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Konfigurations Möglichkeiten


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  Mehrfach führt eine oben [Beitrag verschoben von RecentChangesFeatures] aufgelistete Idee bzw. Funktionalität zu dem Punkt die ungeklärten Details doch in der Konfigurationsdatei dem jeweiligen Benutzer selbst zu überlassen. Ich rede absichtlich von ungeklärten Details. Optionen gibt es, weil keine Einigkeit darüber besteht was besser ist. Vielleicht ist der richtige Weg noch gar nicht gefunden? Und daher wandern halbe Wege in die Konfigurationsmöglichkeiten? In meinen Augen machen Optionen nur einen Sinn, wenn es verschiedene Anforderungen gibt die sich aus momentaner Sicht anders nicht logisch nachvollziehbar abbbilden lassen. Vor der Option steht daher die Frage der Anforderung und die Suche nach dem Weg diese Anforderungen nachvollziehbar unter einen Hut zu bekommen. Das beste ist, wenn der Nutzer gar nicht merkt, daß er die Technik so einsetzt wie er es braucht/erwartet und jemand anderes wendet dieselbe Technik anders an. Keiner von beiden mußte etwas für seine Zwecke konfigurieren. Stattdessen ist das Sytem so ausgelegt das beides naiv aus sich heraus funktioniert.

Grundsätzlich gilt für mich: Je weniger Konfigurationsmöglichkeiten desto besser. Als alleinstehende Aussage ein voller Widerspruch zur Praxis. Denn je mehr sich Konfigurieren läßt, desto besser kann ich das Produkt z.B. den Wiki meinen Vorstellungen und Ansprüchen anpassen. Stimmt. Doch ich stelle die Gegenfrage: Weisst das Vorhandensein vieler Optionen nicht darauf hin, daß der/die Entwickler sich die Mühe sparen wollten den richtigen oder zumindest einen guten Weg zu finden? Es gibt ein eigentlich ordentliches DTP Programm namens "Ovation". Das ist dermaßen konfigurierbar, daß meine Konfiguration ganz anders reagieren und aussehen könnte als die Konfiguration eines anderen. Hier wurde so weit übers Ziel hinausgeschossen, das die Anwender mit der jeweiligen andere Konfiguration gar nicht mehr arbeiten können. Um kurz weiter auszuschweifen: Bestünde die Möglichkeit, daß ich immer und überall sowieso mit meiner Konfiguration arbeiten könnte, so würde sich dieses Problem stark relativieren. So weit sind wir aber noch nicht. Und vielleicht ist das auch gut so, denn dieser Schritt geht vermutlich einher mit gemieteter Software. Zurück zum Thema.

Überspitzt gesagt: Viele Optionen überlassen es dem Benutzer diese so zu gestalten, daß ein sinnvolles Arbeiten möglich ist. Das ist aber nicht Ziel des Benutzers! Ziel des Benutzers ist es, einen Text zu schreiben. Er will und soll sich nicht mit Konfigurationen beschäftigen müssen. Klar, es wird eine Default-Konfiguration geben. Doch warum ist der überwiegende Teil der Optionen nicht auf den Default fixiert? (Also keine Option mehr.) Weil sich der/die Entwickler nicht sicher sind was besser ist. Weil der richtige Weg noch nicht gefunden ist? Leider führt das oft zur Auslagerung/Übertragung von weiterhin offenen Fragen auf den Benutzer. Er hat doch alle Möglichkeiten, wenn er will soll er sich doch seine Gedanken machen. Die Suche nach der (ich übertreibe mal) eierlegenden Wollmilchsau bleibt an diesem Punkt einfach stehen. Das sollte sie aber nicht, denn die optimale Lösung für alle ist noch nicht gefunden. Wer jetzt ankommt und behauptet: Die optimale Lösung für alle gibt es gar nicht. In manchen Punkten mag das so sein. Die Praxis hat mich oft eines besseren belehrt. Ich sah keinen besseren Weg. Ich dachte das Thema zu verstehen und erklärte sogar unauflösbare Widersprüche, die dann eben als Option in der Konfigurationsdatei landeten. Und doch kam eines Tages eine Idee (von außen oder von mir, egal) die das alles überflüssig machte und den Widerspruch geradezu in Luft auflöste. Man sieht manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht.

Vielleicht habe ich es geschafft, ein wenig zum Ausdruck zu bringen, warum ich der Ansicht bin, daß sich Konfigurationsmöglichkeiten auf ein Minimum beschränken sollten. Neue Anforderungen, neue Ideen sollten so im Grundkozept integrierbar sein, daß deren späteres hinzukommen nicht erkennbar ist. Konfigurationsmöglichkeiten haben zweifelsohne ihre Berechtigung, aber das bedeutet nicht, einfach mal so aus allem und jedem eine Option hervorgehen zu lassen. -- MarkusHuber

Grundsätzlich sehe ich es auch so, dass eine einfache gute Lösung besser ist als eine Fülle möglicher Konfigurationsvarianten.

Ich kann aber erklären, warum es in der Praxis zu Konfigurationsvarianten kommt. Die Varianten entstehen, wenn mehrere Installationen von einer Software unterstützt werden. Nun entsteht bei einer Installation der Wunsch nach einer veränderten Funktion, wobei z. B. nicht 100% klar ist, ob sich diese Veränderung bewährt oder gewünscht ist. Zum Beispiel könnte der Wunsch entstehen, keine Verlinkung mit CamelCase zu machen (eine Umstellung eines Wikis weg von CamelCase ist ziemlich viel Arbeit und es ist wahrscheinlich, dass die Meinungen über die Systeme hinweg eher konservativ sein werden). Was tut man also: Man macht die CamelCase-Verlinkung konfigurierbar. Man behält den Vorteil gemeinsamer Software, sie arbeiten aber in verschiedenen Wikis unterschiedlich. Ein anderes Beispiel sind Zugriffsrechte: Das eine Wiki soll offen sein, andere wollen hinter Mauern arbeiten - es gibt keine Entscheidung, was richtig ist, also konfiguriert man. Noch klarer ist es bei der BenutzerInterface?-Sprache: Englisch, Deutsch oder Kisuaheli wird man konfigurieren müssen.

Wer, wie du Markus, relativ frisch beginnt, kann Ballast abwerfen und unter den vorhandenen Varianten eine Auswahl treffen, mit einem neuen Standard beginnen. Je mehr Anwender du jedoch mit der Zeit unterstützt, desto mehr wirst du zwangsläufig Zuflucht zu Konfigurationsvarianten nehmen. In diesem Sinne bin ich und die ProWikiSoftware das Negativbeispiel schlechthin (derzeit ca. 80 Installation, die mit tagesaktuell gleicher Software laufen), keine WikiSoftware ist konfigurierbarer und hat mehr Optionen, die sogar bis auf Zweige und Seiten heruntergebrochen werden können. Ich mache mir als Entwickler keine Gewissenbisse mehr dazu. Wenn ein Anwender (ein zahlender Kunde, ein verdienter Teilnehmer, ein überzeugend Argumentierender) auf eine Funktionsänderung dringt, dann realisiere ich sie, auch wenn ich sie nicht für allgemein sinnvoll halte. Es befriedigt die Anwender, wenn sie ihre Systeme individuell formen können. -- HelmutLeitner


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