Konsensfindung |
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Die Konsensfindung ist ein Mittel der Entscheidungsfindung. Auf dieser Seite sollen Methoden zusammengetragen werden, die der Suche nach einem Konsens dienen könnten. Darüber hinaus ist auch die Frage zu diskutieren, ob eine Konsensfindung überhaupt immer möglich oder sinnvoll ist.
...der Konsens ist die beste Form der Entscheidung... Das scheint mir vor allem theoretisch richtig - alle ziehen an einem Strick, habe sich eine sachliche Meinung gebildet. Ist aber nicht immer möglich. Schlecht ist meiner Meinung, wenn es einen Zwang zum Konsens gibt: "Entweder eine konsensuale Entscheidung oder keine Entscheidung". Dann entsteht entweder eine Art Vetorecht (Blockadepolitik), das es dem einzelnen ermöglicht, Entscheidungen zu blockieren, oder ein großer Gruppendruck, sich unterzuordnen und die Meinung anzugleichen. De fakto würde gegen jemand der laufend Endscheidungen blockiert der Zwang entstehen, ihn auszuschließen. Ich finde es gut, viele Meinungen zu haben und sie nicht völlig angleichen zu müssen. Meinungen sind irgendwann Alternativen. Jemand kann mit seiner Meinung in der Minderheit bleiben und doch Recht haben. Ich finde es gut, wenn das dokumentiert wird und nachvollziehbar ist - vielleicht kann man etwas daraus lernen. Konflikte in Online-Communities - vor allem mit SchwierigeTeilnehmer - schließen die Möglichkeit eines Konsenses aus. Konsens heißt entweder eine gemeinsame Sicht der Realität (z. B. was OffTopic ist oder nicht, welche Regeln gelten sollen), die ist in Konflikten meist nicht gegeben. Oder es heißt "Gemeinschaft zuerst", was ebenfalls in Konflikten, vor allem mit Außenstehenden, nicht zutrifft.
Konsensfindung heißt auch, möglichst viele Mitglieder überhaupt erst in die Entscheidung zu involvieren, statt schweigende Mehrheiten zu übergehen. Auch dahinter kann keine Pflicht stehen, schon allein, weil bei Beteiligten (z. B. Personen mit privater Homepage im Wiki, die mal eine zeitlang mitgewirkt haben) gar nicht immer abzusehen ist, ob sie überhaupt (noch) als Mitglied zu zählen sind. Der Versuch, möglichst viele an Entscheidungen zu beteiligen, führt jedoch zu einer höheren Veranwortung der einzelnen. In so einem Fall wäre auch das Argument hinfällig, "Führungspersönlichkeiten" würden durch ein Scheitern geschwächt: ein mangelnder Konsens geht auf alle Beteiligten zurück, nicht auf einzelne Kernmitglieder. -- Tim kopiert aus KonsensEntscheidung Ein erzwungener "Konsens" dürfte tatsächlich häufig eher ein Scheinkonsens oder verdeckter Dissens sein. Das Ziel der Konsensfindung, eine Entscheidung die niemanden übergeht, wäre damit nicht erreicht. Unfreiwillige Konsensfindung ist vermutlich ähnlich einzuordnen wie unfreiwillige Kooperation, die in der Regel nicht an gemeinsamen Interessen, sondern an Indivudualinteressen ausgerichtet ist.
Die Suche nach Konsens ist ein iterativer Prozess. Schritte dabei könnten sein:
Mögliche Ergebnisse: Konsens zu einem Punkt, Konsens zu mehreren Punkten (den mit den besten Bewertungen auswählen), Dissens. Ein Scheinkonsens tritt nur auf, wenn Mitglieder Bewertungen getroffen haben, die mit ihren Vorstellungen eigentlich nicht vereinbar sind. Dies sollte von vornherein vermieden werden. Ein Dissens kann innerhalb der Konsensfindung durch neue Bewertungen (unter Einbeziehung der Bedürfnisse und Vorstellungen der anderen Mitglieder) überwunden werden, oder durch neu formulierte Kompromissvorschläge. Tritt die Entscheidungsreife nicht innerhalb eines annehmbaren Zeitrahmens ein, oder lässt sich durch zu unterschiedliche Meinungen kein Konsens finden, ist die Konsensfindung gescheitert. In diesem Fall bleibt nur die Anwendung einer anderen Entscheidungsmethode. [verschieben auf Entscheidungsfindung] Ist die Konsensfindung gescheitert, könnte eine Mehrheitsentscheidung vorgenommen werden. Das Ergebnis wäre dann ein "Konsens der Mehrheit", aber kein "Konsens der Gemeinschaft". Bei dringenden Fragen ist ein "Konsens der Mehrheit" die wahrscheinlich beste Option, wenn die NichtEntscheidung? in der aktuellen Stunde mehr Probleme aufwerfen könnte als das Übergehen individueller Interessen. [/verschieben]
Aufgrund des manchmal langwierigen Prozesses oben genannter Schritte kann bei dringendem Entscheidungsbedarf in der Regel kein tatsächlicher Konsens gefunden werden. Es ist jedoch ein Unterschied, ob die handelnden Mitglieder in so einem Fall ihren individuellen Interessen den Vorrang geben, oder nach einem von ihnen angenommenen Konsens handeln. Gerade in kleinen Gemeinschaften kennen sich die Mitglieder meist ziemlich gut und können gewissen Meinungen und Standpunke einschätzen. Ein angenommener Konsens sollte nach bestem Wissen und Glauben gefunden werden und im Nachhinein entsprechend begründet werden. Stellen sich die Differenzen zwischen den angenommenen und tatsächlichen Standpunkten als unerwartet groß heraus, kann der so entstandene nachrägliche Dissens als Ausgangspunkt dienen, sich gegenseitig besser kennenzulernen. Davon abgesehen gibt es nur wenige Entscheidungen, die endgültig und nicht revidierbar sind.
auslagern auf Meinungsbildung? und Meinungsmatrix? ... ? -- Tim
Bei komplexeren Diskussionen oder Entscheidungen ist es manchmal sehr schwierig, einen Konsens zu finden. Diskussionsthreads werden unübersichtlich, unter Umständen gehen Positionen einzelner Beteiligter oder gar ganze Optionen unter. Für solche Fälle schlage ich die Verwendung einer MeinungsMatrix vor. Jede Option bekommt eine Spalte, jeder Interessierte kann seine Meinungen dazu in einer Spalte eintragen. Zusätzlich gibt es eine Spalte für den Stand des letzten Eintrags oder der letzten Korrektur eines Beteiligten. Folgendes Muster könnte bei der Bewertung Verwendung finden:
Ist kein Konsens auffindbar, sollten eventuell die Optionen geändert werden. Entscheidungen können auch vertagt werden. -- Tim Finde ich einen guten Vorschlag für viele Entscheidungssituationen. Wir haben kürzlich in unserem WikiFür/Schulklassen eine Abstimmung über den Ort eines anstehenden Klassentreffens so abgewickelt. Es gab 4 oder 5 Vorschläge und jeder konnte in einer Tabelle 10 Punkte verteilen. Das hat ziemlich gut funktioniert, obwohl nur ein Teilkonsens möglich war (es wurde als Orientierung und Abstimmung geführt). -- HelmutLeitner
Welche Vor- und Nachteile also hat die freiwillige Suche nach einem Konsens gegenüber anderen Mitteln der Entscheidungsfindung?
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