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Qualitativ Hochwertige Texte


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  Da Wikis es ermöglichen, mit mehreren Autoren gemeinsam Texte zu erzeugen und diese umgehend weltweit zu publizieren, ist diese Technologie geeignet, kostengünstig Fachtexte zu erzeugen. Da Fachtexte von einem meist begrenztem Publikum gelesen werden, ist die Produktion als Printmedium aufgrund geringer Auflage meist recht teuer. Allerdings ist die Erstellung von Fachtexten aufwendig und der Autor erwartet einen Nutzen der Publikation. Nur durch einen erkennbaren Nutzen für den Autor kann die Motivation entstehen, viel Zeit und Mühe in die Erstellung eines Textes zu verwenden. Üblicherweise werden Fachtexte entweder als Artikel in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und der Autor profitiert, indem er in seinem Fachbereich Anerkennung findet. Oder Fachtexte werden als Buch gegen Entgelt veröffentlicht.

Wie kann der Nutzen für den Autor eines Fachtextes im Wiki aussehen? Ich denke, die Frage ist eng verbunden mit dem Copyright in Wikis. Werden Texte im GNU-Copyleft erzeugt, liegt der Nutzen zunächst in dem Gefühl, einer community anzugehören. Ob dies allerdings ausreicht, QualitativHochwertigeTexte zu erzeugen, weiß ich nicht. Wer hat Ideen für weitere Copyright-Konzepte in Wikis, die Autoren motivieren, Fachtexte zu erzeugen? --- KarstenKnizia


Inhaltsverzeichnis dieser Seite
Kosten   
Mögliche Motivationen   
Sicherheit gegen Änderungen   
Arbeitsbereich   
Qualitätsmanagement   
Copyright   
Sponsoren   
Gedanken und Diskussion   


Kosten    

Die Publikationskosten sind in einer Fachzeitschrift vermutlich viel höher als in einem Wiki. Allerdings müsste man für einen konkreten Kostenvergleich alle Faktoren, auch die durch Lektorat oder Reviewer gesicherte Qualität berücksichtigen.

Mögliche Motivationen    

Warum wird in Fachzeitschriften publiziert? Sicherlich nicht aus finanziellen Gründen. Autorenhonorare gibt es meist wohl nicht. Was könnte zum Wiki-Artikel-Schreiben motivieren?

Mögliche Motive:

  • Wissenschaftliche Notwendigkeit ("publish or perish"), d. h. es ist notwendig eine Menge von Publikationen zu haben, um wahrgenommen zu werden und in der wissenschaftlichen Karriere voran zu kommen. Wenn Wiki das leisten soll, dann muss der Status des Wiki und der Qualitätsstandard für Artikels abgesichert sein.
  • Wahrnehmung durch Kollegen, Aufbau eines Netzwerks, Gemeinsame Arbeiten oder Studien. (Wikis werden durch die Suchmaschinen gut wahrgenommen, so erreicht z.B. das Suchwort "Unfallchirurgie" für WikiMed in Google Platz 22 von 33100 Seiten und verweist damit die meisten Universitäten und Fachzeitschriften auf die hinteren Ränge; die Uni Graz liegt noch ein Platz davor )
  • Mitglied einer (anerkannten) Gemeinschaft zu sein.
Möglicherweise müsste man auch Nachdenken, wie man die Wiki-Struktur so aufbaut, dass die Fachartikel möglichst schön zitierbar sind. Z. B. durch Jahrgang_2004 / Artikel_fachbereich_012.

Sicherheit gegen Änderungen    

Man kann in vielen Wikis relativ leicht Seiten sperren, sodass sie nicht (z. B. nur vom Admininstrator) mehr verändert werden können. Bei Fachtexten ist möglicherweise wichtig, vor allem, wenn die Autoren nicht tatsächlich Mitgleider sind, sondern das Wiki nur als Publikationsmedium verwenden.

Arbeitsbereich    

Es kann Arbetisbereiche geben, in denen Autoren unbeobachtet ihre Fachartikel vorbereiten, d. h. pblikationsreif machen können.

Qualitätsmanagement    

Neben einer Liste der Autoren könnte jedem Artikel auch eine Liste von Reviewern beigegeben sein, die sozusagen ihre Hand für den fachlichen Inhalt (eventuell auch für den Neuheitswert) des Artikels ins Feuer legen.

Copyright    

Kann mir nicht vorstellen, dass das bei Fachtexten eine Rolle spielen kann. Autorenhonorare sind vermutlich nicht üblich, oder? Das Beziehen auf andere Fachtext (und korrektes Zitieren) ist Teil des wissenschaftlichen Ehrenkodex.

Doch, das ist genau das Problem bei Wikipedia. Im gemeinsamen Artikel ist die Urheberschaft des Autors überhaupt nicht mehr zu erkennen und der copyleft-Artikel wird dann wie z.B. hier mißbraucht, wobei meine alleinige Urheberschaft des Textes (vgl. hier) überhaupt nicht mehr rückzuverfolgen ist. Das Problem ist sogesehen weniger das Problem des copyrights, als vielmehr das Problem der Zuordbarkeit und Zitierfähigkeit. -- KarstenKnizia

Es wäre auch denkbar, dass man die Lizenz für den Abdruck (in anderen Zeitschriften oder für Fachbücher) freigibt, die Verwendung für andere Websites jedoch nicht.

Der Zulauf zum WikiPedia Projekt sollte nicht zum Glauben verführen, dass die Einführung des CopyLeft automatisch zu einem Zustrom von Teilnehmern führt. -- HelmutLeitner

Sponsoren    

Können Sponsoren für ein Fach-Wiki oder für einzelne Artikel gewonnen werden?

Theoretisch könnte ein Sponsor den Artikel ins CopyLeft "freikaufen".

Gedanken und Diskussion    

Einige unausgegorene Gedanken:
  • In einem renomierten Wiki zu publizieren, kann die eigene Bekanntheit erhöhen
    • Dazu Bekanntheit, Leserfrequenz erhöhen
    • beispielhafte Artikel vorhanden?
  • Es wäre möglicherweise sinnvoll, eine saubere Trennung zwischen Artikeln "in Arbeit" und fertigen Artikeln zu machen. So dass ein besonderer Qualitätsbegriff entstehen kann.
  • Es könnte möglich sein, Rollen zu entwickeln und zu vergeben. "Redaktionsmitglied von Wiki XYZ" oder "Mitherausgeber" oder "stimmberechtigtes Mitglied" oder ähnliches. Rechte und Pflichten?
-- HelmutLeitner

Das Hauptproblem für mich besteht darin, einerseits Texte nicht unter das copleft zu stellen und so qualifizierte Fachleute davon abzuschrecken, viel Mühe und Arbeit in die Erstellung eines Textes zu stecken, der dann anschließend nicht einmal mehr mit ihrem Namen verbunden ist, andererseits aber eben die interaktiven Möglichkeiten des wiki für Autoren auszuschöpfen, was bei einem copyrightgeschützten Text durch einen Autor nicht ohne weiteres funktioniert. Das Konzept mit dem Artikel könnte eine gute Lösung dieses Problems darstellen. Das wiki soll ja eben auch dazu dienen, Autoren zusammenzuführen und gemeinsam einen Gesamtkontext zu entwickeln. So ließe sich damit ja auch einfach ein Gegenlesen der Artikel ermöglichen und wenn die gewünschte Qualitätsstufe des Artikels erreicht ist, diese auf einer herkömmlichen html-Seite sozusagen einfrieren. -- KarstenKnizia

Solange du das CopyLeft nicht bewusst einführst, gilt ohnehin das normale Copyright. Dies kann durch eine ausdrückliche Copyright-Erklärung betont werden, aber es ist nicht notwendig. Bei uns in Europa ist das Copyright an sich auch nicht veräußerbar (In Amerika kann es wie ein Eigentum verkauft werden, in Asien gibt es scheinbar die Idee persönlichen geistigen Eigentums nicht). -- HelmutLeitner

Naja, aber wer hat dann das Urheberrecht an einem Text, der von mehreren bearbeitet wurde - und zu welchem Anteil? Wenn also ein Autor das Grundgerüst geliefert hat und ein anderer hat sozusagen den Feinschliff durchgeführt oder nur kleine Veränderungen vorgenommen oder ein wenig hinzugefügt, kann man dann sagen, der eine hat soundsoviel dazu beigetragen und der andere entsprechend mehr oder weniger? Ich meine, das sollte schon im vorhinein irgendwie klargestellt werden (so wie es z.B. durch die GNU-FDL in wikipedia klar ist, aber eben mit den oben genannten Nachteilen), damit die Autoren sich entfalten können. -- KarstenKnizia

Ich denke das ist Neuland, für das entsprechende Regeln entwickelt werden sollten. Eventuell könnte ein Autor ein Team von Mitautoren bilden, in das sich auch Leute, die glauben substanzielle Beiträge leisten zu können, hineinoptieren können. Alle anderen Änderungen könnten eventuell als kollegiale Spenden im Sinne eines PeerReview gesehen werden. Es könnte eine Liste offizieller Reviewer zu einem Artikel geben, deren kleinere Beiträge einerseits dadurch anerkannt werden, die andererseits aber auch für die Qualität des Textes bürgen.

Übrigens kann jede Seite in einem ProWiki auch geschützt werden, so dass sie nur mehr von angemeldete Mitglieder (oder Redakteuren oder Administratoren oder ...) bearbeitet werden kann. Vielleicht wäre es praktisch, dies so zu erweitern, dass nur Benutzer, die in der Autorenliste stehen, Zugang zum Editieren solcher Artikel-Seiten haben. -- HelmutLeitner

Ich denke das Dilemma kann auch anders gelöst werden. Wichtig beim Entstehen qualitativ hochwertiger Texte ist sicherlich die Menge an Aufmerksamkeit und Zeit, die in das Schreiben investiert wird. Das sind und bleiben ewig knappe Resourcen im Leben des Menschen. Solange es ein Abzug von "Erwerbszeit" und damit quasi eine Bestrafung ist, sich einem Text zu widmen, solange wird das Problem bestehen. Und doch ist das Schreiben für "geistiges Eigentum" nur die Motivation für die allerwenigsten. Wie aber, wenn Menschen in irgeneiner Form unterstützt werden, wenn sie unter CopyLeft produzieren - egal ob Software oder sonstwie nötige Texte? Einen interessanten Beitrag hat die Soros Foundation gemacht, indem sie auf der kroatischen Insel Vis ein Software Developer Summercamp organisierte und jetzt auch dafür Gelder ausschüttet, daß freie Programme geschrieben werden. Jesse Vincent hat mit seinem OpenCulture? ( http://www.openculture.org) auch einen interessanten Vorschlag vorgelegt.

Wir sehen also: Das Entwickeln hochwertiger Seiten ist eine Frage der Motivation. Diese kann darin bestehen
  • sich an einer Gemeinschaft zu beteiligen
  • geistiges Eigentum zu erzeugen
  • finanzielle Entschädigung zu erhalten
Zweifellos ist die Motivation, sich mit einer Gemeinschaft auszutauschen, eine wichtige Motivation, an einem Wiki teilzunehmen und Zeit und Gehirnschmalz hineinzustecken. Veilleicht entstehen ja so wichtige fachliche und auch fachübergreifende oder einfach menschliche Kontakte, die schon einen Wert an sich darstellen können. Möglich ist natürlich auch, einen Sponsor zu suchen. Aber dadurch begibt man sich in Gefahr, abhängig zu sein (bei allem Respekt für obengenannte Foundation; ohne das Projekt näher zu kennen, kann ich mir nicht vorstellen, daß diese nicht eigene Interessen verfolgt und nur aus Menschenliebe die Ideale der freien Entwickler unterstützt. Vielleicht sind freie Entwickler, da sie aus Idealisten bestehen, eben einfach billig einzukaufen und werden von der genannten Foundation einfach als gutes Investment gesehen) und die Früchte der eigenen Arbeit nicht selbst verwerten zu können.

Als mögliche Ansätze zur Motivierung zur Erstellung arbeitsintensiver Seiten entstehen folgende Modelle:
  • Erstellen allgemein zugänglichen Seiten unter Copyleft (wikipedia-Prinzip)
  • Erstellen copyright-geschützter Seiten gegebenfalls nur unter Zugang für registrierte Autoren, wobei das copyright bei den Autoren selbst verbleibt
  • Erstellen von freien (copyleft) Seiten unter Finanzierung der Autoren durch einen Sponsor
  • Erstellen von geschützten Seiten unter Finanzierung eines Auftraggebers, der das copyright an dem Text behält
  • ...? --- KarstenKnizia