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Muster Methode / Denk Fehler


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  Leider gibt es bei der Anwendung der MusterMethode einige DenkFehler. Auf dieser Seite sollen sie gesammelt werden. Sichtbar sind die Probleme z. B. in der Mustersammlung des PublicSphereProject.

Denkfehler #1: der Begriff Muster ist klar

Jeder kennt das Wort "Muster" und kennt jene vom Teppich oder der Tapete. Also ist alles klar und jeder redet mit. Alles, was mit auffällt ist ein Muster. Mit der Theorie dazu muss man sich nicht beschäftigen. Begriffe, Meme, Muster ... eigentlich ist das doch alles das gleiche! Oder nicht?

Jedoch: ChristopherAlexander hat in einem Dutzend Büchern ganz konkrete Vorstellungen entwickelt. Muster ist ein Fachbegriff, wenn auch unakademisch: "ein Muster ist eine wiederverwendbare - und deshalb wertvolle - Problemlösung". Zur Wiederverwendung gehört eine möglichst vollständige Beschreibung aller Einsatzaspekte. Sich überhaupt nicht damit zu beschäftigen, ist dilletantisch und lächerlich.

Denkfehler #2: der Begriff "Muster" adelt eine Idee

Wenn schon nicht alles ein Muster ist (Denkfehler #1), dann muss das doch bedeuten, dass ein Muster etwas besonderes, erstrebenswertes, wertvolles ist. Wir suchen nicht nur nach Mustern, sondern wollen auch unsere Lieblingsideen, Wünsche, weltanschauliche Ideen, Visionen - wie vage sie auch immer sein mögen - als "Muster" akzeptiert sehen. Das ist Teil der allgemeinen Propaganda-und Marketing-Gesinnung.

Jedoch: Man kann Muster als Problemlösungen empirisch finden, man kann neue Muster vorschlagen und ausprobieren. Entscheidend ist aber, dass sich ein Muster tatsächlich als Problemlösung bewährt und nur das adelt eine Idee, egal wie man sie nun nennt.

Denkfehler #3: die Menge identifizierter Mustern adelt den Finder

Wenn an vielen Orten Muster gesucht werden, dann möchte man auch dazu beitragen, indem man viele Muster findet. Der erste sein, der eine Idee mit seinem Ego belegt und als kreativer Geist erscheint. Je mehr Muster, desto besser. Musterfinden als Sport.

Jedoch: Ein Muster wird erst zum Muster durch vielfache erfolgreiche Anwendung. D. h. das Muster adelt den Anwender, nicht den Autoren einer Musterbeschreibung. Der Autor ist unwesentlich, Verweise auf Beispiele sind wesentlich. Muster kommen aus Ganzheitlichkeitsüberlegungen jenseits von Ego-Spielen.

Denkfehler #4: Muster können wie Briefmarken gesammelt werden

Muster werden oft zusammenhanglos und kritiklos gesammelt. Auch wenn man von Mustersprachen redet, wird dem Konzept nicht gefolgt. Viele Muster sind dann eben keine Muster, sondern Ideen, Vorschläge, Statements oder sogar Fragen. Und sie passen nicht zusammen, geben kein Gefüge, aus dem sich Systeme bauen lassen.

Jedoch: Es gibt wenig Sinn, Muster verschiedener Mustersprachen zusammen zu betrachten. Software-Muster, Architektur-Muster, Demokratie-Muster, Wirtschaft-Muster und Musik-Muster ergeben gemeinsam ein unbrauchbareres System, als getrennt nach ihren Anwendungen. Die wichtige Frage ist: "Wie entsteht und entfaltet sich ein gesamtes System?" -- Wer ein Haus bauen will, fängt wenig mit "Dachziegel", "Wasserrohre" und "Estrichmaterial" an. Er braucht eine Vorstellung vom Gesamtprozess der Hausplanung und seinen Alternativen, möglichst auf seine Bedürfnisse abgestimmt.

Denkfehler #5: Mustertheorie favorisiert etablierte Muster