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Teil C. Konzeptionelle Grundlagen

Für die technische Umsetzung eines Senioren Workshops eine theoretische Basis zu finden, ist schwierig. Es ist hier vor allem wichtig, grundlegende Erkenntnisse über die Lernprozesse älterer Menschen zu berücksichtigen. Im Verlauf unseres Seniorenworkshops wollen wir folgende wissenschaftliche Erkenntnisse der Pädagogik und der Gerontologie berücksichtigen: Den Sinn und die Bedeutung unseres Lernstoffes klar machen, Dabei möglichst an vorhandenes Erfahrungswissen der Älteren anknüpfen, Alltags- und praxisbezogenes Wissen vermitteln, dass nicht überfordert und Spass macht, Durch unbefangenes Herangehen an neue Technik und Förderung der Experimentierfreude Ängste abbauen.

Wir wollen dabei nicht theoretisch unterrichten, sondern durch aktive eigene Arbeit mit den Medien Wissen vermitteln. Technische Kenntnisse sollen nicht trockener Lernstoff sein, der die Kursteilnehmer überfordert, sondern sozusagen als Nebenprodukt durch praktisches Ausprobieren erworben werden. Auf der einen Seite ist dabei wichtig, wie gesagt, praktisches Wissen im Umgang mit den Neuen Medien zu vermitteln, aber auf der anderen Seite auch, dass ältere und alte Menschen die zukünftigen Einsatzmöglichkeiten und die Tragweite der technischen Neuerungen überblicken und somit erkennen können, welch wichtige Stellung die neue Technik in ihrem Alltag einnimmt und einnehmen wird. In vielen Lebensbereichen haben ältere Menschen schon Umgang mit neuer Technik, ohne sie wirklich zu beherrschen. So z.B. elektronische Kassen beim Einkaufen, Elektrogeräte mit Fernbedienungen, Fahrkarten- und Parkscheinautomaten, Bargeldautomat, Handys, Haushaltsgeräte oder auch medizinische Technik, die im zunehmenden Alter noch an Bedeutung gewinnt. Wenn diese neue Technik überfordert und von Älteren nicht bedient und beherrscht werden kann, führt das zu Unsicherheiten, Ängsten und Ablehnung. „Weiterbildungskurse sollten dazu beitragen, dass die moderne Technik den Älteren das Alltagsleben nicht kompliziert macht, sondern dass sie ein wichtiges Hilfsmittel sein kann.“ [1]

Wichtig scheint uns, dass die Kursteilnehmer nicht nur lernen, mit diesem oder jenem speziellen Kamera- oder Computermodell umzugehen, sondern anhand dieses speziellen Projekts eine allgemeine kommunikationstechnologische Grundbildung erfahren. Wir wollen sie im Kurs vertraut machen mit den typischen Grundstrukturen wie Datenspeicherung, Datenverarbeitung oder Informationsübertragung und nutzen dazu bewusst verschiedene Medien, hier also Kamera und Computer, um die entsprechenden Arbeitsabläufe und deren zusammenwirken kennen zu lernen. Diese Erkenntnisse sind universell einsetzbar und sollen dazu führen, dass die Kursteilnehmer ihr Wissen auch auf andere Bereiche in ihrem Alltag übertragen können und wollen. Sie sollen erfahren was für Möglichkeiten ihnen die Informationstechnologien für ihr persönliches Leben bieten können.

Unser Kurs soll die Einsatzmöglichkeiten der Technik speziell in der Freizeit aufzeigen. Gerade bei alten Menschen ist es laut der Medienforschung oft der Fall, dass allzu passiver Medienumgang, beispielsweise mit dem Fernsehen, weit verbreitet ist. Wir möchten älteren Menschen helfen, spielerische Möglichkeiten der neuen Techniken kennenzulernen, die auch einen Bezug zu ihren persönlichen Interessen und Vorerfahrungen haben. Die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Medien wie Digitalkamera und Internet dürfte bei unserer Zielgruppe sehr stark differieren. Untersuchungen zeigten, dass sie weniger davon anhängt, in welchem Umfang Ältere Menschen diese Medien schon genutzt haben als vielmehr, in welchem Zusammenhang und in welchen Sozialisationskontexten sie mögliche Erfahrungen gemacht haben. Gerade auch wenn diese Vorerfahrungen recht unterschiedlich sind, ist es also wichtig, an sie anzuknüpfen und möglichst von individuellen und konkreten Lebenssituationen auszugehen. Um trotzdem einen gemeinsamen Nenner für unsere Kursteilnehmer zu finden, haben wir uns für das Thema Stadt Augsburg entschieden. Besonders ältere Menschen haben häufig einen starken persönlichen Bezug zu ihrer Heimatstadt und verbinden mit ihr viele interessante Erlebnisse und persönliche Erfahrungen, die es wert wären, sie mitzuteilen und auch persönlich darüber zu reflektieren.

Die Medien, die wir zur Umsetzung unseres Projekts einsetzen wollen, sind zum einen die Digitalkamera, entsprechende Bearbeitungsprogramme für den PC und schließlich das Internet.

Der Kurs soll direkt mit dem praktischen Ausprobieren des Mediums Digitalkamera beginnen, dann PC Grundkenntnisse vermitteln oder wiederholen und schließlich eine Einführung in den Umgang mit dem Internet liefern. Denn es wurde in den letzten Jahren festgestellt, dass speziell Computerkurse bei Älteren auf besonders großes Interesse stoßen.

Inhaltlich sollen im Workshop folgende wichtige Grundbegriffe vermittelt werden: Im Digitalkamerakurs: Grundlagen der Technik des Gerätes, eine kurze Wiederholung, bzw. Einführung in den Themenbereich der Fotografie mit Aspekten wie Belichtung, ISO usw. Im Bildbearbeitungskurs: (Voraussetzung: Hardware, Software, Tastatur, Speichern…)Anschließen der Kamera an den Rechner, Transfer und Bearbeitung der Bilder, PC-Bedienung, Maus, Tastatur, Fenstermanager,Analogie zum Fotolabor Im Internetkurs: Analyse des Mediums Internet, Aufbau einer Site, spezifische Textsorten und Gestaltungsmittel einer Website.