektion zeigt sich aber eine ganz andere, konziliantere Haltung. Das Geschehen lässt sich nicht leicht erklären und ist auch nicht unproblematisch, hat zu starken Irritationen geführt. Ein starkes DistanzBedürfnis wäre eine mögliche Erklärung in diesem Fall und könnte als harmlose Erklärung vielleicht einen Bruch wieder kitten. ErnstGruber war der letzte Teilnehmer bei uns, bei dem ich so ein DistanzBedürfnis zu erkennen glaube. -- HelmutLeitner 4. August 2005 16:05 CET

  • Hatte mir fast schon gedacht, dass wir unterschiedliche Dinge meinten ... Teilnehmer die zu allem und jeden (oder zur "Mission" der Plattform) eine Antihaltung vertreten oder sich bewusst abzugrenzen versuchen ... ich würde Distanz wörtlicher sehen (im Sinne von Abstand, den wir ja alle brauchen - manche mehr, manche weniger). lg, -- Tim 4. August 2005 16:43 CET
Hi, also ich sehe das in etwa so: es gibt KritischeTeilnehmer? - also Leute, die halt einfach kritisch drauf sind - oft auch dialektisch geschult usw. - die finde ich schon OK, auch wenn ich die früher nicht so gut abkonnte. es gibt dann aber auch die Tln. die am Anfang sehr engagiert sind und oft "den ganzen Laden umkrempeln wollen" ohne sich vorher umgesehen zu haben (solche waren schon x-mal zB im CoForum) - meistens gehen die recht schnell wieder, weil sie kein "standing" haben - wenn diese leute bleiben, werden sie wohl ab und zu zu DistanzierterTeilnehmer - und es gibt auch die Leute, die sich fast immer mit dem "chef" - also dem admin oder moderator oder Gründer oder ... anlegen weil sie irgendwie auch "chef" sein wollen - bzw. weil das Projekt so angelegt, dass es keinen pro forma chef gibt - sondern eher halt die invisible de facto chefs (bitte stört euch nicht am wort: chef - denkt euch dann ein anderes... ) - ok, soweit von mir dazu. - ist eigentlich jemand auf der WikiMania ? KarlDietz 4. August 2005 20:10 CET

AlexSchroeder: Da ich für meine Arbeit kein Geld bekomme, muss die Sache an sich Spass machen. Emotional distanzierte Teilnehmer sind da kein Problem. Wenn dahinter aber fehlende Empathie steckt, dann ist der Streit schon vorprogrammiert. Je nach Situation wird das dann umschrieben als Streitsucht, Besserwisserei, Unkontrollierbarkeit, Jähzorn, Rechthaberei, Respektlosigkeit, und so weiter. Da mir die gute Stimmung mehr wert ist als die Breite und Tiefe der Diskussion (da ich ohne die gute Stimmung sowieso nicht teilnehme), gibt es in diesen Fällen nur eins: Raus! Genauso schnell wie ich so jemanden aus der Wohnung jagen würde, muss die Trennung vollzogen werden. Und wenn ich die Personen nicht rauskriege, dann muss halt ich gehen. Ein Streit lohnt sich kaum, denn das Internet ist bis jetzt gross genug für alle.

HelmutLeitner: Alex, die Mehrheit der Gastgeber teilt deine Haltung. Für den einzelnen ist klarerweise der Aufwand zu groß und die Chancen sind zu ungewiss, um Ursachenforschung zu betreiben. Ich trage aber trotzdem Puzzlesteinchen zusammen, in der Hoffnung dass sich daraus einmal ein Gesamtbild ergibt. Ich habe mich auch noch nicht klar genug ausgedrückt: Es geht mir nicht darum, den Bereich "Trolle - schwierige Teilnehmer" anders zu benennen, obwohl der Begriff "distanzierter Teilnehmer" auch hier nützlich sein könnte, weil er noch weniger Anlass für weiteren Ärger sein könnte. Es geht mir hier darum, eventuell eine neue konstruktive Rolle zu erkennen und auszuprägen, die alternativ zum OccasionalContributor ("ich wäre Mitglied wenn Zeit und Interesse stärker wären") funktioniert. Ein DistanzierterTeilnehmer signalisiert: "ich habe Zeit und Interesse und kann auch beitragen, aber ich möchte nicht Teil von eurer Community sein, ich brauche die Distanz". Wenn meine Hypothese richtig wäre, dass es diese Haltung manchmal gibt, dann könnte man versuchen, die Distanz ohne Konflikt zu realisieren.

MattisManzel 11. August 2005 20:26 CET: Hier stimmt was nicht. Jemand, der sich distanziert verhält, ist erfolgreich in der Lage emotionales Engagement auf einem kontrollierbaren Niveau zu halten. Dies kann einschliessen, dass man andere gelegentlich merken lässt, das man solches tut. Ein ganz anderer Fall aber ist jemand, der entäuscht darüber, nicht verstanden worden zu sein, dauerkritisiert, wissentlich darum, wie wenig da draußen eigentlich ist! Wärs nicht so, so wären wir uns doch kaum begegnet hier, 'ne?
Natürlich gibt es eine Kultur des understatement, jemand der distanziert erscheint, kann große Begeisterung in sich tragen. WenigBegeisterterTeilnehmer? ist vielleicht der bessere Name für diese Seite?
Für jene, denen die Hoffnung erblühte, die ihre Vorstellungen aber nicht vernitteln könnten, vielleicht ja nur es noch nicht konnten, die vielleicht gar überhört worden sind, denen aber dennoch der Mut sank und sie in Bitterkeit verfielen, für jene brauchts 'ne andere Seite.

Wissentlich darum, wie wenig da draussen eigentlich ist, ließe sich der idiomatische Ausdruck jemanden in die Wüste schicken anführen.


OrdnerRollen