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Wo es Menschen gibt, gibt es auch Konflikte. Online-Communities sind da keine Ausnahme. Für grundsätzliche Informationen siehe DeWikiPedia:Konflikt.

Es stellen sich eine Menge Fragen:

Was ist ein Konflikt?

Ein Konflikt ist das, was einem Streit, Kampf oder Krieg zugrunde liegt. Begrifflich wird dies oft vermischt, aber ein Konflikt kann versteckt oder latent vorhanden sein, um dann im Streit, Kampf oder Krieg für alle sichtbar zutage zu treten.

Wichtigstes Merkmal des Konfliktes von einem übergordneten Standpunkt ist seine Unproduktivität. Die Konfliktparteien arbeiten nicht mehr zusammen, sondern hauptsächlich gegeneinander. Sie denken an ihre persönlichen Interessen und Vorteile, nicht mehr an das Wohl des Ganzen.

Die Gemeinschaft muss interessiert sein, Konflikte ab einer gewissen Größe zu entschärfen, bevor sie Schaden anrichten. Werte wie Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit sollen das Zusammenleben und Zusammmenwirken der Personen und Organisationen in geordnete Bahnen lenken, Kooperation und Konkurrenz regeln.

Andererseits sind Konflikte bis zu einem gewissen Ausmaß sinnvoll und notwendig. Menschen und Organisationen müssen für ihre Interessen eintreten und dürfen, wenn es um wichtiges geht, Konflikte nicht scheuen. Es gibt auch keinen Sinn, wenn - etwa Eltern sich bei Kindern oder Moderatoren in Online-Communities - jeder Konflikt ängstlich von höheren Instanzen beschwichtigt und geregelt wird.

Ursachen für Konflikte

Konflikte können viele Ursachen haben, die man im weitesten Sinn als Interessensgegensätze auffassen kann. Es kann um Besitz von Ressourcen, Freiräume für Aktivitäten, soziale Rollen und Strukturen, usw. gehen. Man kann da zwischen dem realen Leben, Online-Communities und abstrakt-tehoretischen Standpunkten unterscheiden.

Ursachen für Konflikte:

  • Allgemein:
    • Interessen
    • Machtansprüche
    • Besitz, Benutzung oder Kontrolle von Ressourcen
    • Recht bzw. Regelwerke für das Verhalten aller
  • Konkret:
    • Durchsetzung der eigenen Sichtweise (Weltanschauung)
    • Freiräume für eigenes Handeln
    • Erwartungen an fremdes Handeln
In Wikis entstehen Konflikte z. B. wenn unterschiedliche Erwartungen in gegenseitiges Verhalten bestehen, und die Teilnehmer sich nicht darüber verständigen können. Manchmal auch, wenn wichtige Interessen betroffen sind, es aber nicht möglich ist, einen Konsens oder einen akzeptablen Kompromiss zu finden. Auch Missverständnisse können zu Konflikten führen.

Gängig sind auch Klassifikationen wie:

  • Zielkonflikt
  • Wegekonflikt
  • Verteilungskonflikt
  • Beziehungskonflikt
    • Antipathie
    • unterschiedliche Rollendefinitionen
    • unterschiedliche Beziehungserwartungen
  • Informationskonflikt
Konflikte verstehen

Kennzeichen des Konfliktes ist eine hohe Emotionalität, die darauf hinweist dass wesentliche Interessen betroffen sind und die scheinbare Unproduktivität, weil die gegenseitigen Argumente nicht in der Lage sind zu überzeugen und so zu einer Stagnation (der Diskussion, des Entscheidungsprozesses, der Kooperation) kommt, die allen Beteiligten schadet. Wenn der Schaden vorwiegend auf einer Seite liegt, dann ist die Erbitterung besonders hoch und es kann zu Gewaltmaßnahmen kommen.

Konflikte vermeiden

Freiheit, Toleranz und Gerechtigkeit helfen sicher, Konflikte teilweise zu vermeiden. Wenn man die Beteiligten dazu bringen kann, ihre unmittelbaren Interessen diesen allgemeineren Werten unterzuordnen.

Bei rationalem Egoismus von Parteien, die sich ihrer Stärke bewusst sind, ist dies aber oft nicht möglich. Die sozial nicht akzeptablen Interessen werden hinter vorgeschobenen Konfliktgründen verborgen, um im Konflikt die eigene Position zu stärken. (Irak: man kämpft eben dann nicht um die Kontrolle über Ölressourcen, sondern vorgeblich gegen die Gefahr von Massenvernichtungswaffen oder für Demokratie)

Die Gemeinschaft hat die Möglichkeit, Fasaden sichtbar zu machen und versteckte Egoismen zu enttarnen. Auf diese Weise wird dann der soziale Druck der Mehrheit im Normalfall zum Einlenken des Aggressors führen.

Konflikte bereinigen

Um Konflikte zu lösen, braucht es Klarheit in Bezug auf die jeweiligen Interessen und einen Entscheidungs- oder Konfliktlösungsprozess, der von beiden Seiten als fair akzeptiert wird. Ziel ist eine gemeinsame Sicht der Dinge und ein fairer Interessenausgleich.

Dies kann u. U. direkt zwischen den Konfliktparteien erreicht werden, es kann aber auch das Moderation durch mehr oder weniger neutrale Vertrauenspersonen oder Außenstehende bedürfen. Etwa kann ein Konflikt zwischen Schülern unter Einbeziehung von Freunden, im weiteren des Lehrers oder Eltern bedürfen oder - im Extremfall - ein Thema der Schule und des Direktors werden. Im allgemeinen soll man versuchen, das Problem im kleinstmöglichen Rahmen zu lösen.

Manchmal muss man unrealistische Forderungen von Einzelparteien zurückschrauben. Gelingt eine Konfliktlösung nicht im ersten Versuch, so kann man die Personengruppe (oder das System) vergrößern, der sich mit dem Konflikt beschäftigt (KonfliktHorizont).

GedankenSplitter

Gandhis Normen sind heißer Konflikt, kühl gedacht ? denn eine der Leitlinien seiner Konfliktpolitik war Offenheit und Transparenz. Was man anstrebt, soll man auch aussprechen: "Handle offen, nicht verdeckt". [1]

...wer anderen eine Grube gräbt fällt selbst hinein ....

Links

Metadiskussion

Was haltet ihr davon, die Abschnitte dieser Seite auf mehrere Seiten (z. B. KonflikteVermeiden etc.) aufzuteilen? Bei solch langen Seiten finde ich strukturiertes Diskutieren und kooperatives Schreiben ziemlich schwierig. Außerdem wäre es schön, wenn die bereits vorhandenen Seiten aus dem OrdnerKonflikte stärker inhaltlich in diese Seite eingebunden würden. lg, -- Tim 3. Oktober 2006 18:15 CET

Bin dafür. -- HelmutLeitner 3. Oktober 2006 23:07 CET


OrdnerKonflikte OrdnerEntscheidungsfindung