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  "edit war" (soviel wie "kriegerisches Ändern") ist ein gängiger Begriff in englischen Wiki-Communities. Er bezeichnet das hin und her, wenn zwei unterschiedliche Ansichten über Inhalte oder Strukturen (z. B. ganze Seiten) keinen Kompromiss finden und zu wechselweisen Löschungen bzw. Wiederherstellung der eigenen Positionen führen.

Mögliche Ergebnisse:

  • eine Seite setzt ihre Form der Darstellung durch
    • weil die andere Seite ermüdet
  • es gibt einen Kompromiss, der beiden Seiten gerecht wird
    • als Konsens
    • als konsensuale Darstellung verschiedener Meinungen (MPOV)
In seltenen Fällen gibt eine Seite zu, dass sie falsch lag oder zu weit gegangen ist, verzichtet offiziell auf ihre Ansprüche und renkt das Ganze durch eine Entschuldigung wieder ein.

Möglicher Schaden eines EditWars

  • Leser wenden sich angewidert ab
  • ausgeprägte Feindschaften entwickeln sich, die jederzeit wieder aufflammen können
  • Inhalte können verloren gehen
  • Freundschaften werden zerstört
    • sehe ich nicht so, denn Freunde werden nicht einen EditWar gegeneinander führen
      • da habe ich leider andere Beobachtungen gemacht
  • Beteiligte und unbeteiligte Teilnehmer verlassen das Wiki
  • Übersicht zu den Änderungen im Wiki geht verloren
  • bei MPOV: die Ausgewogenheit geht zugunsten einer dominanten Seite verloren
    • nur tritt bei einem gelebten MPOV normalerweise kein EditWar auf, weil Meinungen nebeneinander bestehen dürfen
      • Was einzelne Experten leider nicht davon abhält, ihren Standpunkt als den einzig wahren propagieren zu wollen. Dennoch kann MPOV hier eher zu einer friedlichen Lösung beitragen, als CPOV.
  • ...
Möglicher Nutzen eines EditWars
  • Beteiligte lernen, besser mit Konflikten umzugehen, Betreiber und Teilnehmer haben eine Chance sich als Konfliktlöser zu profilieren
  • Alle haben die Chance zu lernen, dass destruktive EditWars in Wikis sinnlos sind (außer, wenn bewusst der Mission des Wikis Schaden zugefügt werden soll)
  • es kommt mal wieder Leben ins Wiki
  • neue Inhalte entstehen
  • neue Seiten entstehen
    • nur, wenn sich ein ForestFire entwickelt
      • Nein, aus einer langen Diskussion können später auch ganz regulär neue Seiten abgeleitet werden, dazu braucht es kein ForestFire.
  • Zusammenhalt innerhalb der Community oder innerhalb der Fraktionen wird gestärkt
    • es kann auch zu einer ausgeprägteren Spaltung in Fraktionen führen
      • Was nicht unbedingt schlecht sein muss.
  • das Interesse neuer Leser und Autoren wird geweckt
  • Beteiligte (Personen oder Fraktionen) mal aus einer anderen Sicht kennenzulernen hilft, sie bei späteren Diskussionen besser einschätzen und verstehen zu können
  • ...
Ursprung

Eigentlich kommt der Begriff aber aus der XP-Softwareentwicklung (siehe DseWiki:ExtremeProgramming), einer Entwicklungsmethode, bei der jeder im Team das Recht hat, im gesamten Programm Überarbeitungen zur Verbesserung der Struktur vorzunehmen. WardsWiki hatte eine lange Phase, in der XP ein Hauptthema war, und so ist dieser Begriff in die Wikis übertragen worden. Bedeutung hat das in erster Linie in Systemen, in denen MPOV nicht möglich (wie in der Software) oder nicht erwünscht (WardsWiki) ist.

Presse

Gelegentlich berichtet auch die (Online-) Presse von Änderungskriegen:

Mut zum EditWar

Wenn, wie von Helmut angedeutet, EditWars z. B. im WardsWiki angesichts bisheriger Erfahrungen unvermeidbar sind, wäre zu überlegen, wie solch eine Auseinandersetzung so geführt werden kann, dass sie möglichst schnell wieder endet, möglichst wenig destruktiven Schaden anrichtet und zu einer beständigeren Lösung führt.

Grundsätzlich gibt es zwei Wege, EditWars zu beenden: Technologie und Kreativität.

-- Tim

Ich glaube, das was du meinst, bezeichnen die Amerikaner eher als ForestFire, also eine "auswuchernde Auseinandersetzung". EditWar hat eine ganz klar abgegrenzte Bedeutung in einer Situation, wo es nur ein entweder-oder zu geben scheint. In der WikiPedia gibt's das oft um einzelne Seiten, wo jemand eine ganz bestimmte Sicht der Dinge durchsetzen will und jemand anderes ersetzt sie wieder durch seine Sicht und das hin und her mit dem entstehenden Streit rundherum. Positiv daran ist nichts, denn nach dem ersten hin-her entsteht kein neuer Inhalt mehr. Der Konflikt und die Konfliktlösung kann zwar interessant sein, ist es aber meist nicht. Bei DeWikiPedia:Raffke wurde darum gestritten Bezüge zu bestimmten Politikern herzustellen Archivversion. Bei DeWikiPedia:Studentenverbindungen weiß ich zwar nicht, worum es ging, aber die Auseinandersetzung ist natürlich vorprogrammiert. -- HelmutLeitner

  • Nein, ich meinte schon einen EditWar, ob nun mit Flächenbrand oder ohne. Die Frage lautet: wie kann man mit einem EditWar umgehen, wenn er sich nuneinmal nicht vermeiden lässt? -- Tim
was die technologie angeht, edit-wars nicht nur zu beenden, sondern möglichst zu vermeiden, hier eine überlegung dazu: http://www.wikiwiki.de/newwiki/pmwiki.php/Wiki/WikiHistory
richtet sich auch gegen manuelle spammer (maschinellen spam kann man durch gegen-programmierung abwehren) und andere ego-maniacs . --sigi

  • Sorry, aber das find ich unpraktikabel. Mir haben schon so viele "Normaluser" gesagt, dass sie selbst mit den einfachsten Funktionen eines Wikis nicht klarkommen. Wikis müssen einfacher werden, nicht noch komplizierter. -- Tim
also, die version für anfänger ist natürlich die version A, und die ist einfacher als das jetzige verfahren (history fällt weg), sandkasten-wiki sozusagen .
sobald der anfänger sich um die lebensdauer seines inhalts sorgen macht, bedarf er der gemeinschaft . er muss also eher seine technik-gläubigkeit abstreifen (ihm die technik zu erklären dauert 5 minuten) und sich an personen wenden . das mag unerwartet für ihn sein, aber er hat ja jetzt ein motiv . --sigi

  • Die Inhalte würden dabei viel zu schnell verloren gehen. Außerdem dient die History ja nicht nur der Archivierung, sondern auch der Nachvollziehbarkeit von Änderungen und der Entwicklung einer Seite. Ich würde so ein Wiki nicht installieren. -- Tim
  • hmm, ich nehme nicht an, dass du jetzt weitere erklärungen wünschst . wenn du allerdings in der lage wärst, so ein wiki zu programmieren, würde ich dich jetzt bitten, es für mich zu tun . --sigi
(übrigens teile ich die meinung weiter oben, dass es in einem MPOV-wiki eigentlich gar keinen edit-war geben kann)

  • Eine Meinung, die sich durch ein einziges Gegenbeispiel widerlegen ließe (wenn es ein MPOV im Sinne des Erfinders überhaupt gibt). Was führt Dich zu dem Schluss, dogmatische Nur-ihre-Wahrheit-Akzeptierende würden sich von MPOV-Wikis fernhalten? Oder warum sollte jede Person, Organisation, jedes Unternehmen, jede Regierung, jede religiöse Vereinigung etc. pp. kritische Informationen stehen lassen, wenn das Wiki eine gewisse Bedeutung erreicht hat? -- Tim
wenn das, was ich unter einem wiki verstehe, eine gewisse bedeutung erreicht hätte, wäre MPOV-wiki nur eine durchgangs-stufe (bzw. die innere logik von MPOV wäre der der anderen POVs vorzuziehen) . da wir dann die möglichkeit hätten, der gesellschaft ihr verhalten zurückzuspiegeln, würden sie sich nur die köpfe einrennen und dabei höchstens zu unserer unterhaltung beitragen . --sigi

Tim, ich sage nicht, dass das so sein muss (jede Person, Organisation ... kritische Informationen stehen lassen), aber meine Anwort wäre: Weil es ihrer Glaubwürdigkeit am Besten dient. Sigi, ich teile nicht deinen Optimismus. Wo es Menschen gibt die kooperieren, gibt es auch immer Menschen, die sich außerhalb fühlen und manche davon spielen dann den SpielVerderber. Spätestens dann, wenn Konkurrenz und reale Interessen auftreten. -- HelmutLeitner

Die Auffassung zur Glaubwürdigkeit teile ich ja auch, allerdings zweifele ich daran, dass diese Erkenntnis sich in nächster Zeit flächendeckend durchsetzen wird. [--Tim]

Klar, ich teile deine Einschätzung. Oder genauer: optimistisch wird es Jahrzehnte, andernfalls noch wesentlich längern dauern. -- HelmutLeitner

helmut, ich teile deinen pessimismus nicht gerade weil es ihrer glaubwürdigkeit tatsächlich erheblich schaden würde, wenn sie kritische informationen löschen würden und weil wir mit dieser einschätzung schon zu dritt sind . drei von drei . wenn das nicht flächendeckend ist .
ich weiss nicht, ob ernst hier mitliest, aber die 3.741.953 te schneeflocke ist die lösung . oder anders gesagt, wir brauchen eine kritische masse .
ein freies wiki ist etwas anderes als eine gekaufte presse . natürlich werden sie versuchen, kritische informationen zu löschen . und so immer mehr informationen über sich zu tage fördern . und deshalb immer panischer werden . und die schlinge um ihren hals immer mehr zuziehen .
aber noch ist es nicht so weit . auch darin stimme ich euch durchaus zu . --sigi

Na, und - wisst ihr ja - ich teile auch. Is' bloß'n link -- MattisManzel

Die Presse ist längst gekauft,das sieht man in Amerika wo es independent fast nur noch in low budged Filmen gibt.
Die Wahrheit stirbt nicht erst im Krieg wie es so schön heisst, sondern wird von den gekauften Medien bereits Monate vorher nach belieben verdreht.
Ich denke unabhängige und demokratische Wikiplattformen könnten viel gutes bewirken. ~ ErnstGruber


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