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Muster Definition


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Definition des Begriffs "Muster":
"Ein Muster - im Sinne der MusterTheorie des ChristopherAlexander - ist eine objekthafte Problemlösung gesehen und beschrieben in ihrem geometrischen und kybernetischen Wirkungszusammenhang mit dem Ziel der vielfachen Adaptierung und Wiederverwendung zum Aufbau lebendiger Systeme".

In der Definition steckt (durchaus kritisierbar):
  • "Muster" muss als spezifisch Alexander'scher Begriff verstanden wird und ist nicht identisch mit dem Begriff "Muster" der Alltagssprache.
  • Ein Muster ist eine Problemlösung, nicht einfach irgendein Begriff oder Zusammenhang, der beschreibenswert erscheint
  • Ein Muster ist objekthaft, ein dauerhafter Wert als eine Struktur, die man in der Welt herstellen oder wachsen lassen kann. d. h. reine Eigenschaften oder Algorithmen sind keine Muster
  • Musterbeschreibungen sind wertvoll, weil sie es ermöglichen Probleme zu lösen, indem man Muster anwendet, sie vielfach adaptiert und wiederverwendet
  • Die Adaptierung und Wiederverwendung gelingt besser, wenn Muster als Problemlösungen beschrieben werden, d. h. "was ist das Problem?", "in welchem Kontext finden das statt?", "was ist die Motivation?", "welche Faktoren spielen eine Rolle?", "welche neue Situation entsteht durch das Muster?", "welches Problem wird gelöst und welchen neuen Problem entstehen unter Umständen?" und "welche anderen Muster stehen mit dem vorliegenden Muster in Zusammenhang?".
Unausgedrückt ist:
  • der Begriff "Muster" eignet sich weder zur Veredelung eines Begriffes noch zur Veredelung des Finders.
Siehe auch:
Diskussion

Thomas: Ist die obige Definition von CA ? Ich würde gerne Textstellen dazu lesen.

Helmut: Nein, die obige Zusammenfassung ist von mir, so wie ich CA verstehe. Textstellen gibt es natürlich, müsste ich aber erst heraussuchen. Was gefällt dir daran nicht? Die Betonung der Funktionalität?

Thomas: Wie an anderer Stelle geschrieben ist in meiner Wahrnehmung Entwurfsmuster (eventuell aus {A Pattern Language}? ) was anderes als als Strukturmuster (aus {The Nature Of Order}?). Mir geht es darum, da ein gutes Verständnis herauszuarbeiten.

Es scheint mir nützlicher, generell nicht unspezifisch von Muster zu sprechen. CA hat differenziertere Begriffe von Muster (zbsp auch Ornament). Die obige Definition scheint mir sehr an den Begriff design-pattern aus der Softwareentwicklung angelehnt. Ob dies sehr viel mit CA zu tun hat ist mir zumindest unklar. Wenn ich TNOO lese, scheint mir, dass sein Anliegen ganz wo anders liegt.

Worum es IMO teilweise in TNOO geht ist eine neue Welt-Wahrnehmung mit der dazu gehörigen Sprache. Dabei sind die 15 Eigenschaften ehere so etwas wie Strukturkopplungen; Teilaspekte des Ganzen im Detail. In CAs Theorie geht es IMO um "welche Strukturen sind im Ganzen wenn es noch Ganzes (lebendig) ist ?" oder "Welche Aspekte fehlen dem Ganzen, wenn es nicht mehr lebendig ist ?".

That is a whisper of the something, a direct relatedness between person and matter, which escaped our modern conciousness.
TNOO4 pg 14

Helmut: Na ja, ich lese das Zitat einerseits als "der Mensch hat als lebendiges Wesen ein Sensorium für Lebendiggkeit, auch in der sogenannten 'toten' Materie" und als Kritik am modernen wissenschaftlich-mechanistischen Weltbild "modern consciousness". CA weist - zumindest in TNOO - nirgends auf so eine Unterscheidung Entwurfsmuster und Strukturmuster hin. Ich gehe davon aus, dass es diese Unterscheidung nicht gibt. Es gibt dutzende von Stellen, wo er über die Einheit von Funktion und Design (Ornament) spricht. Es ist möglich, dass er mit "center" das meint, was du unter "Strukturmuster" verstehst. Aber diese Form von Muster ist nahezu bedeutungslos, weil man alles, was einem irgendwie beschreibenswert erscheint als ein solches Strukturmuster sehen kann. "alles ist ein Muster" würde aber bedeuten: "nichts kann ausgesagt werden".

Mir geht es auch um das Verständnis: (1) ist eine Verdichtung notwendig, denn kaum jemand bei uns kann tausende Seiten englisch lesen und die Bücher sind zudem noch teuer. (2) muss man Alexander in andere nicht-geometrische Bereiche übertragen, indem man die richtigen Analogien zur Geometrie findet. Zum Beispiel ist InformationsProPortion so ein Versuch. (3) muss man Alexander's Fehler finden und versuchen ihn noch weiter zu denken. Die Wissenschaft hat auch nicht mit Descartes geendet, sondern begonnen. Es gibt nichts, was darauf hinweist, dass Alexander's Philosophie fertig abgeschlossen ist. Z. B. sind seine angestrengten Bemühungen zur mathematischen Berechnung der Ganzheit merkwürdig, weil sie wieder in eine Kausalitätssituation führen würden. Z. B. fehlt ihm auch jeder konstruktivistische Selbstzweifel.

Dass Alexander in TNOO nicht viel konkret über Muster als Entwurfsmuster spricht, führe ich in erster Linie darauf zurück, dass er über dieses Thema schon viel geschrieben hatte und er eine Wiederholung vermied. Er verweis ja einige male auf seine anderen Bücher. Es gibt auch Inkonsistenzen, z. B. kurze Stellen, wo er meint, der Begriff "center" steht eigentlich für seinen älteren Begriff "pattern", was Unsinn ist, weil er den Begriff "center" als allgemeinen "Element-" (in der SWE würden wir sagen "Objekt-") Begriff verwendet und er den Begriff damit auflösen würde.

Außerdem liegt imho bei "Welche Aspekte fehlen dem Ganzen, wenn es nicht mehr lebendig ist?" ein grundsätzliches Missverständnis vor. Alexander sagt immer, dass alles lebendig ist, aber in unterschiedlichem Grad. Seine grundsätzliche "Messmethode" ist die des Vergleichs, also die Fragen "welche Struktur ist lebendiger" und "welche Transformation führt zu mehr Lebendigkeit".


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