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  Diese Seite beschäftigt sich mit den grundsätzlichen Möglichkeiten der Entscheidungsfindung.

Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Wie kommt man zu einer Entscheidung?   
Zeit als Faktor   
Online und Offline   
Qualitätssicherung   
Entscheidung und Gewalt   
Das Schreiben in Wikis als Entscheidungsproblem   
Echte Entscheidungen im GründerWiki   
Quellensuche   
Diskussion   

Wie kommt man zu einer Entscheidung?    

Annahmen:

  • (1) es nicht sinnvoll, alle Entscheidungen gleich zu behandeln (z. B. Alltagsentscheidungen)
  • (2) Entscheidungen haben Charakteristiken (z. B. Wichtigkeit, Revidierbarkeit, ...)
  • (3) Entscheidungsprozesse haben Charakteristiken (Aufwand an Zeit und Energie, Interessen der beteiligten Personen)
  • (4) Es geht um gute Entscheidungen und ökonomische Entscheidungsprozesse (keine Belastung für die Beteiligten)
Entscheidungsrahmen: Wenn zunächst separat entschieden wird, wie die Entscheidungsfindung ablaufen soll
  • Entscheidungsträger: welche Person oder Gruppe entscheidet
  • Entscheidungsart: Konsens, Abstimmung (eventuell QualifizierteMehrheit?)
  • Entscheidungszeitraum: für Diskussion, Alternativenausarbeitung, Konsensfindung
  • Entscheidungsziel: worüber entschieden werden kann oder soll (auch der "-spielraum)
Entscheidungsträger:
  • EinzelEntscheidung? -- Entscheidung wird von einer einzelnen Person getroffen
  • ZweierEntscheidung? -- ein zweier-Team entscheidet im Konsens (4-Augen-Prinzip)
  • RatsEntscheidung? -- eine Gruppe von Delegierten oder Experten wird ausgewählt
  • MitgliederEntscheidung? -- die bekannten Mitglieder entscheiden
  • GemeinschaftsEntscheidung? -- alle entscheiden
  • PräsenzEntscheidung? -- wer anwesend ist, entscheidet mit
Entscheidungsart:
  • Konsens (KonsensEntscheidung): alle Beteiligten versuchen einen übereinstimmenden Standpunkt zu erreichen (eventuell QualifizierterKonsens?)
  • Abstimmung (AbstimmungsEntscheidung?): eine Mehrheit entscheidet, Parameter: QualifizierteMehrheit? (z. B. 3/4 Mehrheit)
  • Zufall (ZufallsEntscheidung?): eine Zufallsgröße (Münzwurf, Würfel o. ä.) entscheidet
Eigenschaften von Entscheidungen:
  • Definition (Ziel, Problemlösung, ...)
  • Wichtigkeit (Lebenswichtig, ...)
  • Revidierbarkeit (Jederzeit, Zyklisch, Unwiderruflich, ...)
  • Dringlichkeit (Sofort, Terminisiert, Vorausschauend, ...)
  • Betroffenheit (Systeme, Menschen, ...)
  • Folgewirkungen (Kosten, ...)
  • Vernetzung (Isoliert oder Orthogonal, Konsistenzbedarf, ...)
  • Transparenz (Vollinformation, Folgenwissen, ...)
  • ...
Eigenschaften des Entscheidungsprozesses
  • Entscheidungsart (Einzelentscheidung, Abstimmung, Zufall, ...)
  • Entscheidungszeitraum (Sofort, Tage, Offen, Bedingung, ...)
  • Entscheidungsberechtige (Liste, Offen, Bedingung, ...)
  • Durchführungsmodus ("soft" wie im Wiki üblich, "hard" in einem Online-Abstimmungsystem, Brieflich, ...)
  • Ausfertigung (Mündlich, Schriftlich, ...)
  • Legitimität (Gewohnheit, Verfassung, Delegation, ...)
  • Stimmabgabe (Geheim, Offen, ...)
  • Bekanntgebung (Vorlaufzeit, Verborgen, ...)
  • Einspruchsmöglichkeiten (Einspruchfrist, VetoRecht, Diskussion, ...)
  • Transparenz (intransparent im Kopf, begründet wie ein Richter-Spruch, in Wiki-Diskussion vollständig protokolliert, ...)
  • ...
Zeit als Faktor    

Unter den vielen Faktoren ist die Zeit offenbar ein entscheidender Faktor. Historisch wurden in Kriegszeiten oft Diktatoren bestellt, die man dann nicht mehr los wurde. Wenn ganz schnell entschieden werden muss, bleibt keine Zeit für lange Beratungen. Wer eine Entscheidung an sich ziehen will, kann das Entscheidungsproblem strategisch cachieren, bis es so brennend ist, dass ihm die Entscheidung bleibt. Auch konsensuale Beratungen enden oft in einem "wir müssen jetzt eine Entscheidung treffen, ich glaube X ist eine gute Lösung ... ist wer dagegen - nein - also ist die Sache einstimmig beschlossen".

Es gibt dies aber auch bei langfristigen Problemen. Auch politisch werden langfristige Strukturprobleme (Pensionsreform, Gesundheitsreform, ...) oft erst dann angegangen, wenn man mit dem Rücken zur Wand steht.

Auch die Wirkung von Legislatur- und Bilanzperioden geht in den Zeitbereich. Nur was am Ende der Periode wirksam wird, ist relevant - weil nur das die Wiederwahl oder den Bilanzerfolg beeinflusst.

Es muss im Interesse guter Entscheidungen sein, den EntscheidungsBedarf? möglichst früh zu erkennen. Wann wird klar, dass eine Entscheidung notwendig ist, dass konkret jemand an einer Entscheidung arbeitet, dass eine Beteiligung möglich, eine aktive Einmischung angebracht ist? -- HelmutLeitner

Online und Offline    

Ich glaube, dass ein Riesenunterschied zwischen Online- und Offline-Entscheidungsprozessen steht. Offline ist es realitiv leicht, einen gemeinsamen Informationsstand herzustellen und abzusichern. Man kann z. B. ein Treffen oder ein Workshop organisieren, in dem alle Informationen auf den Tisch kommen und jeder die Möglichkeit hat sich zu äußern. Das ist aber auch ein hoher Aufwand. Offline ist das eine intransparente Holschuld, man kann nicht sehen, ob jemand sich informiert hat ... jederzeit kann jemand neu in den Entscheidungsprozess eintreten, u. U. auch mit guten neuen Ideen, aber eventuell auch mit einem Informationsdefizit. Wo steht der enzelne Teilnhemer? Will er sich beteiligen (mitreden, mitentscheiden)? Will er die erforderliche Zeit aufwenden? Wie ist sein Informationsstand? Wie ist seine aktuelle Meinung (falls er schon eine hat)? Wie fix ist seine Haltung (falls er bereit ist, dazu Auskunft zu geben)?

Die Mitglieder als EntscheidungsGruppe? scheint mir auch den Sinn zu haben, diese Entscheidungsfindung abzusichern. Es ist gut, Teilnehmer zu haben, von denen man erwarten darf, dass sie sich beteiligen wollen, dass sie bereit sind die Zeit aufzuwenden, sich zu informieren und den Entscheidungsprozess mit zu tragen. -- HelmutLeitner

Qualitätssicherung    

Es wird oft wenig darüber nachgedacht, die Qualität von Entscheidungen zu überprüfen. Hat ein Gesetz die erwünschte Wirkung? Wurde das Problem zufriedenstellend gelöst? Ich fände es durchaus auch interessant, im Nachhinein festzusellen - wenn eine Entscheidung sich als falsch herausgestellt hat - wer dafür und wer dagegen war (und damit vielleicht Recht behalten hat). Welche Argumente wurde dabei nicht richtig gewürdigt? Was kann man daraus lernen? Ist es eventuell möglich, ein formelles oder informelles Reputationssystem aufzubauen, das auf der Richtigkeit vergangener Entscheidungsbeteiligungen beruht? -- HelmutLeitner

Entscheidung und Gewalt    

Gewalt kann als eine Form der Problemlösung (die einfachste und dümmste) bzw. der Entscheidung interpretiert werden. Es gibt ein Opfer der Entscheidung, dessen Interessen offenbar nicht gewürdigt wurden und das an der Entscheidung nicht beteiligt wurde. Gewalt vermeiden kann heißen: Handlungsalternativen schaffen und Entscheidungsprozesse verbessern. Dieser Gedanke ist mir kürzlich gekommen und beschäftigt mich im Zusammenhang mit dem NetzwerkGegenGewalt. -- HelmutLeitner

Das Schreiben in Wikis als Entscheidungsproblem    

Interpretation: Im Grunde gibt es die stillschweigende Annahme, dass jeder Teilnehmer über Änderungen an Inhalten entscheiden kann. Diese Entscheidungen sind allerdings nicht bindend, sondern können von jedem revidiert werden. Im Konfliktfall wird erwartet, dass die Interessierten im Dialog einen Konsens suchen. Ist kein Konsens möglich, so haben die Längeraktiven, die Regulars, die Mitglieder oder der Gründer die Entscheidung.

Echte Entscheidungen im GründerWiki    

Aktuelle Situation: Die GründerWikiMitglieder entscheiden im Konsens, wobei der Entscheidungsprozess offen abgewickelt wird und auch für die Diskussion bzw. die Ratgebung aller Interessierten offen ist. Es kann damit natürlich auch entschieden werden, (1) im Einzelfall einen Entscheidungspozess anders zu organisieren oder (2) den Entscheidungsprozess insgesamt zu verändern.

Quellensuche    

ToDo. Offenbar lästig, weil es eine wirtschafts-statistische EntscheidungsTheorie gibt, die etwas völlig anderes meint: die objektiv (oder mit max. Wahrscheinlichkeit) richtige Entscheidung unter vorgegebenen Handlungsalternativen zu ermitteln.

Diskussion    

Zweierentscheidung wäre ein Spezialfall für Konsens (man kann aber auch zu zweit z. B. Zufallsauswahl beschließen). Die Ratsentscheidung wäre ein Thema für sich, man könnte z. B. nach direkter und gestufer Stufung unterteilen. Delegierte können sowohl Abstimmung als auch Konsensfindung umsetzen (siehe nächster Abschnitt).

Zum Thema Experten oder Kommission: Experten könnten selbst die Entscheidung treffen (Vorgabe) oder "nur" einen Anteil zur Meinungsbildung? z. B. im Rahmen der Konsensfindung liefern.

-- Tim


Seitenname

  • Vielleicht wäre es besser, die Seite (oder die Entscheidungsarten) in Entscheidungsfindung umzubenennen. Der Begriff passt meines Erachtens besser in den üblichen Sprachgebrauch und setzt den Fokus auf den Prozess des Entscheidens, nicht das Ergebnis. Dass wir dabei unterscheiden sollten, zeigt imho das Beispiel Konsens vs. Konsensfindung vs. Scheinkonsens.... -- Tim
  • davon abgesehen: Helmut, was meinst Du zu meinem Vorschlag der Anwendung von CamelCase...? -- Tim

OrdnerEntscheidungsfindung OrdnerTheorien