Das GründerWiki ist ein MetaWiki. Diskussionen um Demokratie, Lizenzen etc. beziehen sich daher in der Regel zunächst nicht auf das GründerWiki, sondern auf verschiedene Optionen für verschiedene Wikis im Allgemeinen. Wenn jemand dazu etwas äußert, heißt das nicht, derjenige würde diese Option auch für das GründerWiki einfordern und sich für schlauer als die anderen halten. -- Tim 10. Juli 2004 23:52 CET

Tim, das Gründer ist kein MetaWiki. Es ist eines von vielen Wikis - und ganz sicher eines der guten. KarlDietz 0310.2005

Ich kann mir nur vorstellen, dass dieser Gegensatz oben (GründerWiki ist ein MetaWiki, GründerWiki ist kein MetaWiki) auf einem Missverständnis beruht oder auf unterschiedlichen Vorstellungen was man unter dem Begriff "MetaWiki" versteht. Sicher will jemand, der das GründerWiki als MetaWiki bezeichnet, damit keine Abwertung ausdrücken.

Inhaltlich ist die Situation paradox, heißt unausweichlich widersprüchlich: Ich bin bei Tim, dass eine Entscheidung im GründerWiki nichts für andere Wikis bedeuten soll, denn jede Community ist anders und autonom. Andererseits kommt das GründerWiki - spezialisiert für WikiThemen - automatisch in eine Expertensituation (hoffentlich, das wäre der Sinn des GründerWiki, dass man hier wichtiges Wissen findet) und kann damit einer Vorbildfunktion nicht ausweichen, auch wenn man sie noch so sehr von sich weisen möchte. Im Sinne eines unbelasteten Arbeitens, Denkens und Entwicklens kann man eigentlich nur hoffen, dass das GründerWiki nicht so ernst genommen wird. Gleichzeitig arbeiten wir genau am Gegenteil. Das ist eine paradoxe Situation (WikiIstParadox). -- HelmutLeitner 22. April 2006 8:15 CET

Ein MetaWiki ist (für mich) ein Wiki, welches von einem oder mehreren anderen Wikis für übergreifende Themen genutzt wird. Dort lassen sich z. B. Fragen zur Struktur klären, das "Marketing" eines Wikis organsieren, die WikiSoftware entwickeln oder auch Wissen und Erfahrungen abstrahieren. Ein MetaWiki kann selbst weitere MetaWikis für sich nutzen. Die höhere Abstraktionsebene bedeutet nicht, dass ein MetaWiki thematisch breite Felder abstecken muss; es kann weiterhin sehr speziell sein, nur eben eine Ebene höher.

Ein paar Beispiele:

• Im VeganWiki geht es um speziesisistische Gewalt, im NetzwerkGegenGewalt um Gewalt allgemein.
• In jedem Wiki können Konflikte zwischen Teilnehmern auftreten, deren Erfahrungen im GründerWiki verallgemeinert und in den anderen Wikis wiederum als Empfehlung genutzt werden können.
• Das SupportWiki versteht sich als Angebot für alle Wikis, welche das ProWiki verwenden.
• Ein Wiki über München könnte ein Wiki über Bayern oder Süddeutschland mit nutzen.
• Das GründerWiki thematisiert OnlineCommunities, es könnte das Wissen eines Wikis über Gemeinschaften für sich nutzen, und eigene Erfahrungen dort abstrahieren.
• Ein Wiki zu Linux kann auf ein Wiki zu Betriebssystemen oder Softwareentwicklung zurückgreifen, und selbst als MetaWiki für Knoppix, Suse etc. zur Verfügung stehen.
• etc pp

Wichtig dabei ist auch die Idee, das in einem Wiki gesammelte Wissen in den jeweiligen MetaWikis einzubringen, konkrete Erfahrungen, Beispiele und Perspektiven anzubieten und gleichzeitig das abstraktere Wissen der MetaWikis für die Entwicklung der eigenen Inhalte und Organisation (Community, Soziales, Struktur, Software, ...) aufzugreifen.

Interessant sind MetaWikis auch, weil sie verschiedene, gemeinsam auf sie zugreifende konkretere Wikis miteinander vernetzen.

Das Konzept lässt sich in der selben Vielfalt von Wikis auch auf andere diskursive oder organisatorische Ebenen verallgemeinern (MetaInsitutionen?, MetaMedien? etc.), und -- was für die praktische Arbeit relevanter sein dürfte -- auch innerhalb eines Wikis einsetzen, z. B. MetaSeite und MetaAbsatz?.

lg, -- Tim 18. November 2006 15:32 CET

Für mich gibt es da eine große Überlappung zum Nachbarschaftsgedanken, d. h. dass Wikis nicht wie isolierte Inseln ohne direkte Verbindungim virtuellen Ozean schwimmen, sondern dass sie wesentliche Energie davon bekommen, dass es einen Austausch von Personen und Ideen gibt, eine Art ökologischen Humus, der erst die Basis für ein gemeinsames Gedeihen bildet. Ich glaube, das ist auch die treibende Kraft der Arbeit von MattisManzel, der das unter den Labels "interwiki" oder "wikinet" sieht. Der TourBus war in seiner Gründung auch wesentlich von diesem Denkmotiv inspiriert. -- HelmutLeitner 1. Dezember 2006 10:26 CET

Auf jeden Fall! Nur sind "Austausch", "Kooperation", "Nachbarschaft" oder auch "InterWiki" zunächst abstrakte Begriffe, die (nicht nur technisch, sondern vor allem inhaltlich) mit Leben gefüllt werden wollen. Die Idee des MetaWikis ist ein Weg, den Austausch konkret werden zu lassen. Es heißt nicht mehr nur: "lass uns zusammen arbeiten", sondern sagt: "abstrahiere dein Wissen, stelle es in der allgemeinen Form in das MetaWiki, und wende das dortige Wissen auf deine konkreten Themen an". lg, -- Tim 11. Dezember 2006 9:56 CET

Weitere Anwendung von MetaWikis: Entwicklung gemeinsamer WikiPatterns. -- Tim 30. November 2006 22:25 CET